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Gold weg – Geld weg ?

Thomas Göhler
2008-09-28

Den September 2008 kann man wohl als den bislang dramatischsten der bisherigen Weltwirtschaftskrise beschreiben. Man kam kaum hinterher, die sich zuspitzende Lage zu erfassen. Besonders interessant war der enorme Anstieg bei Gold an einem Tag von über 100 $. Dieses Zeichen führte mit dazu, dass der Gold und Silbermarkt für handliche Größen fast ausgetrocknet ist. Die amerikanische und kanadischen Prägeanstalten nehmen bis Januar 2009 keine Bestellungen mehr entgegen – und bis Januar ist noch ein langer Weg - der American Buffalo wird nun auch erst mal nicht weiter geprägt.
Einige große Münzhändler in Europa zeigten schon gar keine Preise oder Bestände mehr an, einer sah darin durch seinen Inhaber schon eine Währungsreform über das Wochenende voraus.
Die größte Sparkasse Amerikas, Washington Mutual, wurde durch einen weiteren leisen Online-Bankrun innerhalb von 10 Tagen komplett ruiniert und durch die dramatischen TV- Ansprachen des US-Präsidenten um sein Bailout im Kongress durchzusetzen, sowie die Rede von Wendehals- Finanzminister Steinbrück vor dem Bundestag sensibilisiert nun auch endgültig breitere Schichten. Somit sorgten diese Herren noch verstärkt zu weiterer Panik und die Aufrufe zu Bankruns im Internet bekommen bald den Charakter eines Volkssports. Diese breiten sich von den USA kommend über Asien und England so langsam aufs europäische Festland aus. Ende Oktober 2008 werden wir die Liste der durch zusätzliche Erstürmungen zusammengebrochenen Banken vergrößern können. Ich erwarte neben den üblichen Geldtendern dann administrative Eingriffe der Regierungen durch verordnete Bankfeiertage und Abhebelimits. Letztere sind schon beschränkt da.
Sollten das 700 Mrd. $- Rettungspaket nicht die erwünschten kurzfristigen Beruhigungserfolg bringen, es ist eh für die Billionenverluste zu klein und für den einspringenden Staat viel zu groß, steht auch ein zweistelliger Kurssturz an den Börsen an.
Dr. Martin Weiss` jüngste Analyse, die er auch dem US-Kongress übermittelte, kommt zu folgendem Ergebnis:

• 1.479 Mitgliedsbanken des FDIC mit Vermögenswerten in Höhe von 2,4 Billionen
Dollar sind vom Untergang bedroht.
• Weitere 158 Sparkassen mit Vermögenswerten von 756 Mrd. Dollar sind bedroht.
• Insgesamt sind also Vermögenswerte von 3,2 Billionen Dollar betroffen, also 36 mal
mehr sich aus der Liste der FDIC ergibt. (Quelle: Weiss Research Inc. 9/08)

Diese Zahlen legen nahe, dass die 700 Mrd. des vorliegenden Rettungsplans nicht ausreichen können, zudem dass nicht die einzige Bombe des Systems ist.
Entweder verlieren nun die Leute Ihr Geld durch Totalverluste in einem möglichen Totalkollaps des ganzen Systems gleich oder sie müssen zusehen, wie Ihr nicht mehr zugreifbares Vermögen über die nächsten Monate und Jahre durch die einsetzende Hyperinflation wegschmilzt.
Wer also jetzt nicht aus den Papierwerten heraus ist und sein Vermögen in Sachwerte wandelte, wird bald keine Chance mehr haben jenes über die Depressionskrise zu retten.
Diejenigen, welche in den letzten Minuten handeln stehen aber nun auch vor dem Problem, Cash in Werte zu verwandeln. Allein 16 Milliarden haben die Kunden von WaMu rausgesaugt, diese wollen platziert werden. Nur wohin und womit?
Staatsanleihen werden den meisten sicher nun angeboten werden und nur die aufgeklärten wissen, dass hier der nächste Verlust droht, denn die Kausalkette bedingt durch die staatlichen Übernahmen der gigantischen Verluste die exorbitante Mehrverschuldung der Staaten, der darauf folgenden schnelleren Abwertung des Dollars (ich rechne bis Ende 2008 mit einem Kurs von 1,70) und dem folgenden Abverkauf der Staatsanleihen. Man beachte, dass China nun ebenfalls nicht mehr bereit ist, den USA Geld zur Verfügung zu stellen oder dort anzulegen, gar jetzt schrittweise aussteigen wird.
Minenaktien sind für die jetzt handelnden wach gewordenen Normalbürger ein zu heißes Eisen, sorry Edelmetall. Hier werden nun verstärkt große Vermögen mit dem intellektuellen Hintergrund zugreifen und die Werte so nach oben treiben, dass der Kleinsparer kaum Chancen hat.
Auch ausgesuchte Aktienwerte sind derzeit nicht so einfach auszumachen, selbst Unternehmen, die an sich krisensicher sind, bekommen derzeit keine Kredite, wie z.B. Mac Donalds, welche nun erst mal keine Kaffeemaschinen kaufen kann.
Beachtenswert sind die plötzlich sehr öffentlichen Äußerungen von Marc Faber auf Bloomberg-TV über Gold als Währung der Zukunft oder die Goldempfehlung von TV-Ikone Jim Cramer in seiner US-Show. Diese Breitenwirkung jagt gegenwärtig zusätzlich die Massen ins Gold. Vor einem Jahr noch undenkbar.
An Goldmünzen, wie den in Europa beliebten Krügerrand, kommt man nur noch mit etwas Geschick über Versteigerungsportale oder die eine oder andere Provinzbank, welche noch Reste besitzen. Dies wird nun die gleiche Sammelarbeit, die die Silberjungs vor Monaten mit dem Auftreiben von Silberzehnern hatten. Große Vermögen können damit nicht untergebracht werden es sei denn, man hat die Millionen um sich die größte Goldmünze der Welt ( 100 kg) ins Depot zu legen. Kauft man mehrere davon gibt’s wahrscheinlich den Gabelstapler gratis dazu.

Man kann natürlich auch zeitlich spekulieren und warten, dass ab Januar 08 die Prägeanstalten ihre Produktion wieder aufnehmen. Ich erwarte, dass jene das ehestens dann tun, wenn der Goldpreis über 1000 $ liegt, könnte mir aber vorstellen, dass gleichzeitig gesetzliche „Notprogramme„ den einfachen Zugriff aufs Metall zumindest erschweren.
Selbst wenn einzelne Händler noch in Erwartung steigender Preise Reserven gebunkert haben, wird der nächste Run - nach dem auf die Bank - der auf diese wenigen Händler sein und es braucht genauso nur Stunden, bis diese leer sind. Einige Händler sollten sich daher schon mal eine neue Geschäftsidee suchen, denn ohne Produkt kein Gewinn.
Barrengold wird nun wieder in zunehmendem Maße von ETF`s und Bankinsidern an der Quelle „beschlagnahmt„ werden, mit Silberbarren werden sich demnächst die verarbeitenden Industrien bevorraten.
Besonders betroffen von dem Schwinden der Rettungsboote erscheinen mir die kreditgeknebelten Immobilienbesitzer. Diese haben kaum noch eine Möglichkeit über Kompensation die durch Vermögensverfall der hoch bewerteten Häuser und damit ins Haus stehende geforderte zusätzliche Sicherheiten, diese über Gold und Silber zu stellen. Erste Meldungen aus der deutschen Immobilienbranche kündigen ebenfalls Abwärtstrends an. Eine Lösung kann hier nur sein, diese Kredite zumindest teilweise zu tilgen.
Was bleibt also an Alternativen, und wohin wandern die noch rechtzeitig abgezogenen Billionen? Ganz klar stehen hier Rohstoffe an. In begrenztem Maße kann man sich direkt in Öl- und Gasfelder einkaufen. In meinem Artikel Erdöl als Inflationsschutz beschrieb ich gewichtige Vorteile davon. Hier bekommen Investierte in einigen Jahren glänzendes Gold für schwarzes Gold, eine interessante Hebelwirkung ! Wohl eine der wenigen Möglichkeiten später doch noch an Gold zu kommen und heute Vermögen über die Zeit zu retten.
Aber auch in Kaffee gehen derzeit viele Investoren, denn darauf wird man selbst in der Krise nicht verzichten wollen. Allerdings haben Lebensmittelinvestments auch das Risiko von natürlichem Verfall oder gar Beschlagnahme nach Notstandsverordnungen (an der Stelle sollten sich Unternehmer mal sehr genau die WirtschaftSicherstellungsVerordnung durcharbeiten). Zu empfehlen ist auch der Kauf von Wald und Ackerland gar einen Bauernhof. Jedoch benötigt man zur Suche und Abwicklung geeigneter Flächen doch schon einige Zeit und die könnte knapp werden. Auch wenn es noch nicht wie 1923 nötig ist als Sachwerte tausende Kochtöpfe zu horten so werden die Möglichkeiten kleiner.
An dieser Stelle sei verwiesen auf den Artikel von Walter K. Eichelburg
Abseits von Gold und Silber . Er prognostizierte übrigens schon seit Jahren das nun eingetretene Szenario samt des modernen „Goldverbots„ durch Verknappung vor dem Preissprung. Auch Investitionen in eine geeignete Krisenvorsorge gewinnen an Bedeutung, jedoch retten Sie damit nicht Ihre Vermögen, womöglich aber Ihre Gesundheit.
Wenn ich auch aufgrund manch widersprüchlicher Zahlen auf dem Gold- und Silbermarkt noch nicht ganz davon ausgehen will, dass alle Rettungsboote für den Normalbürger von der Titanic fortgerudert sind, so findet sich für den Suchenden noch manches Holzbrettchen, woran man sich klammern könnte, mit der Chance doch noch in ein Rettungsboot zu klettern.
Auch Seile hängen noch an der Bordwand, da sollte man nun nicht mehr wählerisch sein. Jedenfalls sehe ich aber, dass die Zeit trockenen Fußes von Bord zu kommen fast vorbei ist. Lassen Sie sich außerdem etwas einfallen, was Ihren persönlichen Voraussetzungen entspricht.
Vor Jahren begriff ich, dass es Leute gibt, die nicht wissen was passiert, es Menschen gibt, die zusehen was passiert und einige wenige, die etwas tun, daß was passiert. Ich hoffe, Sie finden sich hier im richtigen Bereich wieder.
Ihr Thomas Göhler

Dipl.-Ing. Thomas Göhler ist Unternehmer, Investor und Autor aus Mecklenburg. Dieser
Artikel ist keine Anlageberatung, er richtet sich jedoch an aufgewachte Investoren und ist als
Denkanstoß zu sehen. Thomas Göhler ist unter
admin@erdoelquelle.com zu erreichen.

Dieser Beitrag wurde nicht geprüft, www.silbernews.at übernimmt keine Verantwortung für Angemessenheit oder Genauigkeit dieser Mitteilung. Quelle: http://www.hartgeld.com