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Ist die COMEX eine Farce ?

Bill Murphy und Chris Powell vom Gold Anti-Trust Action Committee (GATA)
gaben silberinfo das folgende Exklusiv-Interview:


silberinfo:
Unser letztes Interview ist vom März 2005. Bill und Chris, welche Veränderungen haben sich während dieser Zeit in der Arbeit der Gata ergeben?

B. Murphy:
Wir führten am 18. April 2008 gerade etwas ausserhalb von Washington, D.C. eine internationale Goldkonferenz durch. 2. Wir fragten bei der Fed und dem US Schatzamt wegen Gold Swap Operationen an. Die Fed hielten Hunderte von Seiten Informationen zurück und editierten Hunderte von Seiten anderer Informationen. Das Schatzamt gab uns keine Antwort. Als wir spezifisch wegen dem Exchange Stabilization Fund anfragten, antworteten sie über den Exchange STABILITY Fund. Ist das US Schatzamt wahrhaftig ein Abbott und Costello Betrieb? (Redaktion: Abbott und Costello sind ein amerikanisches Komiker-Duo).
C. Powell:
Mehr Beweise für Zentralbank-Interventionen in den Märkten wurden aufgedeckt, und immer mehr geht die Meinung in der Edelmetall-Szene in die Richtung, dass die Intervention anerkannt wird.
silberinfo:
Was sind Eure Gedanken zur aktuellen Finanzkrise in Bezug auf Gold?
B. Murphy:
Es ist schlimm, und es wird schlimmer werden. Am 31. Januar 2008 platzierte GATA eine ganzseitige farbige Anzeige im Wallstreet Journal, welche Sie hier sehen können:
www.gata.org/node/wallstreetjournal

Dies sind die Sätze aus unserer Anzeige: "Aber den Goldpreis zu drücken bedeutet, das Barometer des internationalen Finanzsystems unbrauchbar zu machen, so dass alle Märkte leichter manipuliert werden können. Die Manipulation war ein Hauptgrund für die katastrophalen Exzesse auf den Märkten, welche nun die ganze Welt bedrohen.“
“Betrügerische Marktmanipulation durch die Regierung führt die Welt ins Verderben.”

Es gab nicht eine Anfrage der Presse, was GATA wusste, und über was wir sprachen. Es wird der Tag kommen, an dem dieser Anzeige eine enorme Aufmerksamkeit zukommen wird.

C. Powell:
Wenn es Gold erlaubt gewesen wäre, in einem freien Markt gehandelt zu werden, wären wir durch seinen steigenden Preis vor den exzessiven Krediten im weltweiten Finanzsystem und der Entwertung des Geldangebots gewarnt worden, und vielleicht wären die Warnungen von Gold beachtet worden.
silberinfo:
Man hört, dass Gold gegenwärtig in grossen Mengen physisch nachgefragt und gekauft wird. Dennoch steht der Goldpreis in USD deutlich tiefer als noch im März, und dies obwohl sich die Krise in der Zwischenzeit akzentuiert hat. Ist hier Manipulation im Spiel und/oder spielen andere Gründe eine Rolle?
B. Murphy:
Ich erhalte JEDEN Tag Berichte von Münzknappheiten in Ländern auf der ganzen Welt – von Deutschland bis Argentinien, bis Kanada, bis England, aus ganz Asien, etc. Vor Monaten gab die US Mint bekannt, dass sie die Produktion von US Goldmünzen begrenzen.
Letzte Woche limitierte die mexikanische Zentralbank die Verkäufe von Libertad Silbermünzen. Dies ist kein Zufall. Es ist eine organisierte Bemühung, die Nachfrage nach Gold und Silber zu begrenzen und diese Form von Geld von den Händen der Leute weg zu halten.
silberinfo:
Im nächsten Jahr läuft das Washington Agreement on Gold aus – denkt Ihr, dass es eine Neuauflage geben wird?
B. Murphy:
In der Art, wie sich die weltweite Finanzmarkt-Szene ändert, bin ich nicht sicher, ob die Zentralbanken willens sind, zu verschleudern, was sie noch übrig haben. GATA glaubt, dass sie viel weniger als die Hälfte des Goldes haben, von dem sie behaupten, dass sie es hätten. Ich würde tippen, dass wir auf eine neue Ära zusteuern, wenn es um das Gold des offiziellen Sektors geht – einfach weil sie gezwungen sein werden, Gold anders anzuschauen.
C. Powell:
Zentralbanken koordinieren ihre Goldpolitik – darum ging es beim Plan, den Goldpreis zu drücken – und diese Koordinierung wird wahrscheinlich fortgeführt, wenn auch vielleicht schlussendlich in einer anderen Richtung.
silberinfo:
Die weltweite Gesamt-Goldförderung ging in den letzten Jahren ständig zurück, glaubt Ihr, dass dieser Trend weiter anhält?

B. Murphy:
Die Goldproduktion wird in den kommenden Jahren auf KEINEN Fall auch nur auf dem gleichen Level bleiben. Das Gold-Kartell hat den Preis kürzlich herunter gezwungen, was es für VIELE Jahre sogar noch unwahrscheinlicher macht, das die Produktion ansteigt. Substanzielle Anstiege in der Produktion sind fünf Jahre oder mehr entfernt.
C. Powell:
Ja, die Produktion wird wahrscheinlich eine Zeit lang zurückgehen, selbst wenn der Goldpreis bald substanziell steigt, weil es Jahre dauert, um neue Minen in Produktion zu bringen, und stillgelegte Minen in Produktion zu bringen könnte mehrere Monate dauern.
silberinfo:
Im Zuge der Finanzkrise wurden weltweit riesige Rettungspakete erschaffen, ist dies gut oder schlecht für die künftige Performance von Gold?
B. Murphy:
Kurzfristig war eine deflationäre Spirale negativ für alle Rohstoffe. Allerdings diktiert der gesunde Menschenverstand, dass soviel neu gedrucktes Gold in der Zukunft extrem inflationär wirken wird – wenn die atemberaubenden neuen Mengen und die Umlaufgeschwindigkeit von Geld sich auswirken. Im Moment noch hortet jeder Gold und konserviert die Liquidität.
C. Powell:
Soweit Schulden erlassen oder gedeckt werden und das Geldangebot reflationiert wird, sollte dies gut für Gold sein.
silberinfo:
Ihr sitzt sozusagen an der “Quelle”; sind Euch neue Informationen bekannt, die auf Aktivitäten einzelner Länder hinsichtlich einer Währungsdeckung durch Gold hindeuten?
B. Murphy:
Weiss von keinem Land.
C. Powell:
Keine Beweise dafür. Aber alle Länder, welche sich eine Alternative zum Dollar als Reservewährung überlegen, werden automatisch darüber nachdenken, auf die eine oder andere Art Gold mit einzubeziehen.
silberinfo:
Der neue weltweite Trend, Verstaatlichungen und staatliche Beteiligungen geht in Richtung Sozialismus. Könnt Ihr euch auch vorstellen, dass die COMEX ein potentielles Opfer sein könnte?
B. Murphy:
Die Comex ist eine Farce und ist ein Werkzeug, das von der US Regierung benutzt wird. Die Regeln wurden für die Shorts gemacht, in diesem Fall die grossen Banken. Etwas sehr Dramatisches wird in der Zukunft wahrscheinlich passieren, wie ein Bankrott irgendeiner Art – wenn der echte Weltmarkt sich noch mehr von den Comex-Preisen abkoppelt.
C. Powell:
Meiner Ansicht nach ist die Comex schon lange eine Behörde der US Regierung, und zwar insofern, als dass sie der Hauptmechanismus zur Drückung von Preisen mit Hilfe von weitgehend unregulierten Derivaten ist.
silberinfo:
Wenn man sich die Produktion der U.S. Mint in der Vergangenheit ansieht, so fällt auf, dass diese weit mehr an Goldmünzen produziert bzw. verkauft haben, als es derzeit der Fall ist. Kann es sein, dass die Mint absichtlich Gold zurückhält, möglicherweise auf „Anordnung von oben“?
B. Murphy:
Wie bereits erwähnt gibt es in meinem Kopf keinen Zweifel, dass es einen koordinierten Effort nicht nur der USA (er entstand hier natürlich), sondern von allen Ländern gibt, die Menge an Gold und Silber zu begrenzen, welches in den Händen der Bürger landet.
C. Powell:
Während vielen Jahren in den letzten Jahrzehnten hat die U.S. Mint weit mehr Münzen produziert, als bisher in diesem Jahr, also ist die Prägekapazität nicht das Problem. Wenn das U.S. Schatzamt tatsächlich 8'200 Tonnen Goldreserven hält, wie sie es behaupten, und wenn der Goldpreis tatsächlich heruntergeht, wie es uns die Futures-Märkte sagen, so sollte es ebenfalls kein Problem sein, das Gold zu beschaffen. Also habe ich daraus zu schliessen, dass das Gold gegenwärtig ziemlich knapp ist, und dass die U.S.
Regierung (und andere Regierungen) den Zugang der Öffentlichkeit zum Gold reduzieren wollen, damit nicht noch mehr Geld aus den staatlichen Währungen und anderen Märkten herausfliesst.
silberinfo:
Aus Indien wird berichtet, dass sich viele Menschen derzeit mit Goldkäufen zurückhalten, weil der Preis ihnen sehr hoch erscheint. Ist dies eurer Meinung nach nur ein temporäres Phänomen?

B. Murphy:
Die Goldnachfrage in Indien wird durch eine sehr schwache Rupie und einen schwachen Aktienmarkt behindert. Die Inder waren während den letzten Jahren die signifikantesten Käufer von Gold, und dies wird wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren so sein. Sie sind grosse Käufer bei signifikanten Preisrückgängen wie wir jetzt einen haben.
C. Powell:
Indien ist extrem sensitiv auf den Goldpreis und weiß wahrscheinlich besser als die Meisten, wann Gold teuer und wann es billig ist. Aber ich denke, in einigen Jahren wird der Goldpreis von heute als fantastisches Angebot gesehen werden.
silberinfo:
Wie beurteilt ihr die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Öffnung des chinesischen Goldmarktes für private Investoren? Wird sich China in Zukunft zu einem „Hot Spot“ entwickeln, was den Handel mit bzw. die Nachfrage nach Gold betrifft?
B. Murphy:
Im Unterschied zur US Regierung scheint es, dass die chinesische Regierung will, dass mehr Gold in die Hände ihrer Leute gelangt. Wenn sie wissen, was wir wissen, dann wissen sie, dass der Goldpreis in den kommenden Jahren stark zulegen wird. Je mehr Gold sie in ihrem Land haben, desto besser. Der Besitz von Gold ist keine Bedrohung für ihre Währung.
C. Powell:
Es wird davon abhängen, ob der chinesische Markt ein frei handelbarer und zum grossen Teil physischer Markt werden wird, oder hauptsächlich ein Papiermarkt, der von denjenigen, welche freien Zugang zu unendlichen Geldern der Regierungen haben, manipuliert werden kann.
silberinfo:
Die Minen kamen seit März extrem unter die Räder. Was sind die Gründe, und betrachtet Ihr die Kursabschläge als gerechtfertigt?
B. Murphy:
Der Kollaps bei den Minenaktien ist historisch. Die meisten Gewinne, welche seit dem Boden von 2000 gemacht wurden, wurden in den vergangenen paar Monaten ausradiert. Es ist meine Meinung, dass Gold und Silber in 2009 die Investitionen sind, in welchen man sein sollte, und die Rallye der Gold/ Silber-Aktien wird so massiv sein, wie es sie noch nie gegeben hat. Renditen von 1'000 Prozent und mehr, gerechnet von den gegenwärtigen gedrückten Levels her, werden normal sein.
C. Powell:
Der Aktienmarkt richtet sich mehr nach der Comex als nach dem physischen Markt. Aber wenn die Miner es nicht lernen, die Comex zu umgehen und den Retail-Markt direkter zu erreichen, werden sie möglicherweise nie Geld machen und ihr tiefer Aktienkurs könnte verdient sein.
silberinfo:
Was meint Ihr zum Thema der dauernd steigenden Kosten im Minensektor und ihre Auswirkungen bei der Realisierung neuer Projekte (z.B. Novagold)?
Spricht dies nicht für physisches Gold, aber gegen Minenunternehmen? Würden Ihr trotzdem raten, Beides zu empfehlen?
B. Murphy:
