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Goldige Aussichten

von Karsten Röbisch

Experten rechnen 2009 mit steigenden Goldpreisen. Ein schwacher Dollar und Inflationsrisiken treiben die Nachfrage.
Gold schmückt nicht nur die Menschen, es heilt sie auch. In der Medizin gilt das Edelmetall als gutes Mittel zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen. Kleine Mengen von Gold im Depot dürften im kommenden Jahr auch die Nerven der Anleger beruhigen. Denn glaubt man den Einschätzungen der Experten, so sind 2009 die Aussichten für das Edelmetall besonders gut. "Wir glauben, dass der Goldpreis im Laufe des nächsten Jahres die 1000-$-Marke überschreiten wird", sagt Thomas Benedix von Tiberius, einem auf Rohstoffe spezialisierten Investmenthaus. Wolfgang Wrzesniok-Roßbach vom Edelmetallhändler Heraeus ist sogar noch optimistischer: "Die Höchstmarke von 1032 $ aus diesem Jahr könnte 2009 fallen." In der Spitze hält der Metallexperte einen Preis von 1100 $ für möglich. Vom jetzigen Niveau aus wäre das ein Plus von rund 30 Prozent.
Der Optimismus für Gold ist eng verbunden mit der Erwartung eines schwächeren Dollar. Als sicherer Hafen profitiert das Metall traditionell von einem schwachen Greenback. Nachdem die amerikanische Notenbank Fed zuletzt den Leitzins auf eine Spanne von 0 bis 0,25 Prozent gesenkt hat, halten Analysten einen weiteren Wertverfall für wahrscheinlich. Denn je niedriger die Zinsen, desto unattraktiver ist die Anlage beispielsweise in amerikanische Staatsanleihen - und die Nachfrage nach Dollar sinkt. "Der Euro könnte 2009 wieder auf über 1,50 $ steigen, vielleicht sogar auf 1,60 $", sagt Benedix. Bereits in den vergangenen zwei Wochen wurde die Abhängigkeit beider Notierungen deutlich. Während der Dollar in dem Zeitraum um 8,5 Prozent verlor, verbuchte Gold einen Gewinn von rund elf Prozent.
Nach Ansicht von Benedix hat die Politik der Notenbanken noch einen weiteren Effekt, der die Goldanlage begünstigt. "Mit den niedrigeren Leitzinsen sinken auch die Realzinsen", sagt der Experte. Das ist der Ertrag einer Anlage, der nach Abzug der Inflation übrig bleibt. Je kleiner er ist, desto interessanter wird Gold. Denn es wirft im Unterschied zu Staatsanleihen keine laufenden Erträge ab: Je niedriger die Realzinsen, desto geringer ist folglich der entgangene Gewinn.

Goldnachfrage kaum konjunkturabhängig

Als Sachwert profitiert Gold traditionell auch von einem Anstieg der Inflation. Diese Gefahr ist nach Ansicht von Experten trotz des jüngsten Rückgangs der Rohstoffpreise nicht gebannt. Derzeit versuche die Fed, mit niedrigen Zinsen und der Ausweitung der Geldmenge die Gefahr einer Deflation abzuwenden, sagt Benedix. Mittelfristig lege sie damit aber den Grundstein für einen erneuten Anstieg der Teuerungsrate. Erste Anzeichen könnten sich schon in der zweiten Jahreshälfte 2009 bemerkbar machen.
Im Unterschied zu anderen Edelmetallen ist die Goldnachfrage auch weniger konjunkturabhängig. Während etwa die Preise für Palladium und Platin, die im Fahrzeugbau eingesetzt werden, seit Jahresbeginn um jeweils rund die Hälfte eingebrochen sind, notiert Gold auf dem Niveau vom Januar. Der Preis schwankte dennoch stark: Von seinem Hoch im März fiel er bis Oktober um rund ein Drittel. Dafür sorgten nach Ansicht von Wrzesniok-Roßbach auch Spekulanten wie Hedge-Fonds, die wegen Liquiditätsproblemen ihre Goldpositionen auflösen mussten. Vor allem der massive Kursverfall im Oktober setzte den Goldpreis unter Druck.
Gemessen an den gehandelten Positionen am Terminmarkt sind die spekulativen Anleger inzwischen weitgehend verschwunden. Deutlich zugenommen hat dagegen zuletzt die Nachfrage langfristig orientierter Investoren. Wrzesniok-Roßbach beobachtet ein gestiegenes Interesse von Privatanlegern, das dazu geführt habe, dass Käufer von Goldbarren inzwischen lange Lieferzeiten in Kauf nehmen müssen. Ein weiteres Indiz dafür ist das gestiegene Vermögen von Investmentfonds, die physisch Gold kaufen. Die sogenannten Gold Exchange-Traded Funds verbuchten von Juli bis September mit 150 Tonnen den größten Zuwachs in einem Quartal seit Bestehen der Produkte. Mit mehr als 1150 Tonnen verwalten die Fonds inzwischen mehr Barren als die Schweiz und würden in der Rangliste der Länder mit den größten Goldreserven den sechsten Platz einnehmen.

Vergoldetes Depot

Anleger, die ihr Depot vergolden wollen, können neben Fonds und Barren auch Zertifikate kaufen. Einige von ihnen haben den Vorteil, dass sie eine Währungsabsicherung enthalten. Die kostet zwar einige Prozentpunkte, schützt aber vor einem starken Wertverfall des Dollars.
Zudem können Anleger mit Zertifikaten unterschiedliche Szenarien spielen. Mit Discountpapieren erzielen Anleger selbst dann noch eine Rendite, wenn die Notierung leicht fallen sollte. Kurzfristige Preiseinbrüche sind trotz der positiven Prognosen möglich. Wrzesniok-Roßbach hält den Preis jedoch bei 700 $ für abgesichert. Auf diesem Niveau würde die Schmucknachfrage wieder deutlich ansteigen. Zudem lägen die Produktionskosten vieler Minen bereits bei mehr als 600 $. "Die Zeit des billigen Goldes ist jedenfalls vorbei."

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.ftd.de