StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Nachdem sich der Staub gelegt hat, steht Gold gut da

Die Erholung des Goldpreises Ende Oktober fiel nicht ganz so spektakulär aus wie der Zuwachs Mitte September. Sie wird auch zu einem guten Ende gebracht, auch wenn der Schwung etwas nachgelassen hat, als die Bullen den Widerstand in der Nähe der 850 Dollar angriffen. Die Erholung war idiotensicher. Es gibt heute eine starke Unterstützungslinie bei 700 Dollar, wo im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte von 2007 noch Widerstand geleistet wurde. Mehr noch, der Markt war und ist überverkauft.

Beschleunigt wurde das durch die Nachricht, dass die amerikanische Regierung Citigroup retten musste. Gemessen an Gewinnen, ist Citigroup die größte Bank der Welt. Dieses Ereignis war der Auslöser für neue Sorgen über die Wirtschaft, die in der vergangenen Woche auf Aktien und auf Gold lasteten, oder zumindest eine Entschuldigung boten, einige Gewinne beim letzteren einzustreichen.

Die große Frage heißt heute, ob es einfach nur eine Erholungsphase ist, die die Gewinne zurückverfolgt und die letzten Endes den Weg für neue Tiefstwerte freimachen wird. Anderseits könnte es auch sein, dass wir die Talsohle bei Gold damit schon gesehen haben, wobei diese Erholung dann nur die erste in einer Reihe von vielen sein wird, die noch kommen werden.

Ich gehe nicht davon aus, dass ein Chart allein diese Frage beantworten kann. Im Grunde genommen ist die Struktur der Märkte jetzt gesund und was die Grundlagen betrifft, sollte Gold nicht sehr lange unter 1.000 Dollar bleiben. Ich habe sogar das Gefühl, dass sich der Markt schon für einen haussierenden Schritt wappnet.

Bitte erlauben Sie mir, dass ich einige der haussierenden Faktoren anspreche, die hier ins Spiel kommen.

"Ungeachtet der vielen Entwicklungen an der Front der Rettungsaktionien in den vergangenen sechs Wochen, fährt die New York Times, genauso wie andere Medien, fort, die Insider der Wall Street zu zitieren. Diese berichten, dass "man es mit einem gefrorenen Markt zu tun hat." Auf welchem Planeten leben diese Typen? Es ist sicher nicht der gleiche, auf dem die amerikanische Zentralbank ihre Daten bezieht. Auch ich habe dieses Lied viele Wochen lang im Einklang mit den Medien gesungen, aber ich werde es nicht weiter singen, bis jemand bei den Nachrichtenmedien aufwacht und feststellt, dass diese ganze Geschichte vom „eingefrorenen Kreditmarkt" blanker Unsinn ist. Seht euch doch verdammt noch mal die Daten an."

- Robert Higgs, Autor von "Crisis and Leviathan, in einem jüngeren Essay über die Rettungsprogramme.

Die Grundlagen sind, bezogen auf Gold, ganz deutlich haussierend. Ich würde gerne behaupten, dass sie, bezogen auf den Dollar unerfreulicher aussehen, aber die Wahrheit ist, dass sie für alle Papierwährungen unerfreulich wirken. Abgesehen von der Bank of Japan inflationieren alle wie wahnsinnig. Unter den G-7-Staaten wächst die Geldmenge M1 um 7-10% im Jahresvergleich, in den Vereinigten Staaten, in Kanada, in Großbritannien und Australien - und in Schwellenländern wie China sogar um noch mehr. Und das wird sich jetzt noch beschleunigen.

Die Zahlen für Oktober von der Europäischen Zentralbank waren noch nicht da, als ich diesen Aufsatz schrieb. Die Euro-Geldmenge ist im Laufe des Monats Oktober um ca. 400 Milliarden Dollar angewachsen, was die erste große Veränderung seit dem zweiten Quartal ist und vermutlich die Geldmenge M1 widerspiegelt. Auch die Bank of Japan hat im September wieder angefangen, die Geldmenge M1 zu erhöhen, nachdem man fast ein Jahr lang den Wert gehalten hat.

Die breitere Geldmenge (d.h. die, die vom Bankensystem insgesamt bestimmt wird), steigt überall außer in den Vereinigten Staaten und in Japan heftig, auch wenn sie in Japan immer noch wächst. Die breitere Geldmenge wächst in den Vereinigten Staaten um zwischen 5 und 10%, je nach dem, ob man auf TMS vertraut oder um noch mehr, wenn Ihnen die Geldmenge M3 zusagt. (Ich vertraue nicht darauf.)

Die amerikanischen Zahlen sahen im Oktober gut aus. Bis Ende November erreichte das Wachstum der breiteren Geldmenge in Australien, soweit ich auf dem Laufenden bin, zwanzig Prozent. Das ist der höchste Wert in fast 20 Jahren. In Großbritannien, wachsen die breiteren Geldmengen um fast 14% im Jahresvergleich, und das ist das stärkste Wachstum innerhalb fast des gesamten Jahrzehnts.

Diese Wachstumsraten sind fast so schlimm wie die Wachstumsraten Chinas, wo man auch wieder die 20% im Jahresvergleich erreicht hat. Bedenkt man die Zahlen, dann ist es keine Überraschung mehr, dass der Yen die stärkste Währung ist, gefolgt vom amerikanischen Dollar, oder dass der australische Dollar und das Pfund die schwersten Schläge einstecken mussten, zusammen mit all den anderen riskanteren Währungen.

Die Maßnahmen, die die Regierungen jetzt ergreifen, sind für die Aktien unerfreulich und für die Inflation erfreulich. Aber für die Währungen sind sie nicht nur erfreulich - sie sind ganz außergewöhnlich erfreulich.

Ich will nicht so klingen, als sei ich deswegen froh. Es ist nur die Feststellung, dass der Markt sich damit immer noch arrangieren muss. Seit September hat die Zentralbank die Bilanzbögen um insgesamt 1,3 Billionen Dollar ausgedehnt. Davon hat sie ungefähr 600 Milliarden der Reserven aus dünner Luft gezaubert.

Ein Großteil dessen wird von der Geldmenge nicht erfasst, weil sie die Einlagen ausschließt, die von den Hinterlegungsstellen gehalten werden. Die Geldmenge beträgt insgesamt ungefähr sechs Billionen Dollar, wenn man der Definition der Österreichischen Wirtschaftsschule glaubt. (Ich tue das.)

Das hatte jedoch trotzdem seit September bereits ein Wachstum von ungefähr 100-200 Milliarden Dollar zusätzlichen Geldes, erzeugt vom Bankensystem, zur Folge. Die Deflation hat sich bislang noch nicht blicken lassen, und ich gehe nicht davon aus, dass sie überhaupt auftauchen wird. Ich gehe davon aus, dass die Geschichte das nur als eine weitere Panik verbuchen wird.

Die amerikanische Zentralbank hat gerade zwei weitere Programme bekannt gegeben, die weitere 800 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen sollen, und das noch ehe der gewählte Präsident Obama sein Konjunkturprogramm zusammenpacken kann.

Reuters zitiert den Chefökonom von Wachovia: "Manch einer macht sich jedoch Sorgen, dass die stark anwachsenden Kosten für die Maßnahmen, die das Potenzial haben, auf einige Billionen Dollar anzuwachsen, irgendwann eine Inflation auslösen könnten." "Langfristig sind die Inflation und die Inflationssorgen vielleicht ein Thema", sagt John Silvia, Chefökonom bei Wachovia Securities in Charlotteville, N.C. "Es könnte eventuell sein, dass es zu viel des Guten ist."

Was meinen Sie?

Noch inflationärer ist meiner Ansicht nach nur die Tatsache, dass die Fernsehsprecher davon ausgehen, dass die jüngsten Maßnahmen der Zentralbank einfach noch nicht ausreichen. Sie klagen darüber, dass die Programme keine direkten Aufkäufe von Kreditkartenschulden und Hypotheken am sekundären Markt umfassen und dass die Zentralbank keine weiteren Hypotheken mit Fälligkeiten von mehr als einem Jahr kaufen wird. Vor gar nicht langer Zeit, hat die Zentralbank nie irgendetwas anderes gekauft als Schatzpapiere.

Goldbullen werden versuchen, die Schatzkammern der Comex auszuräumen, indem sie die Auslieferung ihrer Dezember-Futureskontrakte (19. Dez.) erzwingen. Wer kann schon sagen, wie das laufen wird? Ich kann es nicht. Aber es wird sehr interessant werden, das zu beobachten.

Fakten: Das "open interest" bei Futures-Kontrakten auf die Comex ist auf das geringste Niveau seit Sommer 2005 gefallen, und durchbrach damit einen allgemeinen Aufwärtstrend in diesem Gebiet seit 2001. Aus Sicht der Widerspruchsgeister neigt die kurzfristige Talsohle in diesen Zahlen dazu, die Käufer gegenüber den Verkäufern zu bevorzugen. Doch die Statistik ist seit der letzten Hälfte von 2007 in den Himmel geschossen - sie ist vom oberen Kanal der Charts ausgebrochen, und hat dem Aussehen nach eine Blase erzeugt. Das aktuelle Extrem könnte ganz einfach eine symmetrische Reaktion auf dieses Extrem sein.

Dennoch ist das genau genommen eine unerfreuliche Tatsache, falls es einen andauernden neuen Trend darstellt. Es ist verlockend, davon auszugehen, dass die Gefahr eines Angriffs auf die Futures-Kontrakte einen Verkaufsdruck ausübt.

Es ist wahr, dass der Handel seine Verkaufspositionen prompt liquidiert hat. Aber die Fonds erhöhen ihre Verkaufswetten und die Liquidation der Überbestände gestaltet sich so, dass der bereinigte Verkaufssatz sich seit dem Tief Mitte September kaum gerührt hat - und das ist zufällig das Niveau, das mit den strategischen Kaufpunkten zu sieben weiteren kritischen Augenblicken zusammenfällt, seit der Zyklus im Jahr 2001 begonnen hat.

Doch der Nachweis dieser Statistik für Gold ist deswegen einzigartig, weil Geschäftshäuser während Bärenmärkten eigentlich dazu neigen, dass sie alles in allem die meiste Zeit (fälschlich) auf Hausse setzen.

Im Grunde genommen sehen bei Gold die Bedingungen einfach noch nicht so aus, als seien sie reif für einen Bären. (Ein Bärenmarkt würde bedeuten, dass die Goldpreise auf bis zu 500 Dollar zurückfallen.)

Ich glaube nicht daran, dass die COTs (Commitment of Traders report, veröffentlicht von CFTC) wirklich einen prophetischen Wert haben. Sie sagen uns nur, ob der Markt sich in die eine oder andere Richtung zu weit ausgedehnt hat. Sie sagen uns jedoch nichts darüber, wie lange diese Bedingung anhalten wird.

Gerade im Moment ist die Struktur des Marktes gesund. Der Handel deckt seine Verkäufe, die Fonds verkaufen und die Zahlen sind im Grunde genommen zu Gunsten der Bullen. Der Widerspruch zum "open interest" macht mir ein wenig Sorgen, aber das könnte sich durch einen Zusammenbruch des Spread-Handels in Verbindung mit verschiedenen Indexprodukten erklären lassen.

Im jüngsten Bericht des World Gold Council, wurde etwas Derartiges geäußert, als es darum ging, den Einbruch des Goldpreises vor dem Hintergrund einer steigenden physischen Nachfrage zu erklären. Im Bericht über die Goldnachfrage im dritten Quartal stellt das World Gold Council fest, dass die Nachfrage sowohl nach Schmuck als auch nach Gold als Anlagemöglichkeit gegenüber dem letzten Quartal und gegenüber dem letzten Jahr gestiegen ist.

Ich möchte die verwendete Methode hier nicht kritisieren, außer in dem Punkt, dass sie chronisch die Nachfrage nach Gold als Anlage unterschätzt und die Nachfrage nach Schmuck überschätzt. Die Berücksichtigung der ETFs beweist das.

Innerhalb von nur einem Jahr ist die Investitionsnachfrage in der Bedeutung von unter 15% auf über 30% der gesamten Nachfrage nach Gold gestiegen, was dazu führte, dass das Defizit (die Angebotsknappheit) um fast das Zehnfache gestiegen ist. Das World Gold Council interpretiert dieses Defizit als eine Nachfrage, die aus den spekulativen Quellen stammt, wie z.B. dem Futures-Trading oder den Veränderungen in den Beständen an den verschiedenen Börsen - wie z.B. bei der Comex. Und deswegen bezeichnen sie es als "anschließende Investitionen".

Früher hat man das als "Gleichgewicht" bezeichnet. Aber als es wuchs, entschied das World Gold Council, dass es etwas zu bedeuten haben muss. Was verursacht das Wachstum, abgesehen von einer allgemeinen Steigerung der Nachfrage? Es ist die Tatsache, dass das World Gold Council zwar neue Arten der Nachfrage "erkennen kann", aber mit den unterschiedlichen Quellen des Angebots nicht mehr nachkommt. Gold Bugs haben über Jahre behauptet, dass das Angebot von Gold sich nicht auf die Produktion aus dem Bergbau, die Bürokratie und Bruchgold beschränkt... das sich Gold nicht wie andere Verbrauchsgüter verhält.

Es ist wohl sinnvoller, davon auszugehen, dass ein Großteil des Goldes, das je hergestellt wurde, als einer Reserve oder einem Behälter über dem Erdboden gelagert wird. Und wenn das wahr ist, dann muss die Nachfrage nach Gold als Anlage deutlich größer sein, als das World Gold Council errechnet hat, oder der Preis würde, um es ganz offen zu auszusprechen, niemals steigen.

Wenn das World Gold Council schlau genug ist, bei dieser Berechnung auch die Absicherungen (oder Entsicherungen) der Hersteller mit einzukalkulieren, dann sollte es auch ein Maß der Nachfrage mit einkalkulieren, das sich durch all die Börsen ausdrückt und sich dazu aufraffen, um alle Angebotsquellen des Marktes in Schwung zu bringen. Es geht davon aus, dass Schmuck den Markt dominiert. Das ist falsch, aber selbst wenn es so wäre, hat das Gold Council immer noch eine falsche Vorstellung.

Die Nachfrage nach Schmuck ist kurzfristig vielleicht vom Preis abhängig, aber der ist mit jedem Jahr zu zunehmend höheren Preisen gestiegen, seit der Bullenmarkt angefangen hat. Trotz meiner Einwände, stimme ich der Erklärung des Councils, warum der Goldpreis trotz der nachweislich stark ansteigenden Nachfrage nach Gold gefallen ist, zu.

"Besonders auffällig ist dabei, dass der Verkauf, der durch die [gefolgerte] Anlagekategorie eingefangen wird, überwiegend von Anlegern mit einem kurzfristigen Interesse stammte. Das spiegelt weitestgehend die Tatsache wieder, dass Gold mit anderen Rohstoffen und anderen Anlagewerten in einen Sog gezogen wurden - es spiegelt nicht ein in Frage stellen des Wertes von Gold oder seine Rolle als sicherer Hafen. Die starken Käufe bei den ETF und am Barren- und Münzmarkt während des Quartals spiegelt die Anleger mit einer längerfristigen Perspektive und das legt nahe, dass der Glaube der Anleger an die Rolle von Gold als sicherer Hafen und als Wertcontainer stärker ausgeprägt ist als je zuvor."

Da ist es kein Wunder, dass der Handel das abdeckt. Das Establishment ist heute ganz heiß auf Gold.

Die Goldanalysten von JP Morgan haben die Anleger in diesem Monat förmlich dazu "gedrängt", Gold aufzustocken und dabei das Adressenausfallrisiko und das knappe Angebot zitiert.

Die Gruppe für den Devisenhandel bei Citigroup hat auch aktiv Werbung dafür gemacht, auf Hausse zu setzen.

"Nun, eigentlich ist das alles eine Untertreibung. "Gold wirkt auf mich immer noch so, als stecke es in einem Bullenmarkt. Ich glaube auch weiterhin, dass ein Schritt zu ähnlichen Anteilen wie die, die im Bullenmarkt von 1976 bis 1980 gesehen wurden, einen Preis nördlich von 2.000 Dollar nahelegen sollte", sagte die FX-Group von Citigroup in der vergangenen Woche.

Ich fand daran besonders auffällig, dass abgesehen von der Wahl des Zeitpunktes für diese Aufrufe, beide den Dollar ganz außer Acht ließen. D.h., dass sie feststellten, wie ich es auch schon in der Vergangenheit getan habe, dass der Wert des Dollars im Devisenhandel zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch gar nicht so wichtig ist. Morgan sagte: "Es steht nicht absolut fest, dass die Erholung bei Gold einen fallenden Dollar bedeutet", während Citigroup, so wie ich auch, auf Beispiele einer ebensolchen Situation in den siebziger Jahren hingewiesen haben.

Ganz gleich, noch ist es keine sichere Sache und all das ist gutes Futter für einen Bullenmarkt bei Gold.


© Ed Bugos
Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Traders Daily" / Goldseiten.de