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Gold: die Eichhörnchen-Strategie

von Frank Meyer
War das nicht ein schönes Gemetzel auf dem Goldmarkt? Man "hätte" es ja ahnen können. Aber „Hättiche“ sind eben keine „Habichte“. Es schepperte genau dann, als sich die Preise der Metalle und auch die des Minenindex (Amex Gold Bugs) auf der Startrampe für einen Freiflug eingefunden hatten. Dazu sollte es nicht kommen...

Wow! Klasse! Gibt es Gold vielleicht noch einmal unter 1.000 Euro pro Feinunze? Ich vermute ja. Echtes Münzgold hat seit seinem Hoch bei über 1.100 Euro einen Rückschlag von rund zehn Prozent erlitten. Die Preise pendeln sich gerade bei 1.020 Euro ein. Nur wenige haben in den letzten Tagen noch geglaubt, eine Feinunze jemals wieder unter 1.000 Euro kaufen zu können.

(Preisvergleich: www.silber-investor.de)
Auf der Suche nach dem Grund für den Rückgang, machte ich Zwischenstopp bei den technischen Analysten: Doppel-Top, untere Linie gebrochen und Aufwärtstrend futsch. (Der Sachse sagt pfutsch) Was soll man davon halten? Die Situation gab es seit dem Aufbruch des Goldes zur Jahrtausendwende von rund 300 USD auf über 1000 USD schon mehrfach. Letztlich haben nur diejenigen draufgezahlt, die in Papiergold unterwegs waren, dann ausgestoppt oder ausgeknockt worden sind. Mancher Optionsschein hatte die Lebenserwartung einer Fruchtfliege, die auch noch in die falsche Richtung flog und mit einer zu großen Portion Gier unterwegs gewesen ist. Eichhörnchen, die ja für das Sammeln bekannt sind, sollte das weniger interessieren. Doch Moment... Gleich dazu mehr...
Kennen Sie das? Am Jahresende, wenn man seine Autoversicherung kündigen bzw. wechseln kann, wühlt man sich durch die Internetseiten auf der Suche nach dem günstigsten Anbieter. Wer Gold als Versicherung sieht, sollte es ähnlich machen.
Goldkäufer wetten gegen das Papiergeld, weniger auf Prozente. Versicherungen gegen die Währungen mit Weichmacherturbo sollten ebenso preisgünstig sein wie die Autoversicherung. Die Eichhörnchen-Strategie, dann zu sammeln, wenn es Dinge im Überfluss gibt, mag auch im Goldmarkt nicht die Schlechteste sein. Da im Einkauf der Gewinn liegt, und wer zahlt schon gerne mehr für Versicherungen, braucht man einen Punkt, an dem man einen guten Preis bekommt. Hier hilft neben dem gesunden Menschenverstand auch die technische Analyse etwas weiter. Für ein Allheilmittel halte ich diese nicht.

Über das „Warum Gold“ brauche ich wohl hier nichts mehr zu schreiben. Es dürfte hinlänglich bekannt sein. Doch wann kauft man dieses „Zeug“, wenn man möchte? Ganz einfach: Wenn es Gelegenheiten dazu gibt. Ist heute so ein Tag? Ich weiß es nicht, sondern nur, dass eine Unze jetzt 60 Euro weniger kostet als gestern. Für denjenigen, der kein Gold hat oder für seine Begriffe zu wenig, ist es eine Gelegenheit. Für denjenigen, der zuviel Papiergeld auf der hohen Kante hat, könnte es in den nächsten Tagen noch günstigere Gelegenheiten geben.
Eichhörnchen-Strategie
In den letzten Jahren hat es sich als richtig erwiesen, nach einem Kursdebakel dann zuzugreifen, wenn die Metallhändler ihre Preise angepasst haben. Das dauert oft einen Tag. Ich bevorzuge drei technische Indikatoren: RSI, MACD und den 200-Tage-Durchschnitt.
Die 200-Tage-Linie verläuft weiterhin aufsteigend, im Bereich von 1.125 USD. Davon ist der Goldpreis noch 75 USD entfernt.

Gold (3 Jahre)

Doch warum den Goldpreis in USD anschauen? Nun, h
er wird der Markt gemacht? Hierzulande zahlt man aber in Euro. Dessen Erholung von über zwei Prozent und der Ausbruch über 1,2480 macht den Weg frei in Richtung 1,29 USD und drückt das EuroGold, wie man sehen konnte. Während am Donnerstag Gold um 44 $ fiel, stürzte es in EUR um knapp 60 € ab. Danke!

Als Hilfsmittel erweist sich auch immer wieder der RSI-Indikator. Liegt dieser unter 30, kann man sich schon mal die Socken anziehen. Fällt er weiter, sollte man sich auf den Weg machen. Und wenn die Stimmung generell mies ist, dann erst recht... Momentan liegt der RSI knapp unter 40. Also gemach, gemach...!

Am meisten mag ich den MACD-Indikator. Wenn es ihm richtig schlecht geht und er tief im Minus ans Übergeben denkt, ist der Zeitpunkt ideal. Vorausgesetzt, Sie möchten ein paar Krümel des gelben Metalls und wissen auch, warum sie das tun wollen... Im Herbst 2008 gab der MACD zweimal ein dickes Kaufsignal. Derzeit sehe ich ihn mit trübem Auge um die 10 Punkte. Käufe hätten also noch etwas Zeit.

Fazit: Der Rückschlag von 60 Euro pro Feinunze ist ein nettes Geschenk derer, die es eingepackt haben. Sie werden ihre Gründe dafür haben. Meistens haben sie etwas zu verteidigen. Man könnte jetzt etwas kaufen, muss es aber noch nicht zwingend. Die Indikatorenlage könnte sich (hoffentlich) noch weiter verschlechtern, wenn man auf der Suche nach echten Unzen sein sollte.
Das Sentiment ist für Gold momentan noch recht bullisch. Diese Bullen müssen erst noch aufgeben. Einen einziger Bärentag macht die Bullen noch nicht mürbe. Finden Sie in den Zeitungen zudem in den kommenden Tagen Artikel, die das Ende der Goldhausse verkünden und das Platzen einer „Goldblase“ würde ich das als Kontraindikator verstehen. Doch soweit ist es auch noch nicht.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu