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Gold im Kontext zur wachsenden Krise

Von Hans Jörg Müllenmeister Freitag, 8. Mai 2009
Faule Kredite durchziehen wie eine Pest das Krisenuniversum; sie wirken wie Umweltgifte, die in der Nahrungskette hoch kriechen. - Vorhang auf zum letzten Akt des Dramas: der Bankrott der Staatsfinanzen.

In angespannten Krisenzeiten steigt die wundersame Geldvermehrung. Ein gehorteter Archetyp - das Gold - fällt indes nicht: es gefällt, das haß-geliebte Gold! Vorhang auf zum letzten Akt des Dramas: der Bankrott der Staatsfinanzen. Inzwischen wuchs das US-Haushaltsdefizit auf 1,85 Billionen US-D und die Japaner sind bereits mit 170% ihres Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Weltweit gerieten die Staatsfinanzen ausser Rand und Band. Die Aktienkurse könnten nominal noch extrem steigen, aber ohne Wertgehalt. Im wurmstichigen Simbabwe legte der Aktienmarkt 2008 sogar so stark zu wie kein anderer Aktienmarkt der Welt. Ein hohlwangiger Blender!
Faule Kredite durchziehen wie eine Pest das Krisenuniversum; sie wirken wie Umweltgifte, die in der Nahrungskette hoch kriechen: Die Subprime-Krise mutierte zur umfassenden Hypothekenkrise, diese zur Bankenkrise und die wiederum verursachte die Weltwirtschaftskrise. Im Hintergrund lauert noch die Derivatenkrise, die heimtückische Massenvernichtungswaffe der Finanzmärkte. Das sind 410 Billionen US-D, das 36,3-fache der US-Staatsverschuldung in Höhe von gegenwärtig 11,3 Billionen US-D. Hier in Europa drohen der Hälfte der EU-Mitglieder der Staatsbankrott. Zuvor nimmt man den EU-Klassenprimus Deutschland kräftig zur Brust.
Schulden ohne Ende
Jedes Jahr muss der Staat - sind wir das nicht alle? - riesige Summen aufbringen, nur um die Zinsen für das geliehene Geld zu bedienen. 2009 werden das 71 Milliarden Euro sein. Schultern müssen wir das alle: Im Durchschnitt darf jeder Deutsche pro Jahr 834 Euro Steuern berappen, nur damit der Staat die Zinsen für seine Schulden aufbringen kann. Gewiß, die Regierungen können sich das Geld „drucken“, besser gesagt, drucken lassen, etwa die USA beim privaten Finanzdrogenkartell der FED. Das Teufelsspiel des Geldes funktioniert ja so: „Banken“ erzeugten virtuelles Luftgeld und vergeben damit Kundenkredite, die der Kunde allerdings real angefettet mit Zins und Zinseszins zurückzahlen muß. Dieses wandert durch Überweisungen, Schecks und Kreditkartenabbuchungen wie ein Virus von Bank zu Bank: Aus der ursprünglichen Kreditsumme entstehen durch den Wanderprozeß weitere Kreditklone. Das Geld entläßt seine mutierten Sorgenkinder: die puren Schulden.
Die auf Schuldengeld basierende Krise läßt sich nicht wieder mit Luftgeld wegspülen. Daraus erwüchse eine neue gigantische Blase, und sie erwächst in der Tat. Dafür sorgen unsere Politiker. Neu gedrucktes Geld schafft keinen Wohlstand - es zerstört ihn! Die so verwässerte grüne Dollar-Grütze ist geschmacklos, dafür riecht sie bitter nach Inflation. Alle anderen Währungen folgen dem Kochrezept. Koste es was es wolle, die astronomisch hohen Staatsschulden beseitigen die Regierenden über versteckte „Wenig-Wert-Steuer“, also mit Inflation.
Fiktive Goldwürfel
Die je geförderte Goldmenge der Welt schätzt man auf 132.000 bis 150.000 Tonnen; das entspricht einem gedachten Goldwürfel von rund 19 m Kantenlänge. Bei einer konstanten Weltjahresförderung von 2.500 Tonnen nimmt der Würfel jährlich nur um rund 10 Zentimeter zu. Um diesen auf 20 m Kantenlänge auszuweiten, wären fast neun weitere Weltjahresproduktionen zu je 2.500 Tonnen nötig; sein Gewicht wäre dann auf 154.400 Tonnen angeschwollen. Weitere 371 Jahre der heutigen Weltproduktion würden seine jetzige Kantenlänge verdoppeln, von 19 m auf 38 Meter. Dann hätte der Goldwürfel ein stattliches Gewicht von 1.059.029 Tonnen, also gut eine Megatonne; er wäre rund 8mal so schwer wie der bisher gedachte und weitaus schwerer als die Golden Gate Bridge mit ihren 887.000 Tonnen.
Zukunft Gold
Zu diesen Ausmaßen des Würfelmodells wird es aber nie kommen. Spätestens ab einer Kantenlänge von 20 Meter ist die lineare Annahme einer Weltjahresrate von konstanten 2.500 Tonnen unrealistisch. Gold hätte dann längst seinen Förderpeak überschritten. Das heißt, eine Generation nach uns wird die Suche nach dem Gold zu einer extrem kostspieligen Expedition in die Welt des Spurenelements Gold. Aber halt, da gibt es ja noch die papua-neuguineische Inselkette mit Lihir. Ihre Vulkane wirken wie Schöpfräder für die größten epithermalen Goldvorkommen. Ständig fördern sie „junges“ Gold aus dem Leib der Erde. Im Nahbereich ist der Triumphzug der Edelmetalle nicht mehr aufzuhalten. Zur Zeit erinnert dieser eher an eine Springprozession der Träumer und Schläfer. Während bis 2010 die Schulden exponentiell anwachsen, rückt der Goldpreis in US-D in den fünfstelligen Bereich vor.
Gold international
Aufgepaßt, gewisse „unappetitliche“, politisch unkorrekte Fragen in Deutschland sind ein Sakrileg, obendrein gibt es ja noch den Zentralen Empörungsrat als Wachhund-Sensibelchen. Beispielsweise stellt sich die Frage nach dem Verbleib des deutschen Goldes. Getrost kann man unser ausquartiertes Staatsgold nach dem II. WK dem US-Goldschatz zuschlagen, auch wenn er nicht in Fort Knox, sondern in New York schmort. 8.134 plus etwas weniger als unsere 3.412 Tonnen wären dann im Besitz der USA. Von 300 Millionen Amerikaner entfallen damit auf jeden Einzelnen theoretisch etwa eine Unze Gold.
Das Gold liebende Frankreich hat im Zeitraum 2003 bis jetzt seinen Hort von 3.024,7 auf 2.487,1 Tonnen abgemagert. Noch stärker trieben es unsere Schweizer Nachbarn, d.h. sie bekamen ihren Schatz (Stichwort Nazigold) in diesem Zeitraum von 1.633,3 auf 1.040,1 Tonnen von anderer Seite ausgetrieben. Das sind 27% Magersucht. Nun gibt es einige Großstaaten, die offiziell Ihr Staatsgold von 2003 bis 2009 aufstockten: Russland von 390 auf 523 Tonnen, China von 600 auf 1.054 Tonnen. Stellen Sie sich vor, bei einer Bevölkerungszahl von 140 Millionen entfallen auf den einzelnen russischen Bürger nur 3,7 Gramm Gold, rund Einzehntel des US-Goldes. Mal ein Gedankenexperiment: Würde jeder gleichzeitig von unseren 82 Millionen Bundesbürgern eine Unze Gold kaufen, wäre mehr als die Weltjahresfördermenge an Gold futsch. Die übrigen in der Welt gingen leer aus und der Goldpreis bekäme einen Raketenantrieb.
China ganz moderat im Goldrausch.
Dürftig bestellt ist es mit dem Anteil des einzelnen Chinesen am Staatsgold. Auf ihn entfallen magere 0,8 Gramm. Damit ließe sich gerade mal ein gebratenes Täubchen blattvergolden. In Wirklichkeit wissen wir nichts genaues von Chinas kryptischer Goldhortung, vor allem aus eignen Minen. Genau wie der Golfstrom, fließt das Gold nur in eine Richtung, nämlich von West nach Ost. Während der IWF mit aktuell 3.200 Tonnen plant, sich von 403 Tonnen Gold zu trennen, stockt China auf. Mit seinen jetzt 1.054 Tonnen ist es das Land mit der fünftgrößten Goldreserve weltweit. Gemessen an seinen Devisenreserven von über 2 Billionen US-D samt Euro, ist der Goldanteil mit 1,5% ein Nichts. China setzt mehr und mehr seine Devisenreserven ein - allein 1,7 Billionen US-D grüne Krätze! Mit vollen Backen speit der chinesische Drachen seine faulenden Dollarreserven aus und transformiert sie in hochwertige Rohstoffe. China rüstet für den nächsten Aufschwung nach dem Weltfinanzgau.
Es ist eine schlaue Taktik, und sie wird sich für China auszahlen. Während eine gewisse Clique weiter vom Dollarimperium träumt, bereitet sich China als Bestatter auf den Leichenzug des Dollar vor. Die Refinanzierung des US-Schuldenbergs wird zu Grabe getragen. Verzweifelt sucht das abgebrannte Obama-Land nach einem passenden Anlass, um den Iran anzugreifen und um das Öl vom Kaspischen Meer nach USA geschickt zu „beamen“. Die Noch-Vereinigten Staaten von „Amerobama“ verstricken sich weiter in Kriege. Haben sie es verlernt, ehrliches Geld mit eigner Arbeit zu verdienen? Weit öffnet sich die Büchse der Pandora. Und China agiert mit klugen Taten, auch auf diplomatischem Wege. Die Entfernung zu Moskau verkleinert sich merklich.
Zerbrechen an Kriegslasten
Die US-Kriege trugen grosses Leid ins eigene Land. Seit 2003 sind offiziell 4.937 amerikanische Soldaten im Irak und Afghanistan gefallen und 31.153 verletzt worden. Diese Zahlen spiegeln nicht die wirklichen Opfer wider, denn die Militärregeln erlauben nur das Registrieren der direkt im Feld Gefallenen. Inzwischen gab es mindestens 15.000 tote US-Soldaten und 100.000 Verletzte. Allein bis zum 20. Juli 2006 reichten 152.669 Veteranen Anträge auf Invalidität ein. Hinzu kommt noch die hohe Selbstmordrate. Im Durchschnitt begrenzen 18 Soldaten pro Tag ihr Leben, vermutlich wegen psychischer Schäden aus den Kriegen. In den USA finden sich mehr Psychoanalytiker als Briefträger. Insgesamt gibt es 25 Millionen amerikanische Veteranen. Und die Suizidgefahr greift auf Manager über: der amtierende Finanzchef David Kellermann von Freddie Mac wurde tot in seinem Hause aufgefunden. Insgesamt sterben jährlich in den kränkelnden USA über 2,4 Millionen Menschen eines unnatürlichen Todes. Allein 15.000 Menschen werden pro Jahr ermordet, über 28.000 Menschen erkalten durch gezielten Einsatz von Feuerwaffen! Eine weitere Zahl verdeutlicht, wie stark die USA abgewirtschaftet haben. 1940 verfügte die US-Regierung noch über einen Silberhort von 3,135 Milliarden Unzen, verblieben sind davon nur noch 20 Millionen Unzen.
Wo versteckt sich all das Gold der Welt?
Die Menschheit förderte, wie angenommen, bisher mindestens 132.000 Tonnen Gold. Die Goldmenge in Barrenform im weltweiten Staatsbesitz liegt bei sagen wir 32.000 Tonnen. Wo stecken dann die 100.000 Tonnen Restgold? Natürlich in Schatzkammern, Museen, Gräbern und Grüften, vor allem im Privatbesitz. Nicht mitgezählt sind verschollene Schätze. Mit der größten Lücke wartet Indien auf. Nicht einmal lächerliche 1.000 Tonnen nennt der Staat sein Eigen. Eine zuverlässige Quelle berichtet aber von mindestens 13.000 Tonnen Gold im indischen Privatbesitz. Kurios, denn das wäre weit mehr als das US-Staatsgold. Der tatsächliche Umfang des US-Goldschatzes liegt nach wie vor im Dunklen. Eine hypothetische Frage: Was meinen Sie, wie viele Tonnen des gelben Metalls besitzen Scheichs, Sultane und Königshäuser? Keiner weiß es. Derzeit schätzt man die von Investoren gehaltene Goldmenge auf fast 1,2 Milliarden Unzen, also etwa 40.000 Tonnen - mehr als der gesamte Goldpool aller Zentralbanken.
Physisches Gold, in Krisenzeiten gefragt wie noch nie
Erstaunlich, selbst die größten Gold-Verkaufsauktionen der staatlichen Institutionen waren und sind Brösel gegenüber der Masse aus privatem Goldbesitz. Trotzdem lassen sich die Anleger durch die geräuschvollen Zentralbankverkäufe blenden und einschüchtern, noch mehr durch Manipulationen der Goldpapiere, den Puts. Aktuell hat sich die Zahl der verkauften 1-Unzen-Münzen Gold-Eagles seit 2007 von 140.000 auf 710.000 im letzten Jahr verfünffacht. Der Absatz der Gold-Unze Wiener Philharmoniker stieg im vergangenen Jahr um das Sechsfache. Wenn heuer wieder das doppelte Volumen durch ETF-Fonds wie im Vorjahr zufließt, also insgesamt 2.700 Tonnen, bricht im Herbst die Hölle am Goldmarkt los; das Eintrittsticket könnte auf 1.200 US-D steigen. Im Kontext: alles ist auch eine Frage des Angstpotentials und der Verunsicherung der Weltbürger. Dazu würde eine Hysterie, ausgelöst durch eine Pandemie der Mexiko-Grippe gut passen, die im Schweinsgalopp rund um den Globus wütet. Stammen die Viren womöglich aus einem US-Militärlabor? Nun, vorsorglich lassen die USA schon mal die vakanten Liegeplätze auf Friedhöfen erfassen. Ist jetzt Hoffmann-La Roche, der Produzent des Impfstoffs Tamiflu, Retter und Gewinner in der Schweine-Not? Mysteriös, bei der Spanischen Grippe vor 90 Jahren stieg die Todesrate nach der Impfkamagne rasant an. Darüber lohnt es sich, einmal nachzuforschen.
So etwas wie Investmentphysik
Heuer kann die globale Minenproduktion maximal 2.500 Tonnen erreichen. Lassen Sie sich nicht durch die stromlinienförmig angepaßten Medien vom Goldkauf abhalten durch ihre Platitüden: „Gold bringt weder Dividenden noch Zinsen, der Goldpreis steht jetzt schon zu hoch“. Und bedenken Sie, dass im Investment-Universum alle drei Aggregatformen auftreten. Rohöl ist flüssig, Gold ist fest wie ein Fels in der Brandung und Wertverspechungen aller Art auf Papier gehen in Luft auf. Ich weiß nicht wie Sie es halten, aber ich neige eher zum Kauf der Festform.
Notorische Zukunftsverweigerer lieben die Zukunft erst, wenn sie zur Vergangenheit auskristallisiert ist und sie mein Buch „Erlebtes Universum“ ISBN 978-3-940845-41-2 aus ihrem Bücherschrank geholt und gelesen haben. Ja, im Leben stehen keine Wegweiser für die einzig „richtige“ Zukunft. Lassen Sie sich nicht durch Wirtschaftsweise und Finanzgurus in die Irre leiten. Der Unterschied: diese Herrschaften bekommen für ihr Zukunftsgeschwafel dickes Geld, Sie dagegen einen dicken Hals.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » MMnews.de