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Edelmetallmarkt in Bewegung

von Frank Meyer
Die seit Jahren anziehenden Gold – und Silberpreise haben auch den physischen Markt in Bewegung gebracht. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein neuer Edelmetallhändler, ob stationär oder im Internet, „mitspielt“. Doch das ist nicht alles. Es scheint, als bilden sich inzwischen börsenartige Strukturen heraus. Stärkere Konkurrenz drückt die Aufgelder auf Silberprodukte, während die Ankaufpreise sich über Spot bewegen. Es tut sich was...

Vielleicht erinnern sich manche von den Lesern noch an die Zeit vor fünf Jahren. Wer Silber kaufte, wurde nicht nur belächelt. Informationen waren oft nur schwer zu finden. Einen guten Preis zu erwischen, war oft Zufall und die Auswahl unter den Händlern klein. Es war eine „goldene Zeit“ für diejenigen Händler, die sich am Markt in Zeiten modern handelbarer Finanzprodukte halten konnten und anfangs auch für diejenigen, die sich in den ausgetrockneten Markt gewagt haben. Damalige Preisstrukturen warfen gute Gewinne ab. Inzwischen hat sich das aber geändert.
In großen Städten stehen inzwischen oft schon mehrere stationäre Händler zueinander in Konkurrenz. Dazu kommen die mehr als 100 Internethändler quer über die Republik verteilt. Wer mit hohen Preisen schnell reich werden will, bleibt links liegen. Namen unzuverlässiger Händler oder Möchtegernehändler) finden sich schnell in Erfahrungsberichten der Goldforen wieder. In Suchmaschinen oder in diesen Foren (Goldseitenforum) kann man sich gezielt und oft umfassend über die Qualität einzelner Anbieter informieren.
Auch Preisvergleiche sind heute kinderleicht geworden. Bullionpage.com (LINK) ist die wohl größte Preismaschine im Internet, neben Silber-Investor und Gold.de / Silber.de. Interessant auch, dass bei einigen Internetseiten nur solche Händler gelistet werden, die ein entsprechendes Entgelt bezahlen, um in so einer Preisvergleichsmaschine aufzutauchen.
Beim Kauf oder Verkauf übers Internet hinterlässt man immer nachvollziehbare Spuren. Ob Banküberweisungen, Lieferadressen und Kontaktdaten – die Spuren müssen jahrelang gespeichert bleiben. Deshalb ist es sinnvoller, ein paar Cents mehr beim Händler vor Ort zu bezahlen als seine Daten preiszugeben. Das Gesetz sieht vor, dass Geschäfte bis 15.000 Euro als sogenannte Tafelgeschäfte anonym erlaubt sind. Über dieser Summe muss man beim Händler den Ausweis vorlegen. Wer beispielsweise vor fünf Jahren anonym einen Kilobarren Gold für damals 15.000 Euro kaufte, und ihn heute wieder verkaufen will, muss einen Ausweis vorlegen, denn ein Kilobarren Gold kostet inzwischen rund 27.000 Euro.

Preisdruck
Der Druck in der Branche lässt sich auch anhand aufgerufener Preise ablesen. Bis vor wenigen Jahren kauften die Händler Silberwaren nur deutlich unter dem Spotpreis auf. Inzwischen zahlen sie aber einen höheren als am Markt aufgerufenen Preis von derzeit bis zu 14 Euro pro Standardmünze. (Spotpreis heute 13,31 EUR) Das bedeutet zweierlei: Die Konkurrenz unter den Metallhändler knabberte auch ihre Gewinnmargen an, was einem ja egal sein kann. Zum anderen, und das ist der weit interessantere Aspekt, hat sich der physische Preis vom Spotpreis weiter abgekoppelt. Hier steht offenbar ein Markt, der sich an den realen Angebots- und Nachfrageseiten orientiert und nicht nur an den Preisen des Papiersilbermarktes. Händler bezahlen höhere Preise, um diejenigen zu animieren, ihre vielleicht für 10 Euro gekauften Münzen zu 14 Euro wieder zu verkaufen. Die Spanne zwischen An- und Verkauf, die früher für die Unze oft vier Euro betrug, ist inzwischen auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Vermutlich wird sie auch zukünftig kleiner.

Outsourcing
Neben Händlern etablieren sich auch mehr Anbieter, die physische Ware verwahren. Sollten Sie also zufällig mal eine Million Euro übrig haben, bekämen Sie dafür 37 Kilogramm Gold oder zwei Tonnen Silber. Während man das Gold problemlos in ein Schließfach sperren kann, macht Silber hier schon größere Probleme. Hier bieten Lagerverwalter ihre Dienste an. Sie kaufen die Ware und lagern sie gegen ein Entgelt von jährlich zwei bis drei Prozent in unterirdischen Bunkern. Die Frage ist dabei, ob der Anbieter seriös ist und die Barren auch vorhanden sind. Lassen Sie sich mindestens die Barrennummer zuweisen. Es könnte sein, man verkauft einen Barren gleichzeitig an mehrere Leute. Da das Metall für längere Zeit „gebunkert“ wird, fiele es auf den ersten Blick gar nicht auf, ein Barren mehrfach verkauft würde oder der Verwalter mit dem Metall spekulieren würde. (Verleihung) Doch die meisten der Leser des Blogs dürften unter diesem Millionen-Problem eher nicht leiden. vielleicht aber unter einem anderen „Problemchen“... Wo lagert man seine Bestände?
Sollte man ein gewöhnliches Schließfach bei einer Bank den Vorrang geben, passen dort hinein ca. 30 bis 50 Kilogramm Silber im Gegenwert von 15.000 bis 25.000 Euro. So ein Fach kostet jährlich rund 50 Euro. Ob man der Bank vertraut, ist eine für jeden Einzelnen selbst zu beantwortende Frage. Wenn dem so ist, könnte es ja eine Idee sein, das Fach erst mal mit Silber zu befüllen und dann nach und nach Gold beizumischen, dass locker in die Zwischenräume passt. Um den Platz auszunutzen, ließe sich ja auch etwas Gold in Silber tauschen. Die anderen Lagermöglichkeiten überlasse ich der Kreativität der Leser...

weitere Bewegungen
Wie im letzten Jahr vermutet, sind frühere Jahrgänge der australischen Kookaburra- und Koala-Serie aber auch die aus der Lunar-Reihe (Maus, Schwein) nur noch mit höheren Aufschlägen zu bekommen. Ein 2009er Kookaburra kostet so ca. 15 Euro mehr als die heutige Ausgabe. Ebenso hat sich die Koala-Kilomünze 2009 entwickelt. Kilomünzen aus dem Jahr 2008 oder 2007 haben entsprechend noch höhere Aufgelder, wenn sie überhaupt noch zu haben sind. Besonders teuer geworden sind die 10oz-Münzen, von denen der aktuelle Jahrgang rund 163 Euro kostet, der aus dem letzten Jahr schon 180 Euro. Ich vermute, das Spiel setzt sich auch 2011 fort...
Wenn man Silbermünzen nicht als Sammlerobjekt ansieht, könnte man auch in Betracht ziehen, ältere Jahrgänge in die aktuellen Münzen zu tauschen. Man tauscht so zu sagen die gleiche Menge Silber in mehr Papiergeld und kauft für den Betrag mehr als ein Kilogramm Silber, den man beim Verkauf in mehr Silber überführen kann.
Barren liegen wegen der 19%-igen Mehrwertsteuer auf Silber weiterhin deutlich über dem Preis der Kilomünzen, doch bei der Lagerung in einem Schließfach zeigen sie einen klaren Vorteil: Sie lassen sich gut aneinander und übereinander stapeln, während die runden Kilo-Münzen viel Platz verschwenden.
Man kann aus dem ganzen Silbermarkt eine ganze Wissenschaft machen, Silber in Beziehung zu Geld setzen, sein Vorkommen und seine Bestände in Bezug zu anderen Rohstoffen setzen, die Münzwissenschaften studieren und dann vorsichtig sein, dann sich die Sammelleidenschaft nicht meldet. Das geht schnell. Wie man es auch anstellt, Silberkäufe sind nur dann interessant, wenn man für sowenig wie möglich Geld soviel wie möglich Silber bekommt.
Als die Welt noch runder lief und nicht so überschuldet umher torkelte, waren Optionen, Zertifikaten und anderen Papierwetten ein nettes und oft auch einträgliches Spiel. Nun, das ist es auch heute noch. Doch die Sache ist inzwischen etwas ernster geworden. Und deshalb machen sich die Leute, wer könnte es ihnen verdenken, vermehrt auf die Suche nach etwas, was nicht nur Versprechen ist. Das heitere ist, dass eine Unze bleibt – in guten und in schlechten Zeiten...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu