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Goldpreis: Ist die Blase unumgänglich?

von Martin Hutchinson (beakingviews.com)
Da die USA und andere Länder ihre Budgetdefizite monetarisieren, sind die Chancen auf eine schnell steigende Inflation gestiegen. Die Jahresproduktion von Gold, dem traditionellen Instrument der Inflationsabsicherung, liegt weit unter der weltweiten Rate des Geldmengenwachstums. Eine Panik vor der Teuerung könnte so eine Explosion des Goldpreises mit sich bringen.
Gold hat nur einen geringen inneren Wert. Wäre es niemals geprägt worden, würde sein Preis wahrscheinlich auf dem Niveau von 250 Dollar je Feinunze herum stagnieren, das gegen Ende der neunziger Jahre verzeichnet worden war. Doch aufgrund seiner geschichtlich gewachsenen Rolle wird das Edelmetall als Absicherungsinstrument gegen die Teuerung und als Wertanlage betrachtet. Diese psychologischen Assoziationen nehmen an Intensität zu, wenn sich die Inflationslage verschlechtert und der Goldpreis steigt. Daher greifen die Argumente über die Irrationalität von Gold-Investitionen nicht: In einem inflationsträchtigen Umfeld verstärkt sich der Glaube an Gold nämlich selbst.
Alternative Wertanlagen mit dem Status als sicherer Hafen, wie Fremdwährungen und US-Staatsanleihen, fallen weg, da die Verantwortlichen in der Schweiz und in Japan eine Schwächung ihrer Wechselkurse anstreben und die USA immer umfangreichere Defizite zulassen.
Im Umfeld der Stagflation des Jahres 1980 erreichte der Goldpreis mit 875 Dollar pro Feinunze seine Spitze. Dies entspricht einem heutigen Wert von 2 300 Dollar. Allerdings vollzog sich der Anstieg auf das Inflationsniveau von 1980 allmählich. Die Geldpolitik der siebziger Jahre war nur moderat überexpansiv und das US-Haushaltsdefizit war gemessen an den derzeitigen Maßstäben bescheiden. Wenn man die Ankündigung der US-Notenbank Fed vom 18. März mit einbezieht, die eine weitere monetäre Unterstützung in Aussicht stellt, dann ist die geld- und steuerpolitische Vorgehensweise der USA und weltweit viel stärker inflationär ausgerichtet als in den siebziger Jahren. Daher besteht die echte Gefahr, dass, wenn die Teuerung zurückkommt, dies mit aller Macht erfolgen wird.
Clevere Anleger sichern sich gegen diese Möglichkeit mit Hilfe von Gold ab. Der Hedge Fonds-Mogul John Paulson zahlte 1,28 Mrd. Dollar für einen Anteil von 11,3 Prozent an AngloGold Ashanti. Die Firma arbeitet zum derzeitigen Goldpreisniveau nicht rentabel, würde aber enorm von einem Preisanstieg profitieren.
Wenden sich nun andere Hedge Fonds dem Edelmetall zu, dann könnte sein Preis in den Himmel schießen. Gemessen am derzeitigen Preisniveau ist die jährliche Goldproduktion nur 104 Mrd. Dollar wert und die globalen Goldvorräte nur 5,12 Bill. Dollar. Die Goldreserven der Zentralbanken liegen bei insgesamt 895 Mrd. Dollar, dies entspricht einem Fünftel der in Umlauf befindlichen Zahlungsmittel. Selbst wenn sich der Goldpreis auf 5000 Dollar je Feinunze verfünffachen würde, würde dadurch der Wert der jährlichen Goldförderung nur auf 500 Mrd. Dollar und der Wert des globalen Goldvorrats nur auf 25 Bill. Dollar angehoben, gerade einmal 20 Prozent über dem weltweiten Geldmengenaggregat M1.
Die jüngsten spekulativen Blasen bei Aktien, Immobilien und Rohstoffen sind durch billige Kredit angetrieben worden. Die anhaltende Blase auf dem US-Anleihemarkt wird von dem Wunsch nach einem sicheren Hafen aufrecht erhalten. Wenn sie platzt, wird eine Goldblase, die von Inflationsängsten aufgebläht wird, vielleicht unumgänglich sein.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Handelsblatt.com