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Chinesen treiben den Goldpreis

Recherche vor Ort ist das A und O, wenn man bei der Geldanlage erfolgreich sein will. Deshalb habe ich in den vergangenen Jahren ein internationales Netzwerk aufgebaut, um Ihnen mehr zu bieten, als die gängigen Medien hergeben. Und weil China für Edelmetalle zurzeit eine wichtige – wahrscheinlich sogar die wichtigste – Rolle spielt, habe ich auch Kontakte zu dortigen Quellen geknüpft, die meine deutsche Assistentin vor zwei Jahren in Shanghai auf ihre Zuverlässigkeit getestet hatte. Als integer und besonders rührig erwies sich Zheng Han, der zusätzlich zu seinen eigenen Recherchen gleich eine ganze Gruppe von Studenten losschickte, um den Edelmetallhandel vor Ort unter die Lupe nehmen zu lassen. Hier ist sein Bericht in Kurzfassung:
l In Shanghai gibt es schon etliche Goldläden, z.B. Laomiao Huangjin (www.laomiao.com.cn), Chow Tai Fook (www.ctf.com.cn) und Laofengxiang (www.laofengxiang.com). Es handelt sich hier um die bekanntesten Schmuckfirmen in China. Sie verkaufen beispielsweise Goldschmuck, Gedenkgoldmünzen und Gedenkgoldbarren (z.B. Andenken an Olympia in Beijing etc.) und kunstgewerbliche Goldprodukte.
l Man kann Gold auch in einer Bank kaufen, z.B. in der China Construction Bank, Industrial and Commercial Bank of China, Bank of China und Agricultural Bank of China.
l Seit dem 20.11.2008 kann man Gold ebenfalls an der Shanghai Goldbörse kaufen, aber nur Goldbarren (50g, 100g, 1000g, 2500g).
Goldmünzen und -barren sind in China nicht dazu gedacht, in Umlauf zu kommen, sondern nur als Investment, als Gedenkmünzen oder als Geschenk.

Manche Läden (z.B. Laofengxiang, Laomiao Huangjin) verkaufen auch Silberbarren und -münzen. Aber an der Goldbörse gibt es kein Silber, nur Platin. Palladium ist neu für den chinesischen Markt. Im Moment wird es für Schmuck verwendet.

Der Staat argumentiert wie folgt, um die Chinesen zum Goldkauf zu animieren:
l Präventiv gegen Inflation
l Symbol von Würde
l Sicherheit
l Große Wahrscheinlichkeit für Wertzuwachs
l Hohe Transparenz der Preise
Interessanterweise decken sich diese Aussagen im Kern mit denen, die Simone Boehringer in der Süddeutschen Zeitung am 9. November veröffentlicht hat (sie hatte nach meinen Beobachtungen zuvor während der Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse ganze Notizblöcke vollgeschrieben). Dazu hier nur das folgende Zitat aus ihrem Beitrag: „Im chinesischen Fernsehen läuft ein neuer Werbespot: Die Bevölkerung wird darin aufgefordert, ihr Erspartes in Gold anzulegen, am besten bei den staatlichen Goldshops, die gerade überall im Land aufgemacht werden.“
In Deutschland wie auch im übrigen Europa sind wir zwar längst noch nicht so weit, und wir werden nie dahin kommen; aber zumindest die privaten Goldhändler machen hier gerade das Geschäft ihres Lebens, Fortsetzung in den kommenden Jahren so gut wie sicher. Sogar das deutsche Fernsehen schwenkt allmählich auf das Thema Gold um: Ausgerechnet in der kurzen Pause des Fußballspiels Deutschland gegen Elfenbeinküste am vergangenen Mittwoch brachte die ARD dazu einen – wenngleich etwas hilflos wirkenden – Beitrag. Einen Tag später landete das Thema dann schon in der vor der Tagesschau ausgestrahlten „Börse im Ersten“.
Solche Beobachtungen gehören auch dazu, wenn man das weitere Preispotenzial des Goldes, des Silbers (und zum Teil der anderen Edelmetalle) einigermaßen abschätzen will. Aus ihnen lässt sich ermitteln, dass die Preise der Edelmetalle, über eine lange Zeitspanne betrachtet, gerade irgendwo zwischen deren Wiederentdeckung durch weitsichtige Anleger (zu Beginn dieses Jahrzehnts) und dem Einstieg breiter Bevölkerungsschichten überall auf der Welt (in späteren Jahren) pendeln. Die ultimative Gierphase ist bei Weitem noch nicht erreicht. Wahrscheinlich wird es in den nächsten Jahren jedoch zu der einen oder anderen kleinen Gierphase kommen, ähnlich wie Anfang 2008. Solche Zeiten sind in der Regel daran zu erkennen, dass der Goldpreis steil nach oben geht, der Silberpreis ebenfalls und so kräftig, dass das Gold/Silber-Preisverhältnis stark schrumpft, während die Kurse der Edelmetallaktien mit diesen Preisbewegungen nicht mehr Schritt halten. Begleitet wird das Ganze von aberwitzigen Prognosen der Goldgurus und derer, die sich dafür halten, von Schlagzeilen in der Boulevardpresse, von immer häufiger auf das Thema eingehenden Berichten im Fernsehen und natürlich von Warnungen der Skeptiker, für die Gold schon vor Monaten oder sogar vor Jahren das Letzte war und die irgendwann in ferner Zukunft damit angeben werden, angeblich rechtzeitig zur Vorsicht gemahnt zu haben.
Als Quintessenz fällt mir heute unter anderem ein: Blättern Sie in der Börsengeschichte ein Jahrzehnt zurück und achten Sie besonders auf die gewaltigen Kurssprünge am damaligen Neuen Markt in Deutschland und an der amerikanischen Nasdaq, um zu erahnen, welche enormen Kräfte in Zeiten der Gier wirken können. Solche Zeiten sind an den Edelmetallmärkten noch nicht angebrochen. Das heißt, jeder zwischenzeitliche Rücksetzer bei den Preisen von Gold und Silber bietet eine weitere Kaufgelegenheit. Exemplarisch dafür: Freitag, 20. November, als die anfänglichen Verluste zu später Stunde schnell wieder ausgeglichen wurden. Das nächste Zwischenhoch beider Preise ist im ersten Quartal 2010 zu erwarten. Auf welchem Niveau es sein wird, lässt sich heute zwar nicht genau ermessen, aber die im vorigen Absatz genannten Indikatoren werden das Timing recht zuverlässig signalisieren – wahrscheinlich begleitet von Meldungen westlicher Medien aus China, die weit über den Bericht von Zheng Han hinausgehen werden.

Manfred Gburek, 20. November 2009

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » gburek.eu