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David Morgan: Interview mit Anglo Far-East

Interview mit Anglo Far-East
Von David Morgan
14. November, 2008

Der Folgende Text ist eins Auszug aus der November-Ausgabe des Morgan Reports. Viele innerhalb des Edelmetallsektors sind was Papiersilber anbelangt mehr als misstrauisch. Interessanterweise haben die Leute, die ich hier interviewt habe, angefangen sich ähnliche Fragen zu stellen und daraus entwickelte sich deren eigene Holdinggesellschaft. Hier ist nun der Auszug aus der November Ausgabe:

» Für mehr Informationen zur Anglo Far-East Company (AFE) klicken Sie bitte hier:

Morgan: Als Sie damals angefangen haben, war Ihnen da bewusst, dass es mit jedem der vielen Zertifikatprogrammen irgendwelche Probleme gibt? Oder auch mit Lagerprogrammen wo die einzelnen Konten nicht getrennt geführt werden? Oder mit anderen Worten gesagt, gab es einen Anstoß dafür, warum Sie sich für ihr jetziges Format entschieden haben?
AFE: Ganz genau. Wir haben zu erst Edelmetallkonten bei einigen Raffinerien und Bullionbanken eingerichtet. Und dann fingen wir an eine kleinere Position aufzubauen. Damals versuchten wir eine Definition dafür zu bekommen, wie dieses Metall einzulagern sei. Ich spreche hier von 1995 und `96. Zu dieser Zeit gab, zumindest im Internet, nicht viel öffentlich zugängliche Informationen über getrennt geführte Metallkonten im Vergleich zu nicht-getrennt geführten, und sogenannte“ allocated accounts“ wo sie ihre spezifischen Barren halten versus sog. „non-allocated accounts“ wo es keine solche Spezifizierungen gibt.
Also fingen wir an einige Fragen zu stellen. „Was heißt das wirklich, wenn im Kleingedruckten steht, dass Sie Zugriff auf die für Sie eingelagerten Edelmetalle haben, Sie der Eigentümer sind und mit ihnen Handeln bzw. verkaufen dürfen, ganz wie es Ihnen beliebt. Und trotzdem gehört es uns? Wie schaut es mit dem Risiko aus? Wie wird die physische Ware den nun tatsächlich und ganz praktisch eingelagert? Sind das Bestände einer Raffinerie oder was den nun genau?“
Und bei diesem Frageprozess stießen wir auf viele Antwort die wir NICHT hören wollten. Tatsächlich wurden viele unseren spezifischen Fragen gar nicht erst beantwortet. Und ab so ungefähr 1997 zeichnete es sich auch der Öffentlichkeit immer deutlicher ab, dass in den Bilanzen der großen Bullionbanken immer größere Short-Positionen auftauchten. Genau da haben wir dann bemerkt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben, vollkommen unabhängig und getrennt von der ganzen Finanzindustrie und ihren Angeboten.
Morgan: Wie gehen Sie mit ihren Klienten um? Also sagen wir jemand der am physischen Silbermarkt partizipieren will und Metall bei Ihnen einlagern will.
AFE: Wir bieten unsere Dienste einem internationalen Publikum an. Aber an dieser Stelle muss ich Dir sagen, David, dass wir bei der Auswahl unseren Kunden sehr, sehr sorgfältig sind. Allerdings geben wir keinerlei Informationen zu unseren Kunden heraus, auch nicht vorgehen. Wir haben eine sehr rigorose firmeninterne Politik, was die Informationen über unsere Kunden angeht. Das fängt bei der Überprüfung der Identität an, und geht weiter mit dem Ursprung der Gelder, und so weiter. Wir haben also eine sehr strikte Firmenpolitik was die Erhebung dieser Daten angeht.
Morgan: Also kann praktisch jeder auf der ganzen Welt bei Ihnen ein Konto eröffnen?
AFE: Vorausgesetzt Sie können uns die benötigten Informationen liefern, ja. Also Sie sind ja sicherlich mit den ganz normalen Anforderungen bei den meisten Finanzinstitutionen vertraut, also etwa das der Kontoinhaber auch mit der Person identisch ist, die das Konto eröffnet. Typischerweise wollen wir da einen Pass, eine offizielle Lizenz oder ähnliches sehen.
Morgan: Das leuchtet mir ein. Also würde ich an dieser Stelle allen Lesern empfehlen ihre eigene Kaufprüfung durchzuführen.
Ich habe Leser aus in 72 Ländern rund um den Globus. Rund 50% kommen aus den USA, knapp 38% aus Kanada und der Rest ist überall auf der Welt verteilt.
In vielen Ländern gibt es ein Problem mit der Mehrwertsteuer, vor allem in Europa. Und die variiert sogar ziemlich stark. In England sind das glaub ganze 17,5%. Und meiner Meinung nach in einigen osteuropäischen Ländern so 7 oder 8 Prozent. Wie wirkt sich das auf ihre Kunden aus?
AFE: Weil die Barren über eine treuhänderische Vereinbarung in einem Freilager eingelagert sind, wird zum Zeitpunkt der Transaktion aktuell keine Mehrwertsteuer fällig. Allerdings verlangen wir im Voraus Gebühren für die Versicherung und den ganzen treuhänderischen Prozess. Allerdings muss so lange, wie der Kunde nicht den physischen Besitz oder eine physische Auslieferung anstrebt keine Mehrwertsteuer gezahlt werden. Erst wenn er das tut, muss diese gezahlt werden. Wenn sich der Kunde das Metall in ein Schließfach in der Schweiz ausliefern lässt, sind das glaube ich 7,5% Mehrwertsteuer. Wenn nicht, wird das Metall abzüglich Mehrwertsteuer in das Land Ihrer Wahl verschickt. Der Kunde muss dann die örtlich übliche Mehrwertsteuer des jeweiligen Landes zahlen.
Morgan: Können Sie mir ein Beispiel für einen Ihrer typischen Kunden geben?
AFE: Dieses Lagerprogramm wurde so ausgerichtet, dass wir in der Lage sind auch größere Beträge, von anspruchsvolleren Kunden bearbeiten zu können. Uns war es sehr wichtig ein System zu bekommen, dass sich durch eine hohe Liquidität auszeichnet. An einem typischen Tag kann es also passieren, dass ein ziemlich großer Kunde seine Position in Cash liquidieren will, oder mit Cash Metall kaufen will. Und genau dafür haben wir auch die Möglichkeiten.
Das war eine Überlegung von allergrößter Bedeutung. Weil ursprünglich belieferten wir ja die Leute mit physischer Ware. Und damals verspürten wir, dass es einen Bedarf für ein Produkt gibt, dass sich durch größere Liquidität auszeichnet und bei dem auch größere Mengen kein sonderliches Problem darstellen. Das ist im Grunde nicht so viel anders wie ein Wertpapierkonto, jedenfalls in dem Sinne, dass Sie die allokierten Barren in Ihrem Konto, sollten Sie es wünschen, innerhalb eines Tages liquidieren können. Und mit unserem System haben wir sowohl die Möglichkeit als auch die Liquidität dies innerhalb von 24-h abzuwickeln. Natürlich, dabei werden auch Abwicklungsgebühren fällig.
Der Vorteil ist also, dass obwohl Sie ein spezifisches Metallkonto (allocated account) haben, müssen Sie nicht auf Liquidität verzichten. Und für viele Menschen ist das eine sehr wichtige Überlegung.
Morgan: Man hört aktuell überall auf der Welt von Problemen an physisches Gold und Silber zu kommen. Einer der Orte wo man anscheinend immer noch die in der Industrie gängigen Barren bekommen kann, ist logischerweise die COMEX. Im Einzelhandel sieht die Lage für Ronden oder Silbereagles und ähnlicher Produkte ziemlich schwierig aus. Das gleiche gilt auch für Gold. Sehen Sie, bei der Beschaffung von 1000 Unzen Barren für ihre Kunden, irgendwelche Probleme?
AFE: Nein, jedenfalls nicht in absehbarer Zukunft. Teilweise liegt das an der Geschichte dieser Firma. Wir unterhalten Geschäftsbeziehung, die nun über ein Jahrzehnt alt sind. Das sind gut etablierte Beziehungen. Und außerdem befinden wir uns in Zentraleuropa, wo seit Jahrhunderten Gold und Silber gelagert, produziert und raffiniert wird. Ich rede hier von der Schweiz.
Die Schweiz hat auch in der Vergangenheit solche extremen Marktsituationen überlebt. Der Zusammenbruch des Londoner Goldpools 1968 wäre ein Beispiel, wo der gesamte internationale Edelmetallmarkt zusammenbrach, bis auf in der Schweiz, die weiterhin ihre Türen für den internationalen Handel offen halten konnte und gekauft bzw. verkauft hat. Viele afrikanischen Produzenten verschiffen ihre Produktion in Raffinerien in der Schweiz. Und natürlich werden hier auch die Good Delivery Barren für große Teile von Osteuropa, Usbekistan und Kasachstan hergestellt – allesamt große Silberproduzenten als Beiprodukt von Basismetallförderaktivitäten.
Also gibt es hier ein starkes Angebot aus allen Teilen dieser Welt. Vergleichen Sie das mit Nordamerika, wo, auch wenn der inländische Markt ein riesiges potentiell riesig hat und von daher auch schnell ansteigen könnte, die Produktionsseite nur sehr begrenzt ist. Es gibt also was die Raffinerien und die Minenproduktion angeht in Nord Amerika nicht die gleiche Liquidität wie in vielen Teilen von Europa oder der Schweiz. Teile von Asien, und wahrscheinlich sogar auch Australien sind größere Produzenten. Es ist hier auch wichtig zu beobachten, dass die Märkte, auch wenn sie viel größere Produktionskapazitäten vorweisen können, sich auf der Nachfrageseite wesentlich begrenzter gestallten.
Um Ihre Frage nochmal ganz genau zu beantworten: Aktuell sieht es für uns nicht so aus, als ob sich ein Problem zwischen industrieller Produktion und der Produktion von Good Delivery Barren abzeichnen könnte. Weder bei Gold noch bei Silber. Wir wickeln derzeit Geschäfte von beachtlicher Größe ab.
Morgan: Es scheint also, als ob ihr System unter den jetzigen Umständen am Markt eines der besten Möglichkeiten ist, physisches Gold oder Silber zu erwerben, und es an einem sicheren Ort, vielleicht außerhalb der Rechtssprechung ihres jetzigen Wohnortes, einlagern zu lassen. Das scheint alles eine gute Sache zu sein.

Es war mir wie immer eine Ehre,
David Morgan

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: www.silver-investor.com / silberinfo.com