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Edelmetalle vs. Eine Weltwährung

In einem Artikel von Reuters wurde darauf hingewiesen, dass das Gremium der Vereinten Nationen entschieden hat, dass große Teile der Welt gerne vom Amerikanischen Dollar als Weltreservewährung wegkommen möchten. Dieses Gremium wolle nach einem "Währungskorb" oder vielleicht nach einer komplett anderen, neuen Währung suchen, die den US-Dollar ersetzt. Auch die Russen und die Chinesen haben ähnliche Vorbehalte zum Ausdruck gebracht.

Das überrascht mich in keinster Weise. Schauen wir nur ein paar Jahre zurück, so waren es allein die Denker der österreichischen Wirtschaftsschule, die sagten, der US-Dollar (aber auch jede andere Fiat-Währung) sei dem Untergang geweiht. Jetzt meinen andere Nationen und die UNO, dass sie dem US-Dollar wirklich nicht trauen können, was auf dasselbe hinausläuft. Ich habe häufig geschrieben, dass etwas in dieser Art passieren wird. Vor Jahren schrieb ich über eine Währung - den goldenen Yuan (Renimbi). Damals hatte es einen Gipfel in Südostasien gegeben, bei dem es auch um einen durch Gold gedeckten Yuan ging. Ich denke, ganz gleich welchen Währungskorb man ausprobiert, er wird scheitern, weil keine dieser Währungen an wahren Wert gebunden ist.

Irgendwann wird das Weltwährungssystem möglicherweise wieder auf eine Art Golddeckung zurückgreifen, aus meiner Sicht wird es sich dabei aber nicht um eine Art Pseudo-Goldstandard handeln. Keiner kann wirklich in die Zukunft blicken, und ich bin der erste, der das zugibt. Aber das, was wir jetzt sehen, hat es immer gegen Ende großer Inflationen gegeben: Misstrauen gegenüber einem Fiat-Geldsystem und/ oder Misstrauen gegenüber der Leitwährung. Russland meldet sich zu Wort und fragt: "Wie kann man der Leitwährung überhaupt noch trauen?"

Es gibt so viele US-Dollars im Finanzsystem. Aus meiner Sicht kollabiert er. Aber der einzige Grund, warum das System noch nicht komplett kollabierte, ist die Tatsache, dass die Handelspartner der USA (wie China oder Japan) immer noch beim Dollar bleiben. Sie setzen die Dollars nicht frei. Doch sollte das passieren, oder sollten sie Angst bekommen und versuchen, zu viele dieser US-Dollars in reale Güter und Dienstleistungen umzusetzten, dann könnte etwas Stärkeres als eine Inflation entbrennen - es könnte eine Währungskrise anstoßen.

Die meisten von uns wissen, dass in den Währungsmärkten und im Finanzsystem insgesamt manipuliert wird. Die Working Group of Financial Markets (WGFM, auch unter dem Namen Plunge Protection Team bekannt) wurde nach dem Crash von 1987 gegründet. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, einen erneuten Crash zu verhindern. Und ich muss noch einmal sagen: "Tolle Arbeit meine Herren". Es funktioniert jedoch nicht auf lange Sicht. Schauen Sie nur auf die Aktienindizes; die Vorstellung, irgendeine Gruppe könnte größer sein als der Markt, ist aberwitzig.

Die WGFM kann den Markt mit Sicherheit aber kurzfristig beeinflussen, und das haben sie … wieder und wieder und wieder. Sorgt sich Russland jetzt um seine eigenen Interessen? Das Dukat-Projekt in Russland ist eine der besten Silberminen, die es so gibt. Russland hat einige anständige Minen und sehr gute Abbautechniken, zudem haben sie eine starke Ölbasis. Russland schaute zu, wie der Ölpreis von 147,00 $ auf unter 40 $ fiel. Jetzt ist das Brutto-Inlandprodukt in Gefahr, weil der wichtigste Rohstoff des Landes um 70% verbilligt wurde. Dasselbe gilt für die Metallmärkte: Die Preise sind so stark abgestürzt - ihr "Papierwert" hat sich erheblich verringert.

Viele haben die Frage gestellt, wohin das führen wird. Wenn Sie noch einmal in die Geschichte zurückblicken und sich anschauen, was mit dem großen Britischen Empire passierte, als Amerika in den Vordergrund trat, dann bekommen Sie ein recht deutliches Bild davon, wohin die USA jetzt gehen werden. Das Pfund Sterling war die Währung, in der internationale Geschäfte beglichen wurden. Es hatte die ganze Macht, die ganze finanzielle Schlagkraft; dann aber kommt Amerika ins Spiel: Sie sind auf dem Vormarsch, und sie haben KAPITAL - in der österreichischen Schule bedeutet das, sie haben die Produktionsmittel. Als das Vereinigte Königreich dahinschwand und der Aufbau Amerikas begann, geschah dies in Form eines Übergangsprozesses - das heißt, es war hart aber durchführbar.

Dasselbe Szenario findet gerade zurzeit statt: Bloß ist es nicht mehr das Pfund Sterling, dem man kein Vertrauen entgegenbringt - jetzt ist es der US-Dollar. Und Asien ist die "kapitalistische" Gesellschaft, denn sie haben große Mengen Produktionsmittel. Die asiatischen Staaten produzieren fast alles. Ich denke, das werden sie wohl auch noch im nächsten Jahrzehnt machen. Und ich denke, wir werden einen anhaltenden Verfall des US-Imperiums sehen. Das heißt nicht, dass Amerika verschwindet, aber es wird sicherlich nicht mehr die Nummer eins unter den Produzentenländern sein. Das werden die asiatischen Staaten sein, allen voran China.

Auf bestimmten Gebieten bin ich dennoch zuversichtlich für Amerika. Erstens, was Nahrungsmittel angeht: Die USA können mit Sicherheit mehr Erträge aus ihren Anbauflächen erwirtschaften (die Frage des Nährwerts ist allerdings ein andere Frage, die an dieser Stelle nicht diskutiert werden soll). Zweitens: Einfallsreichtum und Genialität. Ich denke, es liegt fast schon in den Genen, dass der American Spirit sehr unternehmerisch ist. Sie halten immer nach guten Ideen Ausschau. Will man zum Beispiel eine bessere Mausefalle bauen, muss man noch einmal komplett anders rangehen und neu denken. Und drittens Bildung: Wenn man es objektiv betrachtet, schickt China seine besten Studenten an amerikanische Universitäten, und das hat Gründe. In den USA bekommt man immer noch die beste Ausbildung in Mathe, Ingenieurswissenschaften und Naturwissenschaften. Amerika schneidet schlechter im schulischen Bereich ab, aber ab dem Universitätsniveau hat Amerika wohl immer noch die besten Bildungssysteme weit und breit.

Im Allgemeinen stimme ich aber auch James Howard Kunstler zu, der meinte, der durchschnittliche US-Bürger sei "ein überausgestatteter, überfütterter Clown" geworden. Die meisten Amerikaner sind politisch faul geworden, und dafür werden sie in Zukunft bezahlen. Sie lesen nicht genug, sie sind zu wenig gebildet, und sie lehnen es ab, ins politische System einbezogen zu werden. Im Grunde haben sie nicht mehr den amerikanischen Geist, der ehemals vorherrschte. Sie haben sich einfach einlullen lassen; aber ich glaube, wegen dieser, wenn Sie so wollen, "wirtschaftlichen Neuausrichtung" wird sich dieser Trend umkehren. Daher bin ich ganz positiv gestimmt, dass die amerikanische Bevölkerung auf längere Sicht nicht nur aufwachen, sondern sich auch umformen und vorwärts bewegen wird. In den nächsten fünf Jahren wird es einen schlankeren, ärmlicheren und viel aufmerksameren Amerikaner geben. Und für einige wird es ein harter Übergang sein, für andere wird es fast unmöglich werden.

Und in dieses Bild passen Gold und Silber? Ja. Um diesen Übergang so schmerzlos wie möglich zu gestalten, braucht jeder Gold und Silber. Die Edelmetalle können gegen jede Währung und überall auf diesen Planeten eingetauscht werden. Ganz gleich, wie viel man in den Nachrichten über Deflation hört oder aber was über die anstehende Inflation geredet wird: Die Metalle sind immer eine Krisenabsicherung in einer Welt wachsender Unsicherheit.

Es ist mir eine Ehre, Ihr


© David Morgan
» www.Silver-Investor.com

Der Artikel wurde am 17.04.2009 auf » www.silver-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Hinweis: Sein Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter
» www.morgan-report.de abonniert werden.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de