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Gold auf Allzeithoch... Kaum mehr was da

von Frank Meyer
Schnell einen kurzen Eintrag ins Logbuch: Gold hat mit 1.234,85 USD pro Unze eben ein neues Allzeithoch erreicht. Mumpitz! Der Dollar liegt gegenüber dem gelben Metall auf einem Allzeittief. Das „Zeug“ ist zur Zeit knapp, vielleicht vorhanden, aber nicht in der richtigen Form...

Es ist beachtlich... Mitten in die Dollarstärke, die wohl ein Zeichen der Knappheit an Dollar ist, klettert Gold auf den höchsten Stand in seiner Geschichte. In Euro gerechnet, ist das gelbe Metall seit Tagen schon von einem Rekord zum anderen unterwegs. Gab es Nachrichten? Nicht wirklich. Die Anstiege der Preise sind die Antwort auf allen Pfusch, der jetzt sichtbar daher kommt. Die Überschuldung läuft seit Jahren aus dem Ruder – aber darauf haben ja nur die sogenannten Verschwörungstheoretiker hingewiesen. Nun ist es Realität geworden.
Überschuldung... Eine Schuld auf der einen Seite hat auf der anderen Seite ein Guthaben. Wo ist das nur? Im Fall der Rettung des Euro, liegen die Guthaben bei den Banken und Versicherungen bzw. deren Kunden. Es handelt sich bei den 750 Milliarden Euro „Hilfe“ nur um ein gigantisches Bankenrettungsprogramm, sonst nichts. Unter diesem Namen wäre es politisch nicht durchzubringen gewesen.
Unter der Rubrik Überschuldung findet man gleich links daneben den Goldpreis. Und der hat jetzt am Abend das alte Hoch von 1.226 USD/oz überspringen können. Es ist die Antwort auf das, was Regierungen und Notenbanken im Eilverfahren zustande bringen konnten. Der Goldpreis ist Barometer und Ankläger zugleich, auch wenn er schweigt. Mehr ausgeben als einnehmen, bringt Schwierigkeiten. Dieser Satz könnte von meiner Oma stammen. Treten Schwierigkeiten wegen dieser Überschuldung auf, begegnet man diesen mit einer noch höheren Verschuldung. Mutig!

Lieferengpässe bei Gold & Silber
Aus dem Handel hört man, dass trotz des Rettungspflasters der EU-Regierungen die Ware knapp wird. Internetshops sind ausverkauft oder deren Reste auf Krümel dezimiert. Die Nachfrage bleibt ungebrochen hoch, trotz aller Beruhigungspillen. Inzwischen interessieren sich auch Firmen für die Anlage in Edelmetallen, um ihre Guthaben in Sicherheit zu bringen, berichtet Jörg Schuster von Taurus. Im besagten Fall ging es um drei Millionen Euro, die in 1-Kilo-Barren angelegt werden sollten. Das wird schwierig, so Schuster. „Wir könnten fünfmal soviel verkaufen, wenn wir die Ware bekommen würden“, fügt er an. Es gibt einfach kaum etwas. Telefonische Anfragen im sechsstelligen Bereich müssen oft abgewiesen werden.
Während früher mindestens 30 verschiedene Händler Standardmünzen wie Wiener Philharmoniker, Maple Leaf und American Eale führten, hat sich deren Zahl der Anbieter inzwischen auf ein Minimum reduziert: (Quelle: Silber-Investor.de) Hier der Blick auf den Wiener Philharmoniker:

...und hier der Krügerrand, die bekannteste Goldmünze, von der insgesamt 69 Millionen Stück seit Erscheinung geprägt worden sind... Angeboten werden die Münzen nur noch bei drei Händlern...

ein weiteres Vergleichportsal ist www.gold.de Doch auch hier sieht es eher nach Ebbe aus, denn nur noch sieben dort gelistete Händler bieten Krügerrand-Münzen an...

Wie von einer anderen Quelle in Erfahrung gebracht werden konnte, die nicht zitiert werden wollte, kann Heraeus der Nachfrage nicht mehr nachkommen. 500 Gramm Silber, 1 Kilogramm und 5 Kilogramm-Barren sind nicht bestellbar. 100-Gramm-Silberbarren schon – Lieferung Ende Mail. Bei Gold ist die Situation ähnlich angespannt. 500-Gramm-Ware ist noch vorhanden, so die Quelle, aber keine Kiloware vorläufig mehr. Keine Lieferschwierigkeiten gibt es dagegen bei Platin und Palladium.

Überlegungen & Statistik (ohne Garantie)
Charttechnisch muss Gold sein neues Hoch erst noch unter Beweis stellen. Es könnte sich um ein sogenanntes Doppel-Top bei 1.226 USD/oz handeln. Rückschläge kommen oft wie der Blitz aus heiterem Himmel, aber auch mit Interesse dahinter, wenn man die Worte des ehemaligen US-Notenbankchefs Paul Volker in Erinnerung hat: „Wir haben alles richtig gemacht, nur nicht den Goldpreis manipuliert.“ Er bezog sich auf das Jahr 1980, als Gold bis auf 830 USD/oz voran kam, damals, als die Inflation galoppierte und Volker die Zinsen an die 20-Prozent-Grenze anheben musste, wofür er heute noch gefeiert wird. Er hat die Sache in Griff bekommen. Gold ist ein politisches Metall und Barometer für Schwierigkeiten. Von daher könnte es politisches Interesse geben, dass Gold unten bleibt... Das wäre zumindest zu vermuten.
Was könnte dem Gold einen Schlag versetzen? Nun, ich sehe zwei Möglichkeiten. Zum einen könnten die Shorts im Markt jetzt ihre gigantischen Positionen noch weiter erhöhen, indem die weitere Positionen verkaufen, also tiefer short gehen. Zum anderen, und darauf warte ich die ganze Zeit, könnte eine konzertierte Aktion der großen Notenbanken zur „Rettung“ des Euro diesen nach oben katapultieren und damit den Goldpreis in Euro unter Wasser drücken. Mit dem steigenden Euro am Montag kam auch der Goldpreis in USD unter Druck. Vielleicht erlebt man hier in Kürze etwas, sagte mit gerade ein Freund am Telefon.

Soll & Haben
Setzt man die jemals geförderte Goldmenge, die auf 160.000 Tonnen geschätzt wird, ins Verhältnis zu der auf der Erde lebenden Bevölkerung, gibt es für jeden ca. 24 Gramm des gelben Metalls – rein rechnerisch gesehen. In USD umgerechnet, ergibt das eine Summe von 900 USD pro Nase. Dabei ist auch das Gold eingerechnet, das man zu den Kunstgegenständen zählt. Auf den heutigen Preis umgerechnet, hätte der Goldmarkt ein Gewicht von 5,5 Billionen USD. Sollten Sie ausnahmsweise nicht auf „finanztest“ gehört habe und auf die ganzen Experten und sich trotz aller Warnungen eine einzige Unze Gold zugelegt haben, so besitzen Sie auch einen Teil, der statistisch gesehen dem Nachbarn gehören würde.

B+R+E+A+K+I+N+G+++ N+E+W+S
Herrmann-Josef Tenhagen (finanztest) empfielt gerade im heute-journal 10 bis 15 Prozent des Ersparten in Gold anzulegen. Hoppla! Wie schnell die Lernkurven wachsen...! Ich muss das Zeug jetzt wegwerfen...! Oder? Zurück zum Thema...
Bei Silber sieht es anders aus. Aus allen Berechnungen ergibt sich ein oberirdischer Bestand von derzeit 1,1 Milliarden Unzen. Beim heutigen Preis von 19,38 USD, ist der Markt ca. 22 Milliarden USD wert. Diese Summe auf die gesamte Menschheit umgerechnet, ergäbe einen Pro-Kopf-Vorrat von fünf Gramm Silber oder rund drei USD. Sollten Sie hier also eine ganz Unze Silber besitzen, haben sie soviel, wie ihnen und ihren sechs Nachbarn zustehen würde.
Dem Markt stünde weit mehr Silber zur Verfügung, wenn auch Bestecke oder Schmuck in den Lagern vorhanden wäre. Ist es aber nicht. Es ist aber verteilt. Ab welchem Punkt käme dieses verteilte Silber zurück in die Schmelzöfen? Wahrscheinlich dann, wenn der Preis entsprechen hoch wäre und man einen Ring oder ein paar Gabeln wegen der „Gewinnmitnahmen“ zum Einschmelzen bringen würde. Das ist heute keineswegs der Fall. Es lohnt sich einfach nicht, sich von Ohrringen oder der Kette zu trennen. Wegwerfen wäre einfacher.
Im letzten Jahr wurden aus der Erde 22.000 Tonnen gefördert, so das Silver Institute. Dem Markt standen aus dem Recycling 5.494 Tonnen zur Verfügung. Aus Regierungsverkäufen stammen offiziell 961 Tonnen. Die Nachfrage beläuft sich auf 13.910 Tonnen aus der Industrie (54%). Für Silberschmuck gingen 6.709 Tonnen „drauf“. Die Photographie fragte 3.260 Tonnen nach gefolgt von 4.313 Tonnen Nachfrage aus der ETF- und Münzindustrie. Ob das bei den ETF`s wirklich ist, ob Bestände und Anteile auch verliehen oder leerverkauft wurden, bleibt die andere nicht zu beantwortende Frage.

Dreht man es mehrfach, steht auch in diesem Jahr dem Markt, nachdem die Nachfrage aus der Industrie, der Schmuck – und Foto-Branche befriedigt wurde, weniger als 200 Millionen Unzen Silber für Investitionszwecke zur Verfügung. Und es sieht jedenfalls jetzt danach aus, als müsste man sich um die letzten Unzen auch noch schlagen...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu