Gold-Verdunstung (von Wolfgang Weber)
Gold hat in dieser Woche wichtige technische Marken nach unten durchschlagen. Auch Silber hat es erwischt. Die Nachfrage nach physischer Ware steigt kontinuierlich. Wie geht es weiter? Eine Analyse und ein paar interessante Zahlen von Wolfgang Weber...
Gold
Der Goldpreis konnte die an dieser Stelle mehrfach erwähnte Unterstützung der 890 US-Dollar-Marke pro Unze nicht halten und liegt heute bei 874 US-Dollar. Technisch gesehen hat der Preis nun Spielraum bis 850 und 800 US-Dollar die Unze. Unter 840 ist als nächste Unterstützung die 780 US-Dollar die Unze auszumachen. In Euro liegen wir derzeit bei 668 Euro die Unze mit einer soliden Unterstützung bei 650 bis 660 Euro. Für "mutige" Händler ist die derzeitige Chart-Situation ein Kauf, da die Unterstützungsbereiche (wenngleich auf hohem Niveau) in Gold und Silber erreicht sind und somit lukrative Einstiege darstellen. Strategische Investoren kaufen sowieso im Bereich 780 US-Dollar bis 900 bedenkenlos zu.
Noch nie wurde so viel Gold physisch gekauft wie im ersten Quartal 2009, nämlich 14 Mio. Unzen Gold oder 435 Tonnen. Im ganzen Jahr 2008 wurden "nur" 10 Mio. Unzen oder 321 Tonnen Gold von Investoren gekauft. Daher die seit September 2008 andauernden extremen Lieferengpässe seitens der Barren-Hersteller. Die aufgeklärten Investoren suchen also Schutz im sicheren Hafen und beschaffen das einzig werthaltige Zahlungsmittel in nie da gewesenen Mengen. Die Produktion verharrt weltweit bestenfalls auf den bekannten Fördermengen von 2.400 Tonnen p.a. bzw. fiel 2008 um circa 4 Prozent.
Einen interessanten Gedanken formulierte Wolfgang Wrzesniok-Roßbach aus dem Hause Heraeus: "Würde jeder Deutsche eine Unze Gold im Jahr kaufen und dafür 55 Euro monatlich bezahlen, würde die gesamte Weltproduktion zwischen Flensburg und Garmisch praktisch verdunsten und für den Rest der Welt bliebe kein Gramm mehr übrig…" In der breiten Masse der Deutschen ist der Erwerb von Gold als Portfoliobeimischung aber nach wie vor nicht angekommen. Abgesehen davon wäre eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Gold-Barren oder Gold-Münzen in den Gewichtseinheiten 31,10 Gramm bis 100 Gramm gar nicht möglich, da weltweit kaum verfügbar bzw. nur zu lächerlichen Stückzahlen.
Das anerkannte und unabhängige Londoner Institut GFMS prognostizierte übrigens zu Ende 2009 einen Goldpreis um die vorsichtigen 1.100 US-Dollar je Unze und unterlegte diese Analyse mit einem sehr umfangreichen Report und Zahlenmaterial. Wir rechnen daher mit einem Seitwärtskanal des Goldpreises im zweiten und dritten Quartal 2009 in der Spanne von 780 bis 940 US-Dollar die Unze, sofern es nicht trotz der Giftpillen der weltweiten "Konjunkturpakete" bereits doch schon im Sommer 2009 zur finalen Kernschmelze des internationalen Finanzsystems kommt.
Silber
Auch und gerade das Silber wird von Investoren bei Preisen um 12 US-Dollar die Unze (derzeit 12,25 US-Dollar) kräftig nachgefragt. Kilopreise von 300 Euro aufwärts beleben die Nachfrage spürbar und die Aufträge auch im 1 Kilo bis 5 Kilo - Barrenbereich nimmt dann deutlich zu. Ebenso deckt die Industrie vermehrt in diesem Preissegment ein und stützt die Silbernotierungen. Der größte Silber-ETF meldet schon regelmäßig neue Höchststände, so auch jetzt wieder mit alleine 8.413 Tonnen in diesem Investmentvehikel. Unsere Silber-Prognosen von Preisen um die 25 US-Dollar und höher die Unze innerhalb der nächsten Jahre erhalten wir aufrecht.
Platin
Äußerst robust präsentiert sich derzeit Platin und Palladium. Wir hatten an dieser Stelle bei Platinpreisen von 850 US-Dollar die Unze dringen zum Kauf geraten und mit aktuellen Preisen von 1.219 US-Dollar empfehlen wir einen kurzfristigen Ausstieg aus Platin zur Gewinnsicherung. Man sollte abwarten, ob der Preis die 1.250 US-Dollar - Marke knacken kann und erst wenn dies nachhaltig erfolgt ist wieder einsteigen. Die strategischen Investoren steigerten ihr Investment in europäischen Platin - ETF`s um 87 Prozent auf rund 10 Tonnen (Jahresproduktion maximal 240 Tonnen). In den USA sollen nun auch Platin - ETF`s aufgelegt werden welche den Preis weiter stimulieren könnten.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Taurus Investors
» 21.01.09 97% der Indischen Anleger setzen auf Gold
