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Gold steuert auf einen weiteren Meilenstein zu

von Bill Bonner
... auf die Marke von 1.200 Dollar. Das macht mich nervös. Ich fühle mich in der großen Weite immer viel besser... das soll heißen, in Trades, die ich ganz für mich habe.
Aber Gold ist immer noch eine unbedeutende Rücklage von unbedeutenden Anlegern - so wie ich einer bin. Die Zentralbanken, ganz besonders die in den Schwellenländern - haben sehr wenig Gold. Der Mann auf der Straße weiß nichts über Gold. Er würde eine Goldmünze nicht erkennen, wenn sie ihm auf den Kopf fallen würde.
Wenn Gold einmal als echter Wertbehälter anerkannt wird, dann dürfen wir davon ausgehen, dass immer mehr Menschen Gold besitzen wollen.
Die Regierungen verzeichnen atemberaubende Defizite... und sie sammeln alarmierende Schulden an. Japan hat eine Staatsverschuldung von fast 200% des Bruttoinlandsprodukts. Woher kommen diese Schulden? Sie stammen aus 20 Jahren, in denen man versuchte, sich den Weg aus einer Konjunkturkrise mit geliehenem Geld frei zu kaufen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Aber jetzt treten die Briten und Amerikaner in die Fußstapfen der Japaner... und die Japaner stecken immer noch in der Krise. Wenn es so weiter geht, dann werden Japans Schulden innerhalb von zehn Jahren auf 300% des Bruttoinlandsprodukts anwachsen. Amerikas Verschuldung könnte auf 100%... und dann auf 200% des Bruttoinlandsprodukts ansteigen... im Laufe des nächsten Jahrzehnts. (Je nach dem, wessen Projekten ich Glauben schenke.) Und Großbritannien wird innerhalb von drei Jahren Schulden im Wert von 200% des Bruttoinlandsprodukts angesammelt haben.
Was ist das für eine Krise, von der diese Zahlen künden? Das ist schwer zu sagen. Vermutlich ist es eine Kombination aus Zuversicht, gefolgt von der Unfähigkeit, die Schulden zu bezahlen und Inflation.
Können die Vereinigten Staaten wirklich zahlungsunfähig werden? Ich stimme Paul Samuelson zu, die Antwort lautet vielleicht". Samuelson schreibt in der Washington Post:
"Die Vorstellung, dass die Regierung eines großen und fortschrittlichen Landes zahlungsunfähig bei den eigenen Schulden werden könnte - d.h. dass es den Kreditgebern sagt, dass es nicht alles, was es schuldig ist, zurückzahlen wird - war bislang eine groteske Vorstellung. Argentinien und Russland haben ihre Kreditgeber im Regen stehen lassen, aber solche Länder wie die Vereinigten Staaten, Japan oder Großbritannien würden das doch nicht tun, oder? Nun, es ist immer noch ein weiter Weg bis dahin, aber es ist nicht mehr vollständig unvorstellbar. Die Regierungen der reichen Länder leihen so viel Geld, dass es denkbar ist, dass eines Tages die beiden Annahmen, die ihren ausufernden Schulden zugrunde liegen (dass die Kreditgeber auch weiterhin Geld verleihen werden und dass die Regierungen auch weiterhin zahlen werden), bald brüchig werden könnten. Und was passiert dann?

Wackeliges Vertrauen
Die Leute haben eine solche Krise schon seit Jahrzehnten angekündigt. Bislang ist noch nichts passiert. Der Währungseinbruch verlief geordnet, weil der Dollar ein grundlegendes Vertrauen genießt, das auf Amerikas politischer Stabilität, Offenheit, Wohlstand und der geringen Inflation aufbaut. Es könnte jedoch irgendetwas dieses Vertrauen erschüttern - morgen oder in zehn Jahren."
Trotz gewaltiger Defizite, bewegen sich die Zinssätze auf zehnjährige Schatzanleihen bei ungefähr 3,5%. In Zeiten von Finanzkrisen haben die Anleger den scheinbaren Zufluchtsort der Anleihen gesucht. Aber der richtige Schluss, den man daraus ziehen muss, ist nicht, dass die großen Regierungen (wie Japan oder die Vereinigten Staaten) so leicht Geld leihen können wie sie wollen. Es ist vielmehr so, dass sie solange leicht Geld leihen können, solange das Vertrauen, dass sie genießen, sich nicht in Luft auflöst - und wir wissen nicht, wann, ob und wie das passieren wird."
Warum sollten sich die Vereinigten Staaten den Weg aus den Schulden nicht drucken?
Weil das nicht einfach ist. Letzten Endes versuchen die Regierungsvertreter heute, sich den Weg aus den Schulden zu drucken. Sie haben gewaltige Mengen zur monetären Basis hinzugefügt. Aber das Geld fließt nicht in die Realwirtschaft. Stattdessen verschwindet es in den Schatzkammern und in der Spekulation.
Kribbelige Unternehmen bunkern Geld", heißt es im Wall Street Journal.
Und auch die Banken leihen Geld... aber sie verleihen es nicht. Sie können das Geld zu Zinssätzen leihen, die zu vernachlässigen sind... und davon amerikanische Schatzanleihen fremdfinanziert kaufen... was einen Ertrag von 20% bringt. Das bedeutet, dass der Dollar den Yen als wichtigste Währung für die Spekulanten ersetzt hat.
Und was ist letzten Endes die Wirkung? Die Financial Times schreibt:
Der amerikanische Dollar ist zu einer der wichtigsten Finanzierungswährungen des Carry Trades geworden, nachdem die Zentralbank die Zinssätze im Stillstand hielt und man davon ausgeht, dass sie das auch noch über eine lange Zeit tun wird. Die Anleger, die aus dem amerikanischen Dollar aussteigen, um auf stark fremdfinanzierter Basis Anlagewerte mit höheren Erträgen und andere Anlagewerte weltweit zu kaufen, kaufen nicht nur zu Zinssätzen von Null, gemessen am Dollar, sie leihen zu sehr negativen Zinssätzen - von 10 bis 20% im Jahr - nachdem der Einbruch des Dollars zu massiven Kapitalgewinnen auf Verkaufspositionen beim Dollar führt."
Und die Wirtschaft selbst? Wie in Japan gibt es nur wenig wirtschaftlichen Fortschritt aufgrund von Spekulationen dieser Art.
Die Zahl der Pleiten ist im vergangenen Monat um 7% gestiegen. Die Arbeitslosenzahlen steigen.

Die Finanzmärkte brodeln. Die Realwirtschaft schrumpft zusammen.
Und diejenigen, die noch bei klarem Verstand sind, legen sich Vorräte an.
Noch eimal David Rosenberg, diesmal zum Thema Gold:
Ich denke immer noch über den gewaltigen Goldkauf durch die Reservebank Indiens nach - es war der größte Kauf in mindestens 30 Jahren, bei dem die Hälfte dessen, was der Internationale Währungsfonds verkaufen will, über den Tisch ging. Werfen Sie einen Blick in Richtung China und rechnen Sie damit, dass das Land als nächstes kommen wird."
Aber hier ist die Realität. Indien hat nur den Anteil von Gold an den gesamten FX-Reserven von 4% auf 6% gesteigert. Vor 15 Jahren waren es noch um die 20%. China hat die Goldbestände in den vergangenen sechs Jahren um 76% gesteigert, aber es sind immer noch nur ungefähr 1,9% der insgesamt 2.2 Billionen Dollar in den Reserven und Russlands Goldbestände liegen noch knapp unter 5%. Wir leben heute nicht in den Neunzigern, als Bob Rubin noch die harte Dollarpolitik in den Vereinigten Staaten führte und die fiskalischen Defizite Amerikas schrumpften während die Goldproduktion zunahm. Heute ist es genau umgekehrt. Die Politiker wollten seit den Neunzigern Inflation und sie haben sie bekommen. Jetzt wollen sie Inflation - und es wird Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, doch sie wird kommen. Kurzfristig bin ich immer noch optimistisch, wenn es um die Schatzanleihen geht, aber ich warne vor, dass diese Ansicht ein Mindesthaltbarkeitsdatum hat, das noch vor dem Gipfel des Goldpreises liegen wird.
Es wird sehr deutlich, dass die Zentralbanken sich verhalten, als käme Gold wieder einmal in Frage, als eine Währung im weltweiten Geldsystem. Wie ich schon sagte, geht es hier nur um relative Knappheit und eine gut beschriebene Angebotskurve - Papierwährung hat diese Qualitäten im Moment nicht. Ein guter Freund erinnerte mich gestern daran, dass als die Zentralbank, als sie vor 100 Jahren gegründet wurde, es akzeptabel war, dass man mindestens 40% der Geldmenge durch Gold gedeckt hatte. Die Vereinigten Staaten haben heute 8.133 Tonnen Gold in ihren Reserven, was bei den diesjährigen Preisen einem Wert von 285 Milliarden Dollar entspricht.
Gleichzeitig hat die amerikanische Zentralbank so viel Rum in die Bowle gegossen, dass die Geldbasis jetzt bei 1,7 Billionen Dollar steht. Man kann das leicht ausrechnen - unter dem alten Regime (das die amerikanische Zentralbank in der Tat lähmte) müssten allein die Vereinigten Staaten zusätzlich Gold im Wert von 400 Milliarden Dollar kaufen bzw. das Vierfache der üblichen jährlichen Nachfrage. Ich könnte ähnliche Berechnungen auch mit der Geldmenge M2 anstellen, aber ich will nicht, dass jemand vom Stuhl fällt.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de