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Woher kommt das Gold für die Preisdrückung?
Von Walter K. Eichelburg
Datum: 2008-11-13

Seit Juli 2008 wird der Goldpreis intensivst von den Zentralbanken gedrückt, damit sie ohne Gefahr eines Währungsabverkaufs die Banken retten können.
Es ist bekannt, dass der Grossteil der Preisdrückung über Papiergold = Futures, primär an der US-Warenterminbörse COMEX geschieht. Aber das allein reicht nicht. Es muss immer wieder physisches Gold und auch Silber auf den Markt geworfen werden, um die physische Nachfrage zu befriedigen. Dieser Artikel geht dieser Frage nach.

Wofür muss der Goldpreis gedrückt werden?
Generell gibt es zwei monetäre Ereignisse, die eine Flucht aus dem derzeitigen Währungssystem in andere Werte wie Gold auslösen: Zu viel Inflation: Sind die Zinsen über längere Zeit niedriger als die Preissteigerungen bei Konsumgütern, dann beginnt irgendwann eine Flucht aus dem Geld in ein anderes Geld oder in Sachwerte. Eine solche Situation hatten wir in den 1970er Jahren und auch in der 1. Jahreshälfte 2008, wo alle Rohstoffpreise massiv gestiegen sind, auch Gold, das zum 2. Mal in 2008 $1000/oz erreichte. Bankencrashes/Deflation: Diese Situation ist nach der Auffassung vieler Autoren das noch stärkere Motiv in ein Geld umzusteigen, hinter dem keine Counterparty, die pleite gehen kann (wie eine Bank) steckt. Wir sehen das derzeit, wo physisches Gold und Silber in Kleininvestor-Grössen (bis 1 kg Barren) weltweit praktisch ausverkauft ist. Die Flucht aus den meisten Banken konnte in mehreren Ländern nur durch eine umfassende Garantie aller Bankeinlagen gestoppt werden.
Derzeit wird der Welt ein konstant sinkender Gold/Silberpreis vorgespielt, damit ja kein Preissignal entsteht, wo speziell das „Big Money“ ins Gold flüchtet. Sobald der Preis rasch ansteigt, ist das für sehr viele ein Einstiegssignal – besonders bei der heutigen Situation der Banken. Das möchte man mit allen Mitteln vermeiden, daher setzt man auch alle Mittel ein. Die westlichen Zentralbanken bekommen dabei derzeit Hilfe von Staaten/Schuldnen, die in Bedrängnis geraten sind.

Wo kommt das Gold her?
Die „Hauptarbeit“ der Preisdrückung wird eindeutig an den Futures-Börsen wie TOCOM (Japan) und USA (COMEX) geleistet. Und zwar mit „Papiergold“ = Futures, die zum richtigen Zeitpunkt (naked) verkauft werden um den Preis zu drücken. Damit kann man die Commodity-Fonds immer wieder aus ihren Longs heraustreiben. Nachdem das meist Computerprogramme sind – Bill Murphy nennt sie „Brain Dead“ – kann sie das Goldkartell aus Zentralbanken und Investmentbanken immer wieder austricksen.

An der COMEX etwa werden nur ganz wenige Prozent der Futures als Metall ausgeliefert – und dabei macht man schon Schwierigkeiten. Daher kann man mit Papiertricks fast alles machen.
In der realen Welt hat sich inzwischen eine Art von „Schwarzmarkt“ gebildet, wo für Gold und Silber in Münzenform oft (1oz Gold +$100, 1oz Silber +50%) beachtliche Aufschläge bezahlt werden.
Selbst die US-Mint von Hank Paulson verlangt für einen Gold Eagle $1195 und nicht den Spotpreis von $730. Falls sie wegen der Metallknappheit und grossen Nachfrage überhaupt liefern kann.
Was man derzeit noch recht leicht und mit geringem Aufschlag bekommt, sind 400oz Goldbarren (London Good Delivery) und 1000oz Silberbarren.
Diese Seiten auf www.hartgeld.com geben einen unfassenden Überblick: http://www.hartgeld.com/aus-gold-und-silber-land.htm http://www.hartgeld.com/goldpreis-entwicklung.htm
http://www.hartgeld.com/goldpreisdrueckung.htm
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm (besonders COMEX-Situation)

Hier einige Meldungen zu den Goldquellen:
Meist von der Seite Goldpreis-Drückung:
[2008-11-08] Die beiden letzten Kugeln des Goldkartells?
Aus dem Midas vom 7.11.:

Their last two bullets?
I read all of your articles every one since I went to a GATA seminar several months ago and you and your members keep me going with the anecdotes and information. For what it's worth I thought I'd pass this on. I live in an offshore jurisdiction and was talking this week over a few drinks with a very well connected broker. It seems the PPT will have another two shots at supply if my source is correct. He said, "A Mexican source is going to unload about 40 tons of silver, and the Middle East will sell several billion worth of gold". I asked why they would do this and it seems that both of the sources want cash! The prices they are going to take will be low because the middleman (in the USA) can handle the huge orders in one shot. They are pushing hard to conclude these transactions by the end of the month as the COMEX is desperate to get some supply. So ultimately we know their hands are out as the ultimate buyer. The last thing he said was that the middleman's comment was that this will go so fast in the market it won't make much difference. My thoughts are they might get out of this squeeze for December delivery but hopefully they have fired their last bullets. Let's keep the faith and keep the physical!!

Mit welchen Mitteln lockt man das Metall aus Mexikanern und Arabern heraus? mit Erpressung?
Also kratzt man das Metall für die Preisdrückung schon auf der ganzen Welt zusammen.

[2008-11-06] Aus dem Midas vom 3.11.:
just had a "thought from the past" that was buried deep. I don't know if you remember this or not but back in 1990 or '91 about 1 month before the Soviet Union fell, gold with the Czar's stamp started turning up worldwide. The Soviets were dumping "unpure" Gold similar to the coin melt for use as hard currency. I told my wife at the time that the jig was up as soon as I had heard this news. I think the same thing is now happening with the coin melt bars. They are down to the bottom of the barrel! Regards, Bill H.

Sehr guter Vergleich mit der Sowjetunion kurz vor ihrem Ende. Damals sind auch plötzlich Goldmünzen/Barren aus der Zarenzeit aufgetaucht - das waren deren Goldreste. Heute kommen die US-Goldreste - das 1933 Münzgold auf den Markt

[2008-11-06] Aus dem Midas vom 5.11.:
Even more signs that the Cartel is running out of bullion. They are restricting supplies to India on the bogus reason that they don’t want risk exposure to Asian Banks!
MUMBAI: With the credit crisis having a direct impact on funding costs and drying up of interbank credit lines, a few foreign banks have altogether stopped supplies of gold to Indian banks in a bid to reduce their exposure to Asian markets.

"Both Commerzbank and Standard Bank have stopped supplies on a consignment basis to Indian banks since October, while UBS has reduced its exposure," said a bullion dealer from a public sector bank.

Indien wird gerade vom Goldimport abgeschnitten - mit fadenscheinigen Argumenten. Es ist wohl nicht mehr genügend Gold da.

[2008-10-26] Leserzuschrift-DE – Hr. Ziemann zur Situation:
IWF-Gold und bevorstehender COMEX-Zusammenbruch
folgende Informationen der letzten Tage deuten auf die Gründe für den Absturz des Gold-Preises von $930 auf unter $700 hin:
1. Im Londoner Goldhandel sind verstärkt 400oz-Barren aus alter FED-Produktion aufgetaucht. Diese können nur aus den U.S.-Goldreserven selbst, den IWF-Goldreserven oder den in den 50er und 60er Jahren durch Deutschland, Frankreich und Italien von US-Dollar in Gold umgetauschen ehemals so großem U.S-Goldschatz stammen.

[2008-10-25] Es hagelte gestern IWF-Goldbarren:
Aus dem Midas vom 24.10.:
Something very significant came my way today regarding the gold market and its relationship to GATA. A MAJOR brokerage firm, in an internal memo to its account representatives, notified that the IMF is flooding the market with LEASED gold. It is their way of getting around their selling prohibition unless approved by the US Congress.
Why is that important here? It is important because we suspect that it is the Fund that is helping to push gold lower. We suspect that the Fund is leasing out a goodly portion of its gold to the market, and is then receiving funds that it shall use to piece together this massive lending facility.

Jetzt ist also das IWF-Gold am Markt - via Leasing. Die daraus erzielten Dollars gehen vermutlich in die diversen Bailouts des IWF rund um die Welt.

[2008-10-24] Aus dem MIDAS vom 23.10.:
I just got off the phone with a VERY highly regarded, veteran bullion dealer. Here is the gist of what he said…
*The physical market is being flooded by 400 ounce bars, the kind traded on the Comex.
*The markings on the bars suggest it is IMF gold, or similar gold owned by various central banks.
*Much of the gold is of the "Fed melt type," from the gold which was confiscated by the US government in the 1930’s. He went on to say this could be US gold, or Fed melt gold bought by other central banks from the US.
Also massive Mengen an 400oz ZB-Goldbarren fliegen auf den Markt, ein Grossteil US-Gold (vom IWF?).
Es wird also zusammengekratzt, was auf der Welt noch zu bekommen ist, damit nur ja der Goldpreis nicht steigt – noch nicht. Sehen wir uns die Quellen einmal genauer an.

