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Interview D. Morgan mit D. Bensimon

Alle diese Märkte befinden sich derzeit beträchtlich im Aufschwung. Und, wie Sie wissen, denn ich habe schon beim letzten Mal darüber gesprochen, gibt es in meiner Arbeit ein großes Tief für Gold im Jahr 2001, daß dank großer Verbindungen und Zyklen zu einem deutlichen 13-jährigen Anstieg von Gold von 260 auf 2600 führt. Wir haben diese Entwicklung schon teilweise hinter uns und, erstaunlicherweise, als wir 2006 am 5 Jahres-Punkt standen - eben einer der Fixpunkte innerhalb der 13 Jahres-Periode (der 5 Jahres-Punkt und der 8 Jahres-Punkt), konnten wir genau an diesem Punkt einen Hochpunkt im Mai 2006 verzeichnen. Daß der Markt genau zum richtigen Zeitpunkt ein so positives Zwischenhoch erreicht hat, genau am mächtigen Zusammenfluß mit anderen Kanälen, Geometrie usw., hat uns bestätigt, daß wir uns wirklich in einem 13 Jahres-Aufschwung befinden.

Der nächste kritische Moment wird nach genau 8 Jahren vom April 2001 an im April 2009 sein. Nun kann sich der vorhergesagte Wendepunkt auf dem Markt als Hoch oder Tief ausprägen und es gibt für beide Fälle gleichermaßen gültige Gründe. Die temporären Aspekte geben nur Auskunft über den Zeitpunkt eines Wendepunktes, nicht aber über seinen Charakter. Andere Aspekte können Indikatoren für den Charakter eines Wendepunktes sein, der Zeitpunkt an sich sagt jedoch nur, daß etwas Großes passieren wird, ohne Auskunft darüber zu geben, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird.

Auf dieser Ader, entschuldigen Sie die Anspielung auf die Edelmetalle, können wir also erwarten, daß April 2009 ein kritischer Moment für den Edelmetallsektor wird, aber wir können noch nicht sicher sein, ob es ein Hoch oder ein Tief sein wird. Sollte es ein Tief sein, würde der Markt die nächsten 9 Monate absinken, was angesichts anderer Studien über Öl, die auf einen Abschwung hindeuten, möglich wäre. Aber es ist auch möglich, daß der Markt angesichts einiger kleinerer Preisbewegungen schon nächsten Monat ein Tief erreicht und dann bis April 2009 ansteigt. Ich würde ein Tief im April 2009 vorziehen, aber es muß kein besonders großes Tief sein, nur relativ niedrig im Vergleich zum letzten Hoch.

Im Fall von Gold hat sich der Stand von 730 Dollar als unglaublich wichtige Barriere erwiesen, die das Hoch im Mai 2006 und auch die Ausbruchsstelle vom 3. Quartal 2007 darstellt. Und Ihre Leser werden sich daran erinnern, wie ich im letzten Jahr gesagt habe, daß der Kurs auf 550 absinken würde, wenn es keinen Ausbruch bei 730 Punkten gäbe. Gäbe es aber einen Ausbruch bei 730, würden wir einen Stand von 550 in unserem Leben nie wieder sehen. Wie ich in meinen Monatsberichten von November 2007 und März 2008 ausführlich erläutert habe, wäre die Folge eines Ausbruchs bei 730 der sofortige Anstieg auf 1030. Ich habe außerdem dargelegt, warum 1030 der nächste Widerstandspunkt sein würde, der das Tief von 255 Punkten im April 2001 mit dem Hoch von 732 Punkten im Mai 2006 und dem Tief von 546 im Juni 2006 verband. Und der nächste Wert in dieser Reihe, die nächste Kursmarke, die diese Werte wunderbar verbinden und weiterführen würde, war 1030.

Nun, das tatsächliche Hoch kam einige Wochen später, direkt nach der Veröffentlichung des Berichtes im März und lag bei 1034. Es war ein sofortiges Absinken um 10% als Antwort auf den Stand von 1030 vorhergesagt. Tatsächlich haben wir einen Absturz um 12% in nur drei Tagen erlebt; der Markt hat also wie vorhergesehen auf diesen Stand reagiert. Seitdem ist der Markt im Bemühen um Konsolidierung geschwankt. Kurzfristig kann er noch etwas weiter herunterkommen, hat aber wichtige Unterstützungsniveaus bei 835 und 790.

Was Silber betrifft, so gab es einen wichtigen Unterstützungspunkt knapp unter 15,00 $, und einen weiteren möglichen Wendepunkt bei 12,50 $. Sie erinnern sich vielleicht an den Silver Summit in London im November letzten Jahres, nicht lange nach dem 11,00 $ Tiefpunkt im Juli, als ich ein Muster erwähnte, die sogenannte Lucas Serie, die die Bewegungen von Silber bezüglich Zeit und Preis bestimmt und leitet. Diese Folge geht 4, 7, 11, 18, 29 und Silber hat dieses Prinzip befolgt: nach einem Gewinn von 4,00 $ fiel es zurück auf 4, dann stieg es rasch um 11 von 4 auf 15, bevor es auf 11 zurückfiel.

Erwartungsgemäß würde sich daran ein Anstieg um 29 von 11 auf 40 in den nächsten Jahren anschließen. Und auch wenn das ein hoher Anstieg zu sein verspricht, so ist es doch eine ganz normale Bewegung für den Silberkurs in diesem Zeitraum. Und innerhalb dieses Anstiegs um +29 sollte der erste Schritt ein Anstieg um 11 sein, das heißt ein 100% Anstieg vom 11 $ Tiefpunkt und 3/8 des letztendlichen Anstiegs von +29. Nun, was ist seit November 2007 passiert? Der Markt stieg von 11 im Juli auf knapp unter 22,00 $, nur minimal entfernt vom perfekten Widerstandspunkt der Lucas Serie. Der ein oder andere liest vielleicht über die Lucas Serie und steigt einen halben Dollar vor dem Zielwert ein! In jedem Fall haben wir 21,5 erreicht und sind dann zurückgefallen. Vom idealen Zielwert von 22 an läge der natürliche Rückfall bei -7, was einem Rückgang von 22 auf 15 entspräche. Da der Kurs knapp 22 erreicht hat, müßte er auch knapp unter 15 fallen, also auf ungefähr 14,75. Und so war das Ziel seit dem Hoch im März ein etwa 33% Kursverlust. Der Markt ging zunächst auf 16,25 zurück und stieg dann wieder auf 19,5 an. Es ist ein aggressiver, unruhiger Markt, aber nichts spricht dagegen, daß ein erneuerter Rückfall um 25% nötig ist, um einen Stand unter 15 $ zu erreichen.

Warum ist das Ziel von 15,00 $ so wichtig? Es geht nicht nur um den 5/8 Rückgang nach dem 11,00 $ Anstieg, sondern es ist der Wert des Hochs im Mai 2006 und der des erneuten Hochs 2007