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Gold: Handeln, solange es noch geht

von Frank Meyer

Die Preise für Gold und Silber sind wieder mal unter die Räder gekommen. Ist das nicht eine gute Nachricht? Die einen rufen Manipulation, die anderen meinen, es wäre eine Art von Subventionspolitik für diejenigen, die gerne preiswerter kaufen möchten. Vielleicht ist es beides. Oder waren es die bösen Spekulanten, von denen man in den Zeitungen so viel liest? Das auch....

Gold fiel in dieser Woche um 34 Euro pro Feinunze auf 800 Euro, Silber verbilligte sich um 40 Cents. Was bedeutet das? Nicht viel. Versicherungen gegen das, was die Schlagzeilen hergeben, sind billiger geworden für die, die eine solche suchen. Gold als Weltleitwährung, als Eichmaß für Papiergeld, war von jeher ein politisches Metall. Und es ist der natürlichen Feind des Papiergeldes. Notfalls heißt es eben: Gib ihm!

Am besten wirkt, wenn man Sparern den Appetit auf das gelbe Blech vergällt, so wie man Läuse von Pflanzen vertreibt, notfalls mit chemischen Keulen. Gerade in Wochen, in denen neue Schuldtitel in den USA nach Käufern suchen, rummst es bei den Edelmetallen. Der Instrumentenkasten ist reich gefüllt mit derivativem Finanzfeuer, Warnungen von Experten mit vorgetäuschter Vertrauenswürdigkeit und Umleitungsschildern um den Hals zum Markt der Papiergoldversprechen nebst anderer Ablenkungsmanöver auf internationaler Ebene. Man muss das wirklich nicht alles im Detail verstehen. Es reicht, den gesunden Menschenverstand einzuschalten und den reichlich geworfenen Nebelkerzen aus der Schussbahn zu gehen.

Wozu gibt es eigentlich Gold?
Es wird vermutet, es war eine Laune der Götter an einem für sie sehr lustigen Tag, als sie Gold und Silber in der Erde versteckten und riefen „Macht das Beste daraus.“ Es muss wie Ostern gewesen sein. An einigen Stellen versteckten sie Rohstoffe. In anderen Löchern Versicherungen. Nicht dass wir den Plan wirklich erfahren, aber wäre es doch irgendwie logisch, wenn sie auch an Mittel gegen monetäre Dummheit gedacht hätten, gegen die sonst kein Kraut gewachsen ist, außer das der große Worte und Versprechen mit einer sich ständig verkürzenden Halbwertszeit.

Im Moment liegt das Kursniveau allerdings sehr hoch. Mitte April kostete die Feinunze um 880 Dollar. Wer jetzt Gold kauft, greift bei einem relativ hohen Preis zu. Noch ein Nachteil: Gold wirft keine Erträge ab. Es gibt weder Zinsen noch Dividenden. Schon wenn der Goldpreis nur um einen Punkt kreist, verliert es an Wert. (Finanztest 21.04.2009)

Je schlimmer es um die Finanzen steht, desto höher steigt der Preis. Versicherungen gegen die jetzt heiß diskutierten Probleme kosteten früher ein Drittel des aktuellen Preises. So etwas passiert, wenn ein Autofahrer einen Unfall nach dem anderen baut. Wird die ganz Sache mit der „Finanzkrise“ wirklich besser, wie von Ökonomen prophezeit wird? Ich weiß es nicht, doch halte weiter Ausschau nach Schwierigkeiten und lasse meine Krisenfahne vor dem Haus wehen. Man weiß nie.
Tatsache ist, dass es um die weltweiten Staatsfinanzen weit schlechter bestellt ist als vor einem Jahr. Amerika gab allein im letzten Monat 221 Milliarden USD mehr aus, als es eigentlich ausgeben hätte dürfen, 14 Prozent mehr als im Januar. Es entspricht dem 2,5-fachen der weltweiten Gold-Jahresproduktion. Großbritannien hat Griechenland mit einem Defizit von 12,8 Prozent überholt. In wenigen Tagen schon springt die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler auf 1,7 Billionen Euro. Bund, Länder und Gemeinden wiesen ein Defizit von 112,7 Milliarden Euro aus.

Kein Mensch kann sich darunter etwas vorstellen. Es ist auch nicht nötig, schließlich sind diese Schulden nie zu tilgen. Besser ist es, keine Schuldpapiere zu halten, auch nicht in diversen Altersvorsorgeprodukten. Es ist nicht nur eine Sache des Vertrauens, sondern vor allem eine Sache der Zeit, bis die Sache auffliegt. Und dann werden fast alle wieder völlig unerwartet und plötzlich überrascht sein. Notfalls ist das Wetter wieder schuld.
In den Meldungen finden sich meist nur Zahlen zur Verschuldung eines Staates im Vergleich zum BIP, während die Schulden des privaten Sektors, der Banken und die Zusagen des Staates an wen auch immer aus der Zukunft ausgeklammert werden. Betrachtet man die Finanzsituation in Amerika, so steht da eine Verschuldungsrate von 400 Prozent des BIP, inklusive aller Zusagen schnellt die Zahl auf 700 Prozent hoch. Das Land und seine Bewohner sind pleite, versehen aber mit dem besten Rating der Welt – AAA. Früher sagte man, ein Staat könne nicht pleite gehen wie auch Aktien nur steigen könnten. Die Erfahrung der letzten Monate lassen Zweifel aufkommen. Wenn die Zinslasten schwerer wiegen als die Steueraufkommen, ist es geschehen.

Vollkasko ohne Gegenpartei
Während man sich gegen Krankheiten, Hausbrände und Wasserschäden versichern kann, gestaltet sich die Suche nach einer Police gegen Taugenichtse an den Rädern der Macht recht schwierig. Der einzige Schutz gegen Geldfraß sind Sachwerte, heißt es. Das Dumme ist nur, dass die meisten davon verderblich sind. Selbst Immobilien taugen aus meiner Sicht nicht viel, bedarf es doch regelmäßiger Ausgaben für deren Unterhalt. Und dann kommt eine Regierung auf die Idee, das Häuschen zu besteuern. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte.
Beim Kauf einer Versicherungen gegen Elementarschäden steht auf der anderen Seite des Vertrages einen Konzern, der nur zahlt, wenn er auch zahlen will und kann. Hmmm... Doch wie ist das mit Versicherungen gegen einen Staatsbankrott? Für heute Abend oder morgen Mittag ist dieses Ereignis noch nicht absehbar, später aber wird es unweigerlich dazu kommen. Bis dahin sollte man sich umgesehen haben. Hier kommt das Gold ins Spiel.


Langfristig betrachtet war Gold zur Vermögensvermehrung wenig geeignet. Der Goldpreis unterliegt relativ hohen Wertschwankungen. Das Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zu durchschauen und danach zu handeln ist etwas für spekulative Anleger. Gold im Depot eignet sich höchstens als Katastrophenschutz für den Fall einer galoppierenden Inflation oder eines Zusammenbruchs des internationalen Geldsystems. Eine solche Finanzmarktkrise wurde aber beispielsweise durch die Anschläge vom 11. September 2001 – trotz der weltpolitischen Katastrophe – nicht ausgelöst (Test 3/2002)

Gold stand bei 290 USD...
Ach, das waren noch Zeiten. Für 290 US-Dollar bekommt man heute nicht mal mehr eine viertel Unze. Ist es in diesem Zusammenhang nicht immer wieder heiter, wenn man auf alte Analysen stößt, in denen sich Experten eine Art Denkmal für schlechte Prognosen setzen wollten? Lehman Brothers schätzte, dass der Goldpreis im Jahr 2003 im Durchschnitt bei 305 Dollar liegen dürfte und hielt an der langfristigen Prognose von 270 Dollar fest. Ruhet sanft, Gebrüder Lehman.

Gold ist für "Otto-Normal-Geldanleger" nach Einschätzung von Experten derzeit keine risikolose Alternative mehr. Zwar ist der Goldpreis in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Dennoch sollte sich niemand unüberlegt auf das Edelmetall stürzen: "Gold zu kaufen ist nicht sicherer als in Aktien zu investieren", warnt Peter Grieble, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. (Januar 2003)

Amen.
Man liest, dass Banken in ihrem sagenumwobenen Kampf gegen den Terror jetzt zunehmend von Käufern den Personalausweis verlangen, selbst bei geringen Goldmengen. Da fragt man sich, wann ein Dekret für die Erfassung auch bei freien Metallhändlern erlassen wird, natürlich aus Gründen der Transparenz. Überwachung, wohin das Auge schaut. Wie lange bleibt Gold von Mehrwertsteuer und Abgeltungssteuer befreit? Fragen Sie mich nicht. Doch was bleibt sonst als monetäre Versicherung übrig? Ich würde Ausschau halten auf Zeichen einer Kriminalisierung derer, die Gold als Flucht gegen ein absehbares finanztechnisches Desaster gekauft haben, kaufen wollen oder überhaupt darüber nachdenken.
Nein, es besteht überhaupt kein Grund zur Sorge, wird versichert. Schließlich wäre es ja zu unser aller Sicherheit und auch zum Schutz vor einem selbst. Wie wunderbar. Als ob man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu