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Gold als Referenzwert

von Miriam Kraus

Während der Unmut der übrigen Welt gegenüber der Überflutungstaktik der Amerikaner immer mehr zunimmt, wagt sich doch tatsächlich ein Weltbank-Chef mit einem "unothodoxen" Vorschlag an die Öffentlichkeit: Gold soll zum Referenzwert werden!

Kritik an US-Überflutungstaktik wird lauter

Weil sonst nicht viel passiert, widmen wir uns heute zunächst wieder einmal den Unmutsäußerungen der außer-US-amerikanischen Welt. Sie wissen ja, die FED, hat Spaß daran die Welt mit Schlabber-Dollar zu überschütten. Seit letzter Woche wissen wir, dass Ben und seine Mannen weitere Anleihen im Wert von 600 Milliarden Schlabberinos aufkaufen werden.
So weit nichts neues...Auch Unmutsäußerungen seitens aller Nicht-Amerikaner gab es schon in der letzten Woche, doch sie häufen sich mittlerweile. Außerdem ist es doch rührend anzuschauen, wie Chinesen, Deutsche und Russen im Vorfeld des anstehenden G20-Kaffeekränzchens so einträchtig auf die Amis schimpfen.
Da sagt der korrekte deutsche Finanzminister, er halte die anhaltende Flutung der Finanzmärkte mit billigem Geld für einen hochriskanten Irrweg. Kollege Wirtschaftsminister drückt sich da schon etwas harscher aus: seiner Meinung nach (und nicht nur seiner Meinung nach) betreiben die USA eine indirekte Manipulation des Dollar-Kurses.

Lösungsorientierter gibt sich dagegen der russische Präsident Medwedjew, der in Zukunft vorher wenigstens gefragt werden will, bevor solche Aktionen erneut durchgeführt werden.
Und sauer sind nach wie vor (verständlicherweise) die Chinesen. Vize-Finanzminister Zhu wirft dem Ami als wichtigstem Herausgeber einer Reservewährung mangelndes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Welt vor. Da hat er schon Recht, der gute Herr Zhu...mich wundert nur, dass ihn das (mangelnde Verantwortungsbewusstsein) verwundert...schließlich haben sich die Amerikaner, wenn es um Währungen und Vertrauen geht, in der Vergangenheit schon nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wie das Beispiel Bretton Woods zeigt. (doch dazu gleich mehr...)
Am Amerikaner generell prallen solcherlei Vorwürfe aus dem Rest der Welt naturgemäß natürlich ab. Sogar an eher gesprächsbereiteren Amerikanern, wie Präsident Obama. Ich frage mich nur, ob Obama wirklich glaubt, die Politik seiner Schlabber-Druckerei (Verzeihung, ich meine: der FED), könne der US-Wirtschaft zu neuem Schwung verhelfen? Besonders lustig: auch Obama zieht das gleiche Resümee, welches der Amerikaner generell eben so zu ziehen pflegt. Wenn es der US-Wirtschaft gut geht, so die Annahme, dann werde es doch auch dem Rest der Welt gut gehen. Oder anders: am amerikanischen Wesen, soll nach wie vor die Welt genesen...Funktioniert nur nicht, wenn der Amerikaner um gesund zu werden, erstmal die anderen krank machen muss.

Weltbankchef mahnt zur Ordnung und fordert Gold als Referenzwert

Angesichts der dauernden Streiterei hat sich nun Papa Weltbank eingeschaltet. Zwar geht Papa Weltbank angesichts der Dominanz seiner Kinder zwar generell etwa unter, soll aber nichts desto trotz heute mal Gehör finden.
So hat Weltbankchef Robert Zoellick sich ein Herz gefasst und die G20 zur Ordnung gemahnt. Beim anstehenden Kaffeekränzchen sollen die sich jetzt gefälligst mal zusammen raufen und eine Einigung erzielen, mit dem Zweck künftig auf Währungsinterventionen zu verzichten. Na ob das was wird?! Ich bezweifle es!
Trotzdem, Zoellick hat interessante Vorschläge eingebracht: Zum einen regt Zoellick ein neues Währungssystem an, welches USD, EUR, JPY, GBP und CNY umfasst und sich in "Richtung Internationalisierung" bewegen soll. Zum anderen bringt Zoellick einen anderen, altbekannten Faktor ins Spiel, der sozusagen für Stabilität sorgen soll: den Goldpreis. Diesen, so Zoellick, könne man als internationalen Referenzwert der Markterwartungen für Inflation und Deflation, sowie künftige Währungsbewertungen betrachten.

Netter Vorschlag, leider aber auch nicht mehr als das..

Der Weltbankchef hat wirklich einen interessanten Vorschlag vorgebracht, doch bis solcherlei Vorschläge wirklich umgesetzt würden, müssten wohl noch viele Schlabber-Dollar den Abfluss runtergehen, denn zunächst einmal fehlt es natürlich an konkreten Vorschlägen zur Umsetzung. Überdies dürften nicht alle G20 große Freude an solchen Vorschlägen haben.

Hinzu kommt, dass (obwohl es sich im vorliegenden Fall um einem modifizierten Goldstandard handeln müsste) die Welt schon beim letzten Mal keine besonders guten Erfahrungen mit Goldstandards gemacht hat, was aber den Amerikanern zuzuschreiben ist, die das System schlichtweg platzen ließen.

Kurzer Blick zurück: Bretton Woods

Sie wissen ja, dass man sich 1944 auf ein System stabiler Wechselkurse gegenüber der goldgedeckten Referenzwährung US-Dollar geeinigt hatte, welches bis 1971 Bestand hatte. Das Quid pro Quo: Die Zentralbanken weltweit hielten ihre Wechselkurse stabil, mit Ausnahme der FED. Im Gegenzug war die FED gezwungen jederzeit USD gegen Gold zum fixierten Kurs von 35 USD pro Unze einzutauschen.
Das ganze ging so lange halbwegs gut, bis die Amerikaner anfingen ihre Schulden zu steigern (Kriege, Mondprogramme usw. kosten eben Geld) und schließlich Geld zu drucken. Nun gab es also mehr Dollar im Umlauf, als entsprechend der Goldmenge im Umlauf hätten sein dürfen. Das Ende vom Lied: die anderen haben's schließlich gemerkt und spätestens als die Franzosen ihre Dollar-Scheinchen in Gold umtauschen wollten, lief nichts mehr. Bretton Woods brach zusammen als die Amis 1971 schließlich die Eintauschverpflichtung "Dollar gegen Gold" kurzerhand für nichtig erklärten. Und die Moral von der Geschicht': offenkundig keine, scheint alles vergessen zu sein. Welche Moral man allerdings meiner Meinung daraus ziehen sollte: Vertraue niemals einer Notenbank und schon gar nicht der FED!
Na ja, sei's drum...kommen wir zum Thema zurück: also der Weltbankchef hat einen interessanten Vorschlag unterbreitet, der wohl nicht so schnell, wenn überhaupt umgesetzt werden wird.
Dennoch kann sich der Goldpreis weiterhin freuen, denn wenn sogar der Weltbankchef Vertrauen bekundet, dann der Marktteilnehmer allemal:

Gold in USD pro Feinunze (30 Minuten)

Quelle: CFX-Trader

Und so hat der Goldpreis endlich die 1.400 USD-Marke überschritten. Das neue Allzeithoch liegt jetzt bei 1.409 US-Dollar pro Feinunze.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de