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Die ersten werden die Letzten sein

von Bill Bonner
Der Yen bricht ein. Er ist gegenüber dem Dollar seit November um 5% eingebrochen. Die Anleger haben es nun auch endlich bemerkt. Bei einem Defizit von 50% des Bruttoinlandsprodukts dringt die japanische Regierung in Bereiche vor, in die sich noch nicht einmal Engel wagen. Die Amerikaner sind nicht weit zurück. Um die ganze Sache kurz zu machen: Mein Geld setze ich auf die Engel.
Nur ein Wirtschaftswissenschaftler würde es wagen, zehn Jahre weit in die Zukunft zu blicken. Nur ein Idiot würde sein Geld darauf setzen. Heute tue ich beides. Aber mein neuer Trade des Jahrzehnts ist weniger ein Blick in die Zukunft, als vielmehr ein Blick in die Vergangenheit.

Keine gegenteilige Erinnerung
Vor zehn Jahren hat der Autor dieser Zeilen demütig seinen ersten Trade des Jahrzehnts verkündet. Er hätte an dieser Stelle aufhören sollen, denn das war ein großer Erfolg. Es war ein narrensicherer Trade: Amerikanische Aktien verkaufen, Gold kaufen. Das war im Jahr 2000. Damals waren die amerikanischen Aktien bereits seit zehn Jahren gestiegen, und sie haben das Geld der Anleger um das 11-Fache ansteigen lassen. Bis dahin waren die Aktien schon so lange gestiegen, dass es in der Erinnerung der Menschheit nicht Gegenteiliges mehr gab. Die Vorstellung der Anleger sah keine Alternative mehr. Stocks for the Long Run" (dt.: Aktien auf lange Sicht), hieß der Titel eines beliebten Buchs. Es war auch eine Anlageformel, die unschlagbar schien.
Doch ach, diese Formel stellte sich später als sehr wohl schlagbar heraus. Es war an der Zeit für die Aktien, in die andere Richtung zu wandern. Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts stellte sich als die schlechteste Zeit seit den Dreißigern heraus, um Aktien zu besitzen. Reinerlöse waren negativ - besonders dann, wenn man sie an die Inflation anpasste. Angepasst an den Verbraucherpreisindex, hat der Dow dieses Jahrzehnt 40% tiefer beendet.
Die andere Seite dieses Trades - die Kaufen-Seite - war genauso einfach. Gold hatte 1980 mit 800 Dollar einen Rekord verbucht. Dann ist Gold in den kommenden 20 Jahren immer weiter eingebrochen. Es ist bis September 1999 und einem Wert von 260 Dollar nicht mehr zur Ruhe gekommen. Das war der berühmte Brown Bottom" für das gelbe Metall... der Zeitpunkt, zu dem der britische Finanzminister Gordon Brown Großbritanniens Gold zum geringsten Preis in zwei Jahrzehnten verkauft hat. (Um die Leser auf den neusten Stand zu bringen: Heute verwendet Mr. Brown seine Visionen und seine Energien auf Großbritanniens Bemühungen um einen Aufschwung.)
Gold ist echtes Geld. Aber in den Jahren, in denen Gold im Keller war, sind andere Geldformen immer noch vollständig aus dem Häuschen gewesen. Die Finanzanlagen sind überall auf dem Globus wie Pilze aus dem Boden geschossen. Und das ganze neue Schattenbankenwesen" ist entstanden... mit neuen Finanzinstrumenten, die für Billionen standen... nein, für hunderte von Billionen... von Dollar. Preise für alles sind steil angestiegen - für Wertpapiere, Schulden, Immobilien. Es brauchte kein Genie, um festzustellen, das Gold früher oder später aufholen würde. Wie sich zeigte, hat keine andere große Anlageklasse besser abgeschnitten. Gold hat in jedem einzelnen Jahr höher abgeschlossen als im Vorjahr. Gold hat sich verdoppelt. Und dann noch einmal verdoppelt.
Was diesen Trade zum Erfolg machte, waren weder hellseherische Fähigkeiten noch Allwissenheit. Es war vielmehr eine Feststellung, die man als Rückkehr zum Mittelmaß" bezeichnen kann. Das Wort normal" befindet sich schon seit langer Zeit in den Wörterbüchern. Es ist aus gutem Grund darin. Es beschreibt die Orte, an die die Dinge zurückkehren, nachdem sie eine Zeitlang aus dem Ruder gelaufen sind. Die Rückkehr zum Mittelmaß ist so mächtig, dass ihr niemand entkommt. Für jedes Jahrzehnt, das ein Mensch auf der Erde wandelt, verbringt er Millionen Jahre, in denen er tot ist. Im Laufe eines Jahrzehnts wandert praktisch jeder Mensch ins Grab. Was ist also so ungewöhnlich, nachdem wir festgestellt haben, dass die Rückkehr zum Mittelmaß so sicher wie der Tod ist?
Fast alle Anlagen sind, gemessen am historischen Standard, teuer. Aber wenn sie alle fallen, dann muss es etwas geben, im Vergleich zu dem sie fallen? Geld! Das ist der Grund, warum wahres Geld - Gold - vermutlich auch in den kommenden zehn Jahren weiter steigen wird. Aber Gold ist nicht günstig. E s ist in den vergangenen zehn Jahren um fast 400% gestiegen und ist jetzt angemessen bewertet. Das Gold in der Schatztruhe, die im vergangenen Jahr in England gefunden wurde, ist heute noch das gleiche wert, wie vor 12 Jahrhunderten, als es vergraben wurde. Gold kann nicht zum Mittelwert zurückkehren, weil es schon dort ist.
Auf der Kaufen-Seite blicken wir auf eine Anlage, die verachtet wird... und nicht eine, die bewundert wird. Und deswegen zurück zu Japan, wo die Wertpapiere im Jahr 1990 den Gipfel überschritten haben und seither beständig fallen. Während die japanische Regierung unter den Sternen wandelt, ist der Privatsektor wieder auf den Boden gefallen. Oder noch darunter. Aktien, die in Tokio gelistet werden, haben 75 Prozent ihres Wertes verloren, womit sie eine gesamte Generation des Wachstums ausgelöscht haben. Viele japanische Unternehmen werden für weniger gehandelt, als den Wert ihrer Vermögenswerte.
Aber so sehr die Anlagemöglichkeiten auch aus dem Ruder sein mögen, die amerikanischen Schatzbriefe übertreffen sie alle. In den vergangenen 27 Jahren sind die Kreditkosten in Amerika gefallen. Aber während die Anleihenerträge eingebrochen sind, ist die Quantität der amerikanischen Schulden explodiert. Die offiziellen, verbuchten Schulden haben sich verdreifacht. Zählt man die nicht verbuchten Schulden hinzu, die nicht finanzierten Verpflichtungen erreicht die Summe 118 Billionen Dollar - das Achtfache des Bruttoinlandsprodukts. Und jetzt haben wir es jeden Monat mit diesen Explosionen zu tun. Während sich die Krise weiter fortsetzt, könnte das, was notwendig ist, die amerikanischen Defizite zu finanzieren, auf 150 Milliarden Dollar alle 30 Tage ansteigen. Bislang hat der Anleihenmarkt diese Erschütterungen mit Anstand gemeistert. Aber irgendwann in den kommenden 10 Jahren wird sich herausstellen, dass die Engel doch richtig gelegen haben.
Verkaufen Sie amerikanische Schatzbriefe, kaufen Sie japanische Aktien.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de