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Jetzt gibt es Goldbarren aus dem Automaten

Von Frank Stocker 20. Mai 2009, 10:53 Uhr
Kuriose Geschäftsidee eines Unternehmers aus Baden-Württemberg: Er will Deutschland mit Gold-Automaten überziehen und Barren zu je einem Gramm an Bahnhöfen und Flughäfen anbieten. Für 31 Euro ist das Edelmetall derzeit zu haben – doch die vermeintlich sichere Geldanlage hat einen kleinen Haken.

Der Zug hat mal wieder Verspätung? Das Flugzeug lässt erneut auf sich warten? Dann könnte man ja eben mal zwischendurch etwas Gold kaufen. Kurz zum Automaten gehen, Geld einwerfen und einen Barren mitnehmen. Das könnte schon bald eine realistische Art sein, die Zeit in diversen Wartehallen zu nutzen.
Thomas Geissler, ein geschäftstüchtiger Schwabe aus Reutlingen, will die Republik in den kommenden Monaten mit insgesamt 500 Gold-Automaten überziehen. An Flughäfen, Bahnhöfen, aber auch in Shopping-Centern oder an anderen belebten Plätzen sollen sie stehen. In Portionen zu je einem Gramm sollen Passanten dort das Edelmetall erwerben können. Die Maschine akzeptiert Bargeld und EC-Karten und wirft dafür Metallkästchen aus, in denen Goldbarren zu je einem Gramm liegen – wobei das Wort „Barren“ eigentlich übertrieben ist, es handelt sich eher um kleine, dünne Plättchen.
31 Euro kosteten sie gestern bei der Präsentation des Automaten am Frankfurter Hauptbahnhof. Bei den serienmäßigen Automaten soll der Preis dann künftig permanent angepasst werden, entsprechend den Schwankungen des Goldpreises, aufgerundet auf volle Euro-Beträge. „Bei uns ist das Gold dabei auf jeden Fall günstiger als bei allen anderen Anbietern“, wirbt Geissler für seinen Automaten.

Fragt sich dennoch, ob ein Gramm Gold die richtige Anlage ist. Denn selbst wenn 31 Euro im Vergleich zu anderen Anbietern günstig sind, so entspräche dies dennoch einem Preis je Feinunze (31,1 Gramm) von rund 964 Euro. Gehandelt wurde die Feinunze an den Börsen gestern jedoch zu rund 920 Dollar oder etwa 676 Euro – macht also einen Aufschlag von 40 Prozent bei der 1-Gramm-Portion.
„Die Automaten sind auch eher dafür gedacht, Appetit zu machen auf Gold als Anlage“, wiegelt Geissler ab. Sie sind somit eher ein Werbe-Gag für sein anderes Projekt: Einen neu gegründeten Online-Shop, über den er Gold-Barren in jedweder Größe bis zu einem Kilogramm vertreibt. Dabei arbeitet er mit einem großen deutschen Maklerpool zusammen, dessen Mitglieder über diese Plattform physisches Gold für ihre Kunden erwerben können.
Geissler ist überzeugt davon, dass jeder einen Teil seines Vermögens in Gold investieren sollte, je nach persönlichem Hintergrund fünf bis 15 Prozent. „Die Welt ist pleite“, zitiert er die dieser Tage oft gehörte Floskel. Überschuldete Staaten, schein-lebendige Banken, bankrotte Konsumenten – nicht wenige teilen angesichts dieser Lage die pessimistische Weltsicht Geisslers. Gold biete daher Sicherheit, sagt er, und ob dessen Preis nach dem Kauf steigt oder sinkt, sei unerheblich. „Wichtiger ist im Ernstfall die Frage, wie viele Schweinehälften ich für ein Kilo Gold bekomme“, sagt er. Gold wäre dann der letzte Rettungsanker in einer zusammenbrechenden Wirtschaft.
Die Angst vor einem solchen Szenario überkam in den vergangenen Monaten viele, die daher eifrig Gold kauften. Viele taten es über Fonds oder Zertifikate, doch deren Nachteil ist, dass bei einem völligen Zusammenbruch des Finanzsystems nicht gesichert ist, ob sie dann noch an den Gegenwert in Gold herankommen. So setzen Sparer zunehmend auf physisches Gold.
Und davon will nun auch Geissler profitieren. Zwar hat der Run auf das Edelmetall in den vergangenen Wochen wieder etwas nachgelassen. „Aber das ist ganz gut, dann können wir in Ruhe unsere Automaten aufstellen und wenn dann der nächste Hype kommt, sind wir dabei“, sagt er. Dann können wartende Fluggäste beim schlussendlich eintretenden völligen Zusammenbruch des Systems noch schnell reagieren und sich etwas Gold am Automaten ziehen. Für ein Gramm kann man dann wenigstens noch einmal essen gehen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.welt.de