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Scheinbares und Scheinheiliges

von Frank Meyer
Der Internationale Währungsfonds (IWF) muss (muss?) im großen Stil ans "Tafelsilber" ran oder vielmehr ans "Tafelgold". In Kürze will er mit dem Verkauf von 191,3 Tonnen Gold am offenen Markt beginnen, wird gemeldet, um mehr Kredite vergeben zu können, heißt es. Wie lustig. Doch das ist nicht alles, was die Schlagzeilen hergeben...

Ach, liebe Leser, diese Meldungen über Goldverkäufe kommen so regelmäßig wie der Postbote, oder die Müllabfuhr. Und das seit Jahren schon, wie der Krampf im Zwerchfell, wenn die Nachricht als „BREAKING NEWS“ angekündigt wird. Würde den vielen Ankündigungen auch eine Umsetzung folgen, könnte der IWF seinen Keller mit Konservendosen füllen, denn er wäre leer. Dem ist offiziell aber nicht so. Wieviel Gold verliehen ist, bleibt das große Geheimnis aller, die vorgeben, Gold im Keller zu haben. Da beruhigt es doch, dass der IWF um Transparenz bemüht ist. Der Goldpreis hat kurz gezuckt. Wen kümmert es?

Im letzten Jahr hat der IWF Gold 212 Tonnen Gold verkauft, im Oktober 200 Tonnen an Indien, im November zwei Tonnen an Mauritius und zehn Tonnen an Sri Lanka. Weitere 191,3 Tonnen sollen jetzt in mehreren Phasen über den Tresen gehen. Wer immer es auch kauft, es verstreut sich in der Welt. Wichtig scheint dem IWF zu sein, dass Störungen am Goldmarkt vermieden werden. Wie fürsorglich aber auch...! Und wegen der Transparenz wird man kurz danach immer Meldung erstatten. Wie ehrlich man doch ist...

The IMF publicly announced each official sale shortly after the transaction was concluded. A high degree of transparency will continue during the sales of gold on the market, in order to assure markets that the sales are being conducted in a responsible manner. (LINK)

Der Verkauf kommt nicht plötzlich, sondern findet im Rahmen eines im vergangenen Jahr verkündeten Programms des IWF statt. Ziel der Organisation ist es unter andere, armen Ländern weiter günstige Kredite zur Verfügung zu stellen, unter Bedingungen natürlich. Und ohne die USA geht hier nichts. Doch was sind heute schon sieben Milliarden Dollar, die Summe, die aus dem Goldverkauf erlösbar wären?
Doch was ist das? Dem guten George Soros wird ein untrügliches Marktgespür nachgesagt. Dieses entlockte ihm im Januar in Davos die Bemerkung, dass Gold die ultimative Vermögensblase sei. Jetzt wurde bekannt, dass er im vierten Quartal 421 Millionen USD in den SPDR Gold Trust steckte. Hat er einen Teil schon wieder verkauft? Der alte Fuchs.
Und es gibt weitere Neuigkeiten. Im letzten Jahr betrug die Nachfrage nach Gold zum zweiten mal mehr als 100 Milliarden USD, berichtet das World Gold Council. In Tonnen umgerechnet, beträgt die Zahl 3.385, rund 1.000 Tonnen mehr, als aus dem Boden geholt wird. Hmmm... Allein in ETF`s flossen letztes Jahr knapp 600 Tonnen Gold. Ob es da auch wirklich ist, bleibt offen.
Was sagen all diese Zahlen und Spekulationen? Nichts. Interessant aber ist eine ganz andere Tatsache. Während Gold in Dollar knapp zehn Prozent unter seinem Allzeithoch steht, hat es in Euro einen neuen Rekord aufgestellt.

Es wird seine Gründe gehabt haben. Die Kunstwährung ist in Verruf geraten und wird von denen beschossen, denen es nicht weniger dreckig geht. Wie viel kostete Gold eigentlich in griechischen Drachmen? Wir wissen es nicht, doch vermuten sehr viel. Und was unterscheidet die Drachme vom Euro? Vom inneren Wert her betrachtet nichts, nur die Farbe der Noten. Bloß sitzen im Euro-Boot weit mehr Menschen als am Fuße der Akropolis. Griechenland scheint derzeit das Ruder zu bedienen. Doch alle anderen unter PIIGS bezeichneten Staaten streiten sich auch um das Steuer auf einem Schiff mit Schlagseite.
Edelmetallhändler berichten von einer weiter robusten Nachfrage nach Edelmetallen, wobei sich einige Leute bei den inzwischen hohen Preisen von 860 Euro pro Feinunze erschrecken. Ich frage mich, wie tief der Schreck erst sitzt, wenn die Kurse vierstellig werden und man merkt, dass der Euro noch schwächer geworden ist. Oder der Dollar? Oder dies? Und das? Charttechnisch wären 1.000 Euro pro Unze drin, sagen technische Analysten.
Doch frage ich mich, ob man sich vor der falschen Anlage erschreckt, nämlich vor der Stärke des Gold und nicht vor der Schwäche des Euro und der menge, die man auf den Tisch legen muss, wenn man dieses „barbarische Relikt“ kaufen möchte. Mist! Mag sein, dass es die Götter erklären könnten, doch die schauen sich vermutlich das Ganze nur amüsiert an. Irgendwann hier in irdischen Gefilden wird es sich später herumsprechen, dass nicht das Gold schrecklich ist, sondern die Zukunft einiger Papierwährungen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu