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Schweizer Goldmünze von 1991

von Miriam Kraus
Liebe Leserin, lieber Leser,
Haben Sie schon alle ihre Weihnachtsgeschenke beisammen? Oder gehören Sie zu der Kategorie der Schenkenden, die in allerletzter Minute noch an Heilig Abend durch die Geschäfte flitzen und mitnehmen was übrig geblieben ist?
Egal, zu welcher Kategorie Sie gehören: Hand aufs Herz, ist es Ihnen nicht auch schon passiert, dass Ihr Geschenk beim Beschenkten nicht mehr als ein müdes Lächeln hervorgerufen hat und mittlerweile seit Jahren in dessen Keller vor sich hingammelt? (entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise)
Prof. Waldfogel von der Universität Pennsylvania jedenfalls, glaubt, dass dies sehr häufig vorkommt. Er hat anhand seiner Studien (allerdings ausschließlich in den USA) einen Indikator names "deadweight loss" entwickelt. Dieser bezeichnet den Unterschied zwischen der Zufriedenheit, die eine Person verspürt wenn sie einen Dollar für sich selbst ausgibt und der Zufriedenheit, welche die gleiche Person verspürt, wenn sie von jemandem ein Geschenk im Wert von 1 Dollar erhält. Waldfogel geht davon aus, dass der deadweight loss der Amerikaner im Durchschnitt 18% beträgt. So hoch ist also der durchschnittliche Wertverlust der durch das Schenken an Weihnachten entsteht. Wenn die Amerikaner also etwa 66 Milliarden USD an Weihnachten für Geschenke ausgeben (2007), dann beträgt der Wertverlust bereits rund 12 Milliarden USD. Eine hübsche Summe! Natürlich, sagt Waldfolgel, gibt es Unterschiede. Je näher sich der Schenkende und der Beschenkte stehen, desto geringer ist der deadweight loss. Eltern sind beispielsweise besser als der Durchschnitt, Onkel und Tanten dagegen erreichen bisweilen einen deadweight loss von bis zu 25%.
Aber, nun gut! Waldfogel jedenfalls hat eine Lösung um den jährlichen Wertverlust zu mindern: Bargeld! Denn, so sagt er, dem schnöden Mammon messen wir ja alle gleich viel Wert bei.
Ich persönlich würde Herrn Waldfogels Schlussfolgerung allerdings noch deutlich ausweiten...und zwar auf eine Währung, welcher der Mensch zu allen Zeiten einen hohen Wert beigemessen hat: das Gold!
Mein Tipp an Sie, lautet also wie folgt: sollten Sie noch immer keine Weihnachtsgeschenke haben, dann verzichten Sie doch auf den morgigen Konsumstress und verschenken stattdessen ein bisschen Gold aus ihrem Vorrat. Damit können Sie gar nichts falsch machen. Aus Erfahrung: auch 5-jährige Patenkinder erfreuen sich bereits an einem kleinen Goldbarren und dadurch empfundenem Reichtum. Ok, ich gebs zu - sie bekam zusätzlich eine Barbie! Aber der springende Punkt bleibt: Gold hat Wert und wird ebenso als Ding von großem Wert empfunden.
Nun können Sie natürlich einfach einen Barren verschenken oder eine der üblichen Anlagemünzen.
Ich aber möchte heute - sozusagen als mein Weihnachtsgeschenk an Sie - ein bisschen aus dem Nähkästchen eines alten Sammlers plaudern und Ihnen von einer sehr interessanten Alternative zu den üblichen Anlagemünzen erzählen. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine physische Goldanlage mit eingebauter Putoption, als Absicherung.

Schweizer Goldmünze von 1991
Im Jahre 1991 gab die Eidgenössische Münzstätte swissmint zum 700 Jahre Jubiläum der Eidgenossenschaft eine Goldmünze im Nominalwert von 250 CHF (EUR 167) heraus. Offenbar rechneten die damals Verantwortlichen mit einem grossen Erfolg dieser Emission, denn die Auflage war für Schweizer Verhältnisse einfach gigantisch: 490.000 Stück !
Der Eidgenössischen Münzstätte (wie die swissmint damals noch hiess) war es damals eigentlich noch verboten, Münzen zu einem Preis über dem Nominalwert zu emittieren. So ging man also folgerichtig zunächst von einem Ausgabepreis in Höhe von 250 CHF aus. Bei der zweiten Bestellrunde wurde allerdings dann ein offizieller Ausgabepreis in Höhe von 280 CHF genannt. Dieser setzte sich aus dem Nominalwert der Münze zusammen, zuzüglich 30 CHF für ein mehr oder minder hübsches Etui. Ästhetik liegt allerdings im Auge des Betrachters und dieser Aufschlag für das Etui führte dazu, dass das Interesse an der Münze sofort erlosch.
Hinzu kam überdies eine weitere, nicht unwesentliche Kleinigkeit; das Design der Münze. Leider hatten es die Schweizer verpasst, die Münze für den Sammler auch optisch attraktiv zu gestalten. In meinen Augen hat sie eine gewisse Ähnlichkeit mit Automatenmünzen, wie sie in Waschsalons genutzt werden. ;-)
Sehen Sie selbst:

Quelle: swissmint.ch

Technische Details:
Nominal: CHF 250 (Ausgabepreis 1991: CHF 280)
Legierung: Gold-Kupfer (Au 900/Cu 100)
Durchmesser: 23mm
Gewicht: 8 g (7.2 g fein)
Auflage: 1. Prägung: unz 296'741
2. Prägung: unz 193'259
Bemerkung zur Auflage: Bei der Erstauflage schlich sich ein Fehler an der Verpackung ein, der das Anlaufen der Münzen bewirkte (die Käufer der ersten Emission durften sich ihr Exemplar kostenlos austauschen lassen), was allerdings beim Preis keine Rolle spielt. Der Goldgehalt bleibt derselbe, die Verfärbung ist nicht dramatisch und damit auch nicht preisrelevant.
Trotzdem (und nur für Puristen) hier der Unterschied:Prägung: Randschrift "1291 - 1991"Prägung: Randschrift "1291 1991Zudem betrug der effektive Goldwert dieser Münze damals nur etwa 110-120 CHF, was diesem bedauernswerten Stück Schweizer Münzgeschichte ebenfalls nicht zu großem Ruhm verhalf.
So wurde diese erste Ausgabe einer Eidgenössischen Goldmünze seit 1949 zum totalen Flop.
So weit zur Geschichte der Münze. Nun allerdings zu den Gründen, warum ich Ihnen überhaupt von dieser Münze berichten will...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de