StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Begrenzte Preisphantasie bei Platin und Palladium

Im Rahmen der allgemeinen Erholungsbewegungen an den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen sind die Preise von Industriemetallen deutlich nach oben gelaufen. Dazu zählen längst auch Platin und Palladium, obwohl sie gemeinhin als Edelmetalle betrachtet werden. Denn in den vergangenen Jahren hat die Nachfrage nach beiden Rohstoffen aus der Automobilindustrie für die Verwendung in Abgaskatalysatoren so stark zugenommen, dass sie die Märkte dominiert.
Gemäß dem am Donnerstag veröffentlichten Platinum & Palladium Survey des britischen Analysehauses GFMS kamen im vergangenen Jahr knapp 49 Prozent der gesamten Nachfrage nach Platin aus der Autoindustrie, gefolgt von der Schmuckindustrie mit 21 Prozent. Palladium wurde zu knapp 53 Prozent in der Autoindustrie verwendet, gefolgt von der Elektronikbranche mit 16 Prozent, der Schmuckindustrie mit knapp 16 Prozent und der Dentalbranche mit etwas mehr als neun Prozent.

Preise von Platin und Palladium haben sich deutlich von ihren Zwischentiefs erholt
Nach einem Preissturz von bis zu 65 Prozent im vergangenen Jahr ist Platin in den vergangenen vier Monaten 50 Prozent teurer geworden als im Zwischentief vom Dezember und kostet nun 1187 Dollar je Feinunze. Palladium dagegen hat im Jahr 2008 bis zu 73 Prozent seines Wertes verloren und inzwischen wieder knapp 44 Prozent zugelegt auf 234 Dollar je Unze. Den Unterschied in der Preisentwicklung der beiden Metalle führen die GMFS-Analysten auf verschiedene Elastizitäten aus dem Schmuck- und dem Vermögensverwaltungsbereich zurück: Die Nachfrage nach Platin nimmt bei gesunkenen Preisen und schwächelndem Dollar rascher zu als die nach Palladium.
Allerdings lasse sich damit selbst unter Berücksichtigung kurzfristiger Effekte der Abwrackprämien in der Automobilindustrie der Preisauftrieb der vergangenen Wochen nur bedingt erklären. Denn zumindest das Platinangebot habe die Nachfrage im vergangenen Jahr um 260.000 Unzen oder 8,2 Tonnen überstiegen, obwohl es insgesamt um 13,3 Tonnen zurückging. Der Überschuss habe sich im Vergleich mit dem Vorjahr mehr als verdreifacht, nachdem der Bedarf der Katalysatorenhersteller zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren zurück gegangen war, erklärt die Analyse.

Platinmarkt ist überversorgt - Palladiummarkt unterversorgt
Dagegen sei der Palladiummarkt grundsätzlich unterversorgt. Die Differenz zwischen der Minenproduktion sowie der Wiederverwertung von Altmetallen und der Nachfrage habe im vergangenen Jahr 640.000 Unzen beziehungsweise 19,9 Tonnen betragen. Allerdings ließ sich die Differenz mehr als ausgleichen durch Verkäufe von Lagerbeständen, unter anderem aus Russland.
Das vergleichsweise moderate Preisniveau von Platin und Palladium führe im laufenden Jahr voraussichtlich zu einem nachlassenden Angebot an Altmetallen und zu einer robusten Nachfrage aus der Schmuckbranche. Das stütze grundsätzlich die Preise. Allerdings könne dieser Effekt ohne weiteres überlagert werden durch die schwache Verfassung der Autobranche. Auf Sicht des gesamten Jahres werde die globale Autoproduktion um bis zu 15 Prozent zurückgehen und auf diese Weise die Nachfrage nach Platin und Palladium dämpfen können, heißt es weiter.
Bei Platin bestünde zudem das Risiko, dass Anleger Gewinne realisierten, nachdem sie sich in den vergangenen Jahren direkt oder indirekt über den Kauf von rohstoffunterlegten Fonds beachtliche Positionen in ihre Depots gelegt hätten. Der Preis könne bis auf 900 Dollar je Unze fallen, bevor verstärkte Nachfrage aus dem Schmuckbranche einsetze. Nach oben dagegen sei diese bei 1.200 Dollar gedeckelt. Palladium sei noch stärker von der Autokrise betroffen. Das Angebot gehe zwar deutlich zurück, allerdings würden potentielle Angebotslücken weiterhin ausgelichen durch absehbare Verkäufe aus russischen Lagerbeständen. Sollten Anleger außerm bestehende Palladiumbestände in ihren Depots liquidieren, könne der Preis unter 200 Dollar je Feinunze fallen und erst bei etwa 170 Dollar einen Boden finden.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

Text: @cri

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.faz.net