Die Gold-Quellen:
Dass das eine konzertierte Aktion zwischen den westlichen Zentralbanken und ihren Investment-Banken (besonders Goldman Sachs, JP Morgan, HSBC, Deutsche Bank) ist, ist klar.
Die westlichen Zentralbanken selbst: Nachdem die Zentralbanken in ihren Bilanzen Gold und Goldforderungen gemeinsam in einer Zahl ausweisen, kommt ein Verkauf (der würde aufscheinen) nicht in Betracht. Also über Leasing an Banken, die das Gold dann verkaufen. Die Tatsache, dass altes US-Münzgold aus den 1930er Jahren auf den Markt fliegt, zeigt, dass vermutlich die USA ihre letzten Reste aus ihren Goldkellern holen. Bis jetzt waren diese unverkäuflich. Der Internationale Währungsfond: Wie oft hat dieser seinen 400t Goldverkauf angedroht? Nicht ist geschehen, aber jetzt dürfte dieses Gold auf den Markt fliegen (besteht offenbar zum Teil aus altem US-Gold). Der IWF braucht derzeit grosse Mengen Dollars für seine Bailouts.
Zentralbanken aus Bailout-Staaten:
Von Dubai (ja, die auch) über Korea, Russland bis zu Ungarn und Island müssen immer mehr Staaten ihre Währungen verteidigen. Dazu fliegen die Devisenreserven auf den Markt. Meist bis zum letzten Dollar oder Euro, dann gehen sie zum IWF betteln. Gold dürfte da auch auf den Markt fliegen. Es ist anzunehmen, dass ein Teil der geheimen Vereinbarungen mit dem IWF den Verkauf oder das Verleasen des Zentralbankgoldes beinhaltet. Bei Russland 1998 war es so.
Hedge Fonds & Commodity Fonds: Diese sind derzeit stark in Bedrängnis, Tausende schliessen. Erstens ziehen viele Investoren ihr Geld ab und die Banken verlangen mehr Eigenkapital (Kreditfinanzierung, üblich bei Hedge Fonds). Verkauft werden die liquiden Sachen, etwa Gold.
„Reiche“ Investoren: Es ist anzunehmen, dass etwa russische Oligarchen auch ihr Gold verkaufen (falls sie welches haben) wenn sie von den westlichen Banken die Margin Calls bekommen. In den „höheren Sphären“ liefen die meisten Aktienkäufe in den letzten Jahren über Kreditfinanzierung.

Die Goldkäufer:
Die Tatsache, dass kaum Gold und Silber am Markt verfügbar ist, zeigt, dass die Nachfrage ungebrochen ist. Nicht nur kleinere Investoren, auch Grossinvestoren schichten ihr Papiergeld massiv in Gold und Silber um. Es gibt Berichte, dass etwa die Tresorräume von Schweizer Privatbanken nicht tragfähig genug für das Gold eines einzelnen Grossinvestors waren. Eine Tonne Gold kostet etwa €20 Mill., „Peanuts“ für viele reiche Leute.
Eine riesige Umverteilung von Schuldnern, die ihr Gold abgeben müssen, zu Investoren mit Cash läuft also im Hintergrund ab.
Wenn in spätestens einigen Monaten das heutige „Deleveraging“ der Dollar-Schulden abgeschlossen ist, dann sind entweder die Schulden zurückgezahlt oder die Oligarchen/Fonds/Staaten bankrott, dann wird der Dollar wieder fallen und Gold massiv steigen. Die westlichen Staaten sind dann auch dran.
Selbst ein Anstieg des „offiziellen“ Goldpreises über $800/oz dürfte die Flucht in Gold bereits massiv werden lassen, bei $1000 fliegen dann die Trümmer des Finanzsystems herum – wegen Flucht aus diesem. Die „heile Welt“ der Bankenrettungen, die uns derzeit vorgespielt wird, ist dann zu Ende.

Nicht verunsichern lassen:
Die westlichen Zentralbanken spielen gerade ihr „Endgame“. Retten können sie ihr System nicht mehr, da alte Schulden nicht mehr übergerollt werden können. Das System über die Kreditexpansion durch die Banken ist tot, die Realwirtschaft bricht gerade zusammen.
Es bleibt ihnen daher nur mehr die Manipulation der Märkte, ganz besonders des Goldmarktes, um die Konkurrenz zu ihren Toilettenpapier-Währungen auszuschalten. Verbieten können sie den Goldbesitz weltweit nicht, daher werfen sie ihre letzten Goldbarren auf den Markt – wie etwa Island die letzten Dollars und Euros auf den Markt geworfen hat, bevor es pleite ging. Was dann dort passiert ist, ist ja bekannt.

Alan Greenspan: "Papiergeld wird, in extremis, von niemandem entgegengenommen - Gold dagegen wird immer angenommen."
„Extremis“ ist gerade im Anmarsch.


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Zum Autor: Dipl. Ing. Walter K. Eichelburg ist unabhängiger Consultant und Investor in Wien. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv auch mit Investment- und Geldfragen. Er ist Autor zahlreicher Artikel auf dem Finanz- und IT-Sektor. Er kann unter walter@eichelburg.com erreicht werden.
Seine Finanz-Website ist: www.hartgeld.com


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