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Auch Zentralbanken vertrauen wieder auf Gold

Gestern haben wir ein wenig über Vertrauen geplaudert. Nicht ist so wichtig wie Vertrauen im Markt, in der Welt, im menschlichen mit-, zwischen- und durcheinander.

Wenn das umfassende, sagen wir einmal "naive" Urvertrauen erschüttert wird - so wie jetzt- dann tendiert der Mensch zu Altbewährtem, Bekanntem, Traditionellem - altbekannte Dinge die in der Vergangenheit sein Vertrauen nicht enttäuscht haben.

So wie Gold! Das wissen wir - der Goldpreis notiert weiterhin fröhlich über der 970 US-Dollar-Marke. Aber darüber möchte ich heute gar nicht sprechen.

Heute möchte ich einmal über die Institutionen sprechen denen so lange vorgeworfen wurde - und zu Recht - nicht nur nicht auf das altbewährte Gold zu vertrauen, sondern auch das Vertrauen in eben jenes zu enttäuschen.

Ich spreche - Sie ahnen es schon - von den Zentralbanken!

Machen wir zunächst einen Ausflug in die Vergangenheit ...

Nachdem wir der US-Nixon-Administration - auch Dank der damaligen massiven Rüstungsausgaben - die Aufhebung des Goldstandards Anfang der 70er zu verdanken haben, machen wir doch gleich einen Zeitsprung in die 80er. Irgendwann zu Beginn der 80er muss den Zentralbanken der Sinn für den Wert des Goldes abhanden gekommen sein und so belasteten bis ins Jahr 1999 hinein massive Goldverkäufe durch die Zentralbanken den Goldmarkt. Der Preis für eine Unze Gold fiel von seinem Hoch bei 850 US-Dollar pro Unze im Jahr 1980 langsam aber stetig bis auf 275 US-Dollar pro Unze im Jahr 1999.

Seitdem steigt der Goldpreis wieder... Warum?

Washington Agreement

Nun, es ist schon auffällig, dass 1999 das Washington Agreement geschlossen wurde. Hierbei verpflichteten sich die europäischen Zentralbanken dazu über die kommenden 5 Jahre nicht mehr als 400 Tonnen Gold pro Jahr zu verkaufen.

Central Bank Gold Agreement

Dann liefen die 5 Jahre ab und im Jahr 2004 begann die nächste Runde der limitierten Zentralbanksverkäufe von Gold unter dem CBGA. Allerdings wurde 2004 das Volumen der maximalen jährlichen Goldverkäufe auf 500 Tonnen aufgestockt. Innerhalb der 5 Jahre für die das Agreement geschlossen wurde sind somit die Verkäufe auf maximal 2.500 Tonnen beschränkt.

Zentralbanken verlieren das Interesse an Goldverkäufen

Mittlerweile befinden wir uns nun im letzten Jahr der Vereinbarung und - was soll ich sagen - die Zentralbanken haben offenbar inzwischen das Interesse an großen Goldverkäufen verloren.

Laut aktuellem Stand haben die teilnehmenden Zentralbanken in den letzten 4 Jahren etwa 81% des zuvor angekündigten Goldvolumens tatsächlich verkauft. Doch wenn man sich die Entwicklung der Verkäufe in den letzten beiden Jahren ansieht, dann wird deutlich, dass der Mehrheit der Zentralbanken bereits im vergangenen Jahr die Verkaufsfreude abhanden gekommen ist.

In 2009 keine starken Goldverkäufe von Seiten der ZBs zu erwarten

Sehen Sie sich bitte zunächst die folgende Grafik an. Sie zeigt eine Übersicht über die zu Beginn des CAGB angekündigten Goldverkäufe der einzelnen teilnehmenden Zentralbanken und darüber wie viel tatsächlich in den vergangenen 4 Jahren verkauft wurde.

Quelle: marketoracle.co.uk

Was wir sehen können: Die EZB hat sich tapfer an ihre Vorgaben gehalten und nun bleibt für dieses Jahr nichts mehr zum Verkauf übrig. Deutschland: in dem Punkt bin ich richtig stolz auf die Bundesbank, die sich offenbar als einzige den altbewährten Werten verpflichtet gefühlt und lediglich kleine Mengen zur Münzproduktion verkauft hat. Die Bundesbank hält übrigens somit immer noch stolze 3.400 Tonnen Gold.

Frankreich: die Franzosen dürften sich mittlerweile richtig ärgern, nachdem sie in der Vergangenheit so viel Gold viel zu billig verkauft haben. Noch immer blieben - sollten sich die Franzosen an ihre Vorgaben aus dem Jahr 2004 halten, was sie im Übrigen ja nicht müssen - 133 Tonnen Gold zum Verkauf übrig. Doch ich frage mich ernsthaft ob Nicolas Sarkozy im Angesicht der aktuellen Verwerfungen tatsächlich Frankreichs Kronjuwelen verscherbeln will.

Auch die Niederlande hätten noch weitere 9 Tonnen zu verkaufen. Peanuts, aber man wird sehen!

Portugal: macht mir Freude. Seit 2 Jahren haben die Portugiesen ihre Goldverkäufe gänzlich gestoppt. Es ist unwahrscheinlich, dass sie im letzten Jahr von dieser Strategie abweichen werden.

Schweiz: ja, auch die Schweiz hat bittere Erfahrungen gemacht, mittlerweile aber daraus gelernt. Die Schweizer Nationalbank hat inzwischen bekannt gegeben, dass keine weiteren Verkäufe geplant sind. Die Schweiz hält nun 1.040 Tonnen Gold.

Österreich: hat auch gelernt und bereits im letzten Jahr nichts mehr verkauft. Es ist somit unwahrscheinlich, dass in diesem Jahr noch 52 Tonnen verkauft werden.

Schweden: hier blieben noch 15 Tonnen zum Verkauf. Man wird sehen ...

Spanien: hat nie eine Vorgabe bekannt gegeben, aber bereits im letzten Jahr die Goldverkäufe gestoppt. Auch hier halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass da noch etwas kommen wird.

Belgien: nun, Sie sehen es selbst! Seit 3 Jahren schon keine Verkäufe mehr.
Summa, summarum kann man sagen, dass die meisten Zentralbanken ihre Goldverkäufe glücklicherweise und endlich vorerst mal auf Eis gelegt haben. Wackelkandidaten bleiben Frankreich, Schweden und die Niederlande. Wobei Schweden mit 15 Tonnen und die Niederlande mit 9 Tonnen nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Bleibt die Frage ob Frankreich tatsächlich im Angesicht der Krise sein Tafelgold verscherbeln wird oder sich doch eher den anderen Zentralbanken anschließen und bemerken könnte, dass in einer Zeit in der Papiergeldwährungen das in sie gesetzte Vertrauen verlieren, es nie zu verachten ist wenigstens etwas von Wert im Safe zu haben.

So long liebe Leser. Sollten die Zentralbanken allerdings eines schönen Morgens damit anfangen im großen Stil Gold zu verkaufen, um ihre unzähligen Bailouts und Rettungsmaßnahmen zu finanzieren, dann wandere ich definitiv aus. Russland böte sich an, die kaufen wenigstens Gold nach ...., aber da ist es mir zu kalt. Doch lieber China oder Australien, da gibt es wenigstens Gold im Boden. Bis morgen.


© Miriam Kraus
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de / Auszug aus dem Newsletters » Rohstoff-Daily

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