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ETCs: Ungebremste Nachfrage nach physischem Gold

5. März 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Allem voran wollen Anleger derzeit Gold in ihre Depots nehmen - aber ohne Kreditrisiko, sei es durch physische Hinterlegung oder durch eine Art der Besicherung. Davon profitiert auch die Nachfrage nach Silber und Platin-ETCs. Auch Öl-Derivate boomen.

Gold, Gold, Gold

Allein in Xetra-Gold (WKN A0S9GB) wurden in den vergangenen vier Wochen knapp 256 Millionen Euro umgesetzt. Dabei sind die Goldbestände um 3,3 Tonnen gewachsen mit einem Geldwert von gut 100 Millionen investierten Euro. Aber auch weitere Gold-Investments wurden rege nachgefragt, zum Beispiel der Gold Bullion (WKN A0LP78), der ebenfalls in Goldbarren hinterlegt wird. Der Umsatz belief sich im Februar auf knapp 61 Millionen Euro. Und mit 55 Millionen wurde auch im ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) fast noch einmal soviel gehandelt. Das in allen drei Gold-ETCs verwaltete Vermögen ist im Februar um knapp 127 Millionen Euro gestiegen.

Emittentin von Xetra-Gold ist die Deutsche Börse Commodities. Die beiden anderen ETCs werden von ETF Securities begeben.

Was in Geld ausgedrückt viel ist, nimmt aber gar nicht soviel Platz ein: Das hinterlegte Gold ergibt einen Würfel mit jeweils etwa 55 cm Kantenlänge.

Mit Gold gegen die Inflation

Der Goldpreis hat sich in den vergangen Wochen wieder seinem Jahreshoch von 2008 bei 1.032 US-Dollar angenähert. Seit einigen Handelstagen verliert das Edelmetall aber wieder an Wert. "Bisher handelt es dabei lediglich um einen kleinen Rücksetzer, eine kleine Konsolidierung", kommentiert dies Harald Weygand, technischer Analyst und Handelschef bei godmode-trader.de.

Jochen Stanzl, Chefredakteur von Rohstoff-Report.de, ergänzt, dass fundamental vor allem die um rund 80 Prozent eingebrochene Schmucknachfrage Ursache für den Preisverfall beim Gold sei. Die Investment-Nachfrage über besicherte ETFs und ETCs können das nicht auffangen.

Mittelfristig rechnet Weygand zwar mit einer Korrektur bis 850 US-Dollar je Feinunze, möglicherweise sogar bis unter 700 US-Dollar. Langfristig sei der Aufwärtstrend des Rohstoffs aber intakt: "In den vergangenen Wochen kamen ja immer wieder Nachrichten, dass große Vermögensverwalter aus den USA und der Schweiz ihren Goldanteil deutlich erhöht haben und mittlerweile zum Teil bis zu 20 Prozent in Gold investiert sind. Zudem prognostizieren viele Volkswirte und Analysten bereits eine Hyperinflation, da die US-Amerikaner den Markt mit Liquidität überschwemmen - für Gold sind das natürlich positive Nachrichten."

Aber auch Silber und Platin

Neben Gold fanden auch physisch hinterlegte Derivate auf Silber und Platin starke Nachfrage. Mehrheitlich gekauft wurde der ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D), dessen verwaltetes Vermögen um knapp 5,6 Millionen Euro angestiegen ist. Rege, aber ausgeglichener gehandelt wurde das Pendant auf Silber (WKN A0N62F). In den vergangenen Tagen und auf Jahressicht ist der Bestand an hinterlegtem Silber sogar gesunken. Silber kostet aktuell rund 13 US-Dollar je Feinunze, kurzfristig lag der Preis darunter.
"Der Silberpreis ist in den zurückliegenden acht Tagen unter die Räder geraten", analysiert Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Edelmetallhändler bei Heraeus. "Wir rechnen kurzfristig nicht damit, dass das Metall in den nächsten Tagen wieder an die Höchstkurse der vergangenen Woche anknüpfen wird." Und falls auf der anderen Seite die 12,80er-Marke nicht halten sollte, wären sogar 12,20 US-Dollar möglich. Mittelfristig kommen einige Marktbeobachter zu einer anderen Einschätzung. Der große Preisabstand von Silber zu Gold zeige, dass Silber Nachholpotenzial habe.

Der Commerzbank zufolge sei Silber zu Jahresbeginn mit einem Gold/Silber-Koeffizienten von mehr als 70 deutlich preiswerter als Gold gewesen, was Anleger anzog, wie auch die Zuflüssen von knapp 60 Millionen Unzen in die Silber-ETFs und ETCs seit Anfang Januar zeigten. Im zweiten Quartal rechnen auch diese Analysten mit einem vorübergehenden Rückgang des Goldpreises, wodurch Silber ebenfalls unter Druck geraten sollte. Im zweiten Halbjahr werde dann mit dem Goldpreis Silber wieder steigen. "Silber vollzieht die jeweiligen Bewegungen bei Gold häufig überproportional nach." Ende 2009 erwarten die Analysten einen Silberpreis bei 16 US-Dollar je Feinunze.

Auch der Platinpreis stand jüngst unter Druck. Als Hauptursache nennt Wrzesniok-Roßbach die Krise in der Autoindustrie, die eine der Hauptabnehmer für Platin ist. Insgesamt sei die Nachfrage so stark gefallen, dass die Produktion nun eingeschränkt werde. Der weltweite größte Platinproduzent Anglo Platinum hoffe auf einen sich verbessernden Schmuckabsatz in China, glaube aber auch, dass "die Party für die Produzenten nun aber auf jeden Fall vorbei sei".

Jochen Stanzl sieht den Platinpreis im Schlepptau vom Gold. "Der Rücksetzer beim Gold hat auch den Platinpreis mitgenommen." Wenn sich das Gold wieder erhole, steige auch Platin. "Platin ist, ähnlich wie Silber, eine Art Hebelprodukt auf den Goldpreis, weil der Markt so klein ist." Für Stanzl wäre ein Goldpreis auf Wochenschluss über 1.030 US-Dollar je Feinunze ein Kaufsignal.

Sicherheiten zählen

Egal ob Gold, Silber oder Platin - auf jeden Fall ohne Kreditrisiko, scheint die derzeitige Devise der Anleger zu sein. Auf den Spitzenplätzen der Umsatzliste finden sich ETCs mit physischer Hinterlegung. Wer mehr über die Besicherung der ETCs wissen will, kann das auf boerse-frankfurt.de/rohstoffe nachlesen.

Öl an zweiter Stelle

Ebenfalls rege gehandelt wurden Papiere auf den Ölpreis - und zwar sowohl auf die Rohölsorten Nymex Light Sweet (WKN A0KRJX), Brent (WKN A0KRM) als auch WTI (WKN AOKRN). Während jedoch das verwaltete Vermögen in dem ersten ETC im Februar um gut 8,6 Millionen Euro gefallen ist, sind die Investments in der Sorte Brent um knapp 6 Millionen Euro gestiegen. Bemerkenswert stark abgebaut wurden auch gehebelte Positionen im Rohöl.

Jochen Stanzl glaubt, dass sich der Ölpreis in der nächsten Zeit erst einmal kräftig erholen könnte. "Wenn die Risikobereitschaft für Aktien steigt und die Kurse anziehen, dann wird der Öloreis mit steigen." Langfristig ist der Analyst aber skeptisch. Der Markt sei überschwemmt mit Angebot, die Marke von 30 US-Dollar könnte durchaus auch noch einmal von unten gesehen werden. Brent-Rohöl kostet heute knapp 46 US-Dollar, das ist ein Plus von 5 Prozent auf Tagesbasis.

© 5. März 2009/Edda Vogt

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.geldidee.de