StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageAnalysenNewsWissenAutorenChartsHandelForum

News:

News zu Silber

News zu Edelmetallen

News zu Minen

News zu Wirtschaft

News zu Währungen

News zu Edelmetallen:

Edelmetallnews 2008

Edelmetallnews 2009

Edelmetallnews 2010

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Gold und ein Beispiel für menschliche Dummheit

von Michael Vaupel

*** Da ich heute den ganzen Tag unterwegs sein werde, stelle ich heute einen Text meiner letzten Afrika-Reise ein. Ein Beispiel dafür, wie unendlich groß die menschliche Dummheit sein kann. (Nicht mein Einstellen des Textes soll dafür das Beispiel sein, sondern die geschilderte Situation...)
Um welches Land es geht - teile ich Ihnen erst am Ende des Beitrags mit. Vielleicht erraten Sie es ja vorher....
Los geht es:

*** Das tut mir fast schon körperlich weh - wenn ich sehe, wie ein potenziell „blühendes Land" durch Unfähigkeit gegen die Wand gefahren wird, zum Schaden der Bewohner.

Konkret:
Da gibt es ein Land, welches noch vor einigen Jahren nach Südafrika und Ghana der drittgrößte Goldproduzent Afrikas war (und es auf eine jährliche Förderung von 20 bis 30 Tonnen brachte).
In diesem Land besteht die Regelung, dass alle Goldförderer ihr gefördertes Gold nur an die Zentralbank des Landes verkaufen dürfen. Ein direkter Export ist verboten.

Diese Regelung hat durchaus ihre Gründe: Denn durch den Preis, den die Zentralbank zahlt, kann sie bzw. die Regierung sicherstellen, dass ein bestimmter Prozentsatz der Goldförderung dem Staatshaushalt zugute kommt. Ist ja auch Sinn der Sache: Die Bodenschätze eines Landes sollen dem Land, d.h. den Bewohnern, zugute kommen, und nicht internationalen Konzernen.
So weit, so gut. Das funktionierte auch ganz gut...

...doch dann das: Die Zentralbank ließ sich mit dem Bezahlen Zeit. Eigentlich soll es so laufen: Die Goldförderer liefern der Zentralbank das Geld, und spätestens nach 4 Tagen zahlt die Zentralbank den vorher festgelegten Preis aus.
Bei einer Zentralbank sollte man denken, dass man sich auf sie verlassen kann, was angekündigte Zahlungen betrifft. Pustekuchen! (Schönes Wort, nicht?) Die Zentralbank zahlte verspätet oder gar nicht, ließ immer mehr Forderungen der Goldförderer zusammenkommen.

Und jetzt das:
Die Bergwerkskammer dieses Landes vermeldete, dass die Zentralbank überhaupt nicht mehr zahlt. Halten wir fest: Wenn die Goldförderer das von Ihnen geförderte Gold nicht selber exportieren dürfen und im Inland nur an die Zentralbank verkaufen dürfen - diese aber nicht mehr zahlt...

...dann stehen eben diese Goldförderer vor dem „Aus".

Und genau das droht nun, deshalb die fast schon verzweifelt klingende Meldung der Bergwerkskammer.
Nun ist es ja nicht so, dass eine Zentralbank kein Geld hätte. (Sie kann es sich zur Not ja selber drucken!) Die Bergwerkskammer schreibt in ihrer Meldung entsprechend, dass die Zentralbank wohl in der Lage sei, aber „unwillig".
Wenn die Zentralbank an ihrer Vorgehensweise festhält, dürfte dies dazu führen, dass die Goldförderung des Landes auf Null zurückgehen dürfte. Mit entsprechend negativen Folgen für den Staatshaushalt. Und die gesamte Volkswirtschaft.

*** Übrigens könnte sich das auch auf den Goldpreis auswirken: Denn wenn dieses Land nun wirklich komplett wegfällt, was die Goldförderung betrifft - könnte diese Angebotsverknappung durchaus „bullish" für den Goldpreis sein. (Die Explorierung neuer Vorkommen ist dort ohnehin schon eingestellt worden.)

Insbesondere dann, wenn dies zeitlich Hand in Hand gehen sollte mit einem möglichen Produktionsausfall in Südafrika, z.B. wegen Stromausfällen (wie wir es letztes Jahr gesehen hatten).

Mit herzlichem Gruß,
Ihr
Michael Vaupel

Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily

P.S.: Das Land, um das es geht, ist Simbabwe

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de