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Gibt es die Goldaq?

Vorstand vom Bankhaus Rott
...jaaaa, Herr Ponzi sucht das Glück, Pardon! ... die Blase. Diesmal ist er beim Gold unterwegs, wo es ja nach Expertenmeinung eine richtig große Blase gibt. Wenn die Fachleute davon berichten, wird es schon stimmen. Oder doch nicht? So wie immer? Überlassen wir die Antworten dem Vorstand vom Bankhaus Rott...

Von Blasen ist derzeit häufig die Rede. Allenthalben wird eine Bondblase, eine Goldblase oder auch eine wieder aufflackernde Aktienblase gewittert. Nun sind Blasen in der Regel kreditgetrieben, während die Kreditvergabezahlen seit zahlreichen Quartalen vor allem in der westlichen Welt geradezu kollabieren. Nicht jeder Anstieg ist eine Blase, selbst wenn das für diejenigen die dabei sind, sei es auf der falschen oder auf der richtigen Seite, ohnehin keine große Rolle spielt. Ein gewonnener oder verlorener Schilling ist und bleibt ein Schilling, ob er nun in einer Blase seinen Ursprung hat oder nicht.
Zu unterscheiden sind Blasen und Phasen nominal steigender Preise, die ihre Ursache in einer zunehmenden und beinahe vorsätzlich wirkenden Zersetzung von Währungen haben. Das weltweit herrschende fiat money System und die absurde Vorstellung, über eine Abwertung der eigenen Währung nachhaltig Werte zu schaffen, sorgen für die wachsende Bekanntheit von Begriffen wie dem „Abwertungswettlauf“.
Die Entwicklung am Goldmarkt, der ja gerne der Titel „Blase“ angehängt wird, hat ihren Ursprung wohl eher in dem zunehmend fahrlässigen Umgang mit unserem ohnehin inhärent instabilen Geldsystem. Die Finanzierung von Staatsschulden über die eigene Zentralbank oder mittels in das fragile Gesamtgefüge verstrickter Geschäftsbanken, weil sich sonst kein Dummer mehr findet, fällt sicher nicht in die Kategorie Stabilitätspolitik. Die Rettung von vollkommen desolaten Banken, die es fertig brachten, in wenigen Jahren mehr Verluste zu fabrizieren, als sie in ihrer gesamten Lebenszeit an Profiten einspielten, ist weder auffallend schlau noch nachhaltig.
Auf das Gourmet-Argument, Gold könne man nicht essen, wollen wir nicht weiter eingehen sondern verweisen lieber auf Produkte wie „Maggi fix für Aktiensuppe“. Gold bringt keine Zinsen ist ein ebenso oft gehörtes Argument. Gerne wird es von vermeintlichen Researchern geäußert, deren Arbeitgeber trotz offenbarem Hand zu Zinseinnahmen erstaunlich wenige Hemmungen haben, Vehikel wie Kunst- oder Weinfonds an die Frau oder den Mann zu bringen. Diese Anbieter können gerne einmal versuchen, Kupons aus einem Van Gogh herauszuschnippeln (bitte nicht das falsche Ohr auf einem Selbstporträt erwischen).
Aber lassen wir das und schauen uns an, wie sich der Goldpreis entwickelt hat, und ob die Entwicklung offensichtliche blasenähnliche Züge trägt.
Auf Grund der Zustände an den Aktienmärkten finden wir hervorragende Beispiele für eine Blase in der jüngeren Vergangenheit. Der Nasdaq 100 Index hat sich im Zeitraum von 1989 bis zum Jahr 2000 in etwa verzehnfacht, nachdem er sich bereits von 1985 bis 1989 verdoppelt hatte. Diese Verdoppelung lassen wir in unserer Grafik einmal außen vor und vergleichen die Entwicklung des Goldpreises seit dem Beginn des aktuellen Bullenmarktes mit dem damaligen Verlauf der Nasdaq seit 1989.
Nasdaq versus Gold

Eine Blase sieht offensichtlich anders aus als das, was uns der Goldmarkt derzeit präsentiert. Zugegebenermaßen ist von sonderlich erfolgreichen Abwärtsmanipulationen ebenfalls nicht viel zu sehen. Sehr gut zu erkennen ist die Beschleunigungsphase, in die der Nasdaq Index in den letzten Jahren auf dem Weg zum Hochpunkt eintrat. Von einem vergleichbaren parabolischen Verlauf ist der Goldpreis trotz der sehr guten Performance der vergangenen Jahre weit entfernt. Das heißt nicht, dass es zu einer solchen überhaupt kommen muss. Es heißt aber, dass der Kursverlauf des seltenen Metalls zwar schön aber bisher alles andere als auffällig ist. Vielleicht erscheint ein kontinuierlich steigender Markt mittlerweile ungewöhnlich, denn an den für unser aller Altersversorgung so oft angepriesenen Aktienmärkten lässt sich eine derart stetige Entwicklung nicht ablesen. Was soll’s, es geht ja nur um die Rente.
Wir haben einmal die Trends der Suchanfragen beim Anbieter Google konsultiert. Ein Ansturm der Bevölkerung auf Goldanlagen könnte sich auch in der Häufigkeit entsprechender Suchanfragen widerspiegeln. Das ist natürlich kein wissenschaftlicher Ansatz, aber interessant ist es trotzdem. Die Trends für die Häufigkeit verschiedener Suchanfragen sind nicht handverlesen, ein vergleichbares Bild gibt es auch mit ähnlichen Suchbegriffen.

Suchanfragen Goldmünzen und Goldbarren

Die Häufigkeit der Suchanfragen zu den Begriffen „Goldmünzen“ und „Goldbarren“ sind am oberen Ende mehrjähriger Spannen, ein drastischer Anstieg ist aber nicht auszumachen. Wie solch ein Hype aussehen kann, zeigt sich zum Zeitpunkt der Pleite des desolaten Investmenthauses Lehman Brothers im Jahre 2008.
Was sagt die Auswertung zum auch in den deutschsprachigen Medien – nicht nur in Gratisblättern – beinahe allgegenwärtigen „Goldankauf“?

Suchanfragen Goldankauf

Ein ansteigender Trend der Suchanfragen lässt sich deutlich ausmachen, auch das Niveau ist vergleichsweise hoch, ein Hype ist aber auch hier nicht festzustellen. Vielleicht nutzen viele Menschen, die Gold verkaufen wollen, aber auch das Internet nicht. Die Ankaufskurse, die bei teils dubiosen Händlern geboten werden, legen jedenfalls nahe, dass sich nicht allzu viele, die sich von alten Backenzähnen oder dem Familienschmuck trennen wollen, vorher ernsthaft über die Preise informieren. Schade, hier ließe sich, wenn man schon verkaufen möchte, sicher mehr Geld herausholen als beim Vergleich von zwanzig „Spare drei Euro bei 3000 sms!“-Flatrates der Telefonanbieter.
Goldankauf hin oder her, der Markt bleibt in Bewegung. Dafür sorgten neben Minenbetreibern, die Shortpositionen eindeckten (siehe dazu den Artikel Ausgeliefert), seit 2009 auch die Zentralbanken. Im vergangenen Jahr traten diese bekanntermaßen erstmals seit Jahren wieder als Nettokäufer auf und das mit der höchsten Rate seit 1964, also zu einem Zeipunkt weit vor dem bezogen auf die Goldbindung vollzogenen Vertragsbruch der USA. Der SPDR Gold Trust hält mittlerweile rund 1115 Tonnen des Edelmetalls, eine Menge, die über dem Reservebestand der Schweiz liegt.
Apropos Schweiz. Den Eidgenossen ist in den Jahren von 2000 bis 2009 nicht nur absolut die größte Menge Gold abhanden gekommen. Auch beim Abfluss pro Kopf liegt das Land weltweit an der Spitze.

Goldreserven Veränderung absolut

Und wie sieht es bei der Veränderung pro Kopf aus?

Globale Goldreserven Veränderung per capita
Zu beachten ist, dass die Daten lediglich die öffentlichen Bestände zeigen. Als bekannt voraus setzen wir die seltsame aber unter Zentralbanken durchaus übliche generöse Praxis, auch “Goldforderungen” als Gold auszuweisen. Für die persönlichen Besitztümerder Bevölkerung liegen leider keine verlässlichen Werte vor. Es ist allerdings davon auszugehen, dass in Ländern, in denen Gold seit jeher einen festen Platz als Wertspeicher hat, substantielle Goldmengen in privatem Besitz vorliegen. Beispielhaft seien Indien, Vietnam oder viele andere asiatische Ländern genannt. So kauften etwa die Vietnamesen als sie noch konnten im Schnitt pro Person und Jahr ebensoviel Gold wie die Deutschen – trotz eines massiven Einkommens- und Vermögensgefälles. Die Riesterrente ist kein globales Phänomen und wird es wohl auch nicht mehr werden.
Zugegeben, Länder wie Großbritannien, die sich nahe der Tiefs von nahezu allen Reserven getrennt haben, können nicht mehr in nennenswertem Ausmaß als Verkäufer auftreten. Auf den britischen Inseln wird das letzte Tief am Goldmarkt übrigens von einigen auch treffend als „Brown low“ bezeichnet, benannt nach dem damaligen Schatzkanzler und aktuellen Premier Gordon Brown. Wäre es seinerzeit nicht nach der Bundesbank gegangen sondern nach der damaligen Regierung, hätte auch die BRD ihr Waigel-Tief zu betrauern. Unfassbar, dass man damals die Goldreserven verkaufen wollte, um damit Defizite zu verringern. Das ist in der Tat nicht schlauer, als die ewigen Forderungen, öffentliche Assets zu verkaufen, um die Budgetdefizite nicht ganz so arg aussehen zu lassen.
Die komplette Energieinfrastruktur eines Landes zu privatisieren, damit ein einziger Haushaltsplan einen Hauch besser dasteht, ist schlicht Irrsinn. Vielleicht denkt man auf der Regierungsseite aber schon einen Schritt weiter, frei nach dem Motto, was ich heute verkaufe, kann ich ja später enteignen, entweder explizit oder über Steuern. Die aktuelle Diskussion über eine erhöhte Grundsteuer zielt in die gleiche Richtung. So kommt eine Gesellschaft schließlich dahin, dass man auch nach dem Erwerb eines Hauses immer schön im Hamsterrad seine Runden drehen muss, damit man sich die Miete auf den eigenen Besitz auch leisten kann. Ein solches Vorgehen ist nichts anderes als eine schleichende Enteignung, es klingt nur harmloser. Für glänzende Mobilien ist erstaunlicherweise bisher noch keine dauerhafte Abgabe geplant.
Ob sich die Bundesbank seinerzeit gegen den Verkauf der Goldreserven gewehrt hat, weil sich die so genannten Währungshüter der Bedeutung des Metalls für das Zentralbank- und das Währungssystem bewusst waren, oder ob es schlicht nicht mehr da war, ist übrigens nicht überliefert.
» Besuchen Sie die neue Homepage von Herrn Ponzi, dem Vorstand des Bankhauses Rott. Immer gut beraten, Gelder gut verbraten. Mit Garantie!!!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu