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2009 - Das Jahr des Goldes

von Frank Meyer
So stur, wie ich nun mal bin, habe ich an meinem Gold – und Silbersparplan auch in diesem Jahr nichts geändert. Da weiß man wenigstens, was man hat. Und wenn es kracht, dann erst recht. Kapitalerhalt scheint mir nach wie vor wichtiger zu sein, als die Jagd nach irgendwelchen Prozenten...

Es stellt sich ohnehin die Frage, was man im Depot sammeln möchte: Versprechungen oder lieber etwas Echtes? Selbst die Kapitalsammelstellen sollen mit Finanzmüll durchseucht sein. Man weiß nie so richtig, was in Lebensversicherungsverträge, Geldmarktfonds, Riester, Rürup oder Bausparverträge reingepackt wurde oder wird. Solange die Lage so unübersichtlich bleibt, behalte ich meine Sturheit - auch 2010. Und wenn es falsch sein sollte? Nun, das ist dann meine Entscheidung gewesen.
Gold und Silbersparpläne sind einfach aufzustellen. Es gibt auch Anbieter solcher Vehikel, was die ganze Angelegenheit komfortabel macht. Das mit dem Vertrauen ist eine andere Sache. Zudem fallen Kosten an.

Sparen – einfach gemacht
Meine Grußmutter bringt das, was VWL und BWL-Stundenen in vier jahren lernen, auf einen einfachen Punkt: Weniger ausgeben, als man einnimmt und den Rest in einer sicheren Form sparen. Basta. Spart man in Edelmetallen, gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man nimmt am Monatsende seine Überschüsse und geht zum Metallhändler und tauscht Papier gegen Edles, oder man sucht sich die hässlichste Blumenvase im Küchenschrank aus, wirft die Ersparnisse dort hinein und zieht zum Münzhändler los, wenn die Stimmung für Edelmetalle mal wieder im Eimer ist und die Preise abgestürzt sind. Was bekommt man für eine entsprechende Menge Geld?

15 Euro - eine Unze Silber (Philharmoniker, Eagle, Maple)
30 Euro – zwei Unzen Silber
50 Euro - 1/20 Unze Gold
90 Euro - 1/10 Unze Gold, z.B. 1/10 oz Krügerrand
120 Euro - 1/10 Unze Gold + 3 Unzen Silber
160 Euro – ein Schweizer Vreneli oder 11 Unzen Silber
190 Euro – eine 20 RM-Münze (7,16 Gramm Gold)
250 Euro – eine Viertel Unze Gold + zwei Unzen Silber

Preise und Produkte sind miteinander kombinierbar. Bei einer Sparsumme von monatlich 100 Euro hätte lägen nach einem jahr neun Schweizer Vrenelis auf dem Tisch, besser im Schließfach...
... oder 95 Unzen Silber - runde drei Kilogramm.
2009 war das Jahr der Sachwerte. Anleihen wurden künstlich auf ihrem Berg fest getackert. Aktien konnten ihren Kursrutsch im Frühjahr bei weitem wieder ausgleichen, besondern Papiere der Schwellenländer. Wird es 2010 wirtschaftlich besser laufen? Man geht jedenfalls davon aus, bloß hege ich da schon wieder Zweifel und pflege meine Sturheit. Am Ende des Monats eine Unze in der Hand scheint besser als das Versprechen auf dem Dach zu haben.
Münzen wären teuer, heißt es. Inzwischen ja. Die Aufschläge auf den Spot-Preis liegen bei Gold um die vier Prozent, bei Silber wegen der Mehrwertsteuer weit höher. Kauft man einen Fonds, fallen in der Regel auch fünf Ausgabeaufschlag an. Fondsmanager lassen sich zudem ihre Mühen vergüten, indem sie jährlich um die 1,5 Prozent dem Sammeltopf entnehmen, neuerdings oft auch Beteiligungen am Gewinn, was die Rendite schmälert.

Das Jahr startete mit Preisen von 660 Euro pro Unze. Ich meine dabei echte physische Goldunzen, also Krügerrand, Philharmoniker, Britannia, American Eagle u.a. Recht schnell spurtete das gelbe Metall bis auf 850 Euro/oz nach oben, um sich dann über den Sommer hinweg bei 700 Euro einzupendeln. Vor wenigen Tagen kostete Gold wieder 850 Euro.
In der Tat, Gold kostet jetzt doppelt soviel wie vor fünf Jahren. Ist es deshalb eine Blase? Vergleicht man alle Anlageklassen miteinander, gibt es weltweit für 88 Billionen US-Dollar Anleihen, der weltweite Aktienmarkt ist 44 Billionen US-Dollar groß, der US-Immobilienmarkt wird auf 16,6 Billionen USD taxiert. Der Goldmarkt in seiner Gesamtheit ist mit fünf Billionen US-Dollar schwer, Silber wiegt mit 20 Milliarden USD im Vergleich zu den anderen Anlageklassen kaum mehr als ein Mückenpups auf einer LKW-Wage. Selbst die im AMEX Gold Bugs Index (HUI) zusammengefassten großen Goldminen wiegen zusammen 198 Mrd. USD.
Quelle: Silber-Bulletin, Thorsten Schulte
Von einer Blase im Goldmarkt zu sprechen, scheint mir etwas aufgeblasen zu sein. Wer in Ihrem Bekanntenkreis hat schon Gold? Zudem wird später abgerechnet, bzw. zum Schluss. Vielleicht bin ich ein alter Zausel, weil mich die umher hüpfenden Spot-Preise gar nicht interessieren. Dass Papiergeld gegenüber Gold aufwerten sollte, halte ich für Mumpitz.
Wenn schon wenig klar ist, eins allerdings war auch 2009 wieder sicher: Gegen „Krisen“ hilft nur neues Geld – Geld, das aus dem Nichts geschaffen wird.
Das ablaufende Jahr gilt für mich nach 2008 als weiteres Jahr einer Zeitenwende, deren Bugwelle vor 16 Monaten aufschlug und sich ab Sommer 2009 zurückzog. Das Thema ist nicht gegessen, denn die Ursachen blieben die Gleichen. Jetzt am Jahresende 2009 redet man überall von Deflation. Ich wäre mir da nicht so sicher, schließlich entwertet nur die Inflation die alten Schulden. Sollte man sich auf die Zentralbanken verlassen? Ich weiß es nicht, da ich ja mein eigenes Ding mache, so stur wie ich bin. Gelingt aber die Inflationierung der Schulden, wird alles teurer. Gelingt es nicht, gibt es ganz andere Schwierigkeiten.
Gold ist mindestens genauso stur wie ich. Es liegt da herum und schaut zu. Ihm ist wirklich alles egal. Eine Unze ist und bleibt eine Unze. Gold ist meiner Ansicht nach nichts zum Spekulieren, sondern die Möglichkeit, sein Geld zu retten. Richard Russell sagt, man sollte Vermögen nicht in Euro oder US-Dollar zählen, sondern in Unzen.

M.f.G. - Mit freundlichen Grüßen
Jetzt zu den Festlichkeiten verschicke ich ein paar Grußkarten. Unsere Notenbanker haben einige davon verdient. Mit dem, was sie taten, setzten sie sich immer wieder für die Edelmetallinvestoren ein, indem sie die Welt voller Geld schwemmten und damit für steigende Preise und riesige Blasen sorgten. Zwischendurch drückten sie auch mal die Goldpreise, wohl auch, um günstigeren Kaufgelegenheiten zu schaffen. Ironie aus. Ich vermute, dass die, die man heute "Geldhüter" nennt, dabei sind, das Geld zu zerstören. Und sollte Gold weiter fallen, ärgern Sie sich nicht, sondern verstehen Sie es besser als eine Subventionierung für alle, die noch kleine Weihnachtsgeschenke suchen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Frank-Meyer.eu