Was im Moment ignoriert wird, ist wie stark der gefallene Preis von Öl und anderen Rohstoffen den Bilanzen der Goldproduzenten hilft. Aktuell zählt in diesem Blutbad nichts, aber dies wird sich wieder ändern, wenn die Gold- und Silberpreise wieder zu steigen beginnen werden.
C. Powell:
Ja, bis der Goldpreis substanziell ansteigt wird Gold selbst eine bessere Investition sein, als Minengesellschaften. Aber schlussendlich wird die Knappheit den Goldpreis hoch genug steigen lassen, dass die Goldförderung wieder profitabel wird. Die Schlüsselfrage ist wie bei jeder anderen Investition: wann genau. Ich wünschte, ich wüsste das.
silberinfo:
Seit unserem letzten Interview hat sich in Bezug auf das Hedging vieler Goldproduzenten einiges getan. Die Großen der Branche, allen voran Barrick Gold, haben ihre Vorwärtsverkäufe aufgelöst. Überrascht Euch das?
B. Murphy:
Nein, ihre Hedging-Programme waren eine Katastrophe. Die meisten wurden eingegangen, als Gold gerade oberhalb oder unterhalb von $300 war – was von den Bullion Banken wie Goldman Sachs und der Chase Bank realisiert wurde, um ihren Plan zur Goldpreis-Drückung zu verbessern. Die nach wie vor vorhandenen Leerverkäufe sollten im aktuellen Preistief so rasch wie möglich glattgestellt werden.
C. Powell:
Nein. Auch wenn dieses Jahr für Gold schrecklich war, so ist der Goldpreis noch immer viel höher, als der Preis, zu welchem diese Vorwärtsverkäufe getätigt wurden.
silberinfo:
Was denkt Ihr zur Gefahr der Verstaatlichung von Minenunternehmen?
B. Murphy:
Dies kann immer passieren, und wird wahrscheinlich, wenn die Preise von Gold und Silber explodieren, während die anderen Marktsektoren Probleme haben und die Erträge aus diesen Sektoren kleiner werden.
C. Powell:
Dies ist immer eine Bedrohung, allerdings in geringerem Umfang in Jurisdiktionen, wo der Rechtsstaat stark ist; und natürlich wurden bereits viele Finanzinstitute bis zu einem gewissen Grad verstaatlicht. In letzter Zeit war es viel riskanter, Aktien von Banken zu halten.
silberinfo:
Die Zusammenbrüche großer US-Banken haben gezeigt, wie gefährlich es sein kann, in Zertifikate auf Gold zu investieren. Trotzdem läuft dieser Markt nach wie vor „wie geschmiert“. Worin liegt eurer Meinung nach der Grund für die anhaltende Popularität von „Papiergold“? Welche Schlüsse zieht ihr daraus?
B. Murphy:
Die Leute sind bis zu einem gewissen Grad faul. Es ist so viel einfacher, Papiergold zu kaufen. Allerdings, indem die Bedenken über Papierinstrumente jeder Art wachsen, wird es wahrscheinlich eine dramatischere Verschiebung zum Besitz von physischem Gold geben. Mein Favorit ist James Turk’s Goldmoney.com.
C. Powell:
Die Leute verstehen einfach nicht, dass das Gold vielleicht nicht da ist. Wir werden weiterhin versuchen, sie zu warnen.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: silberinfo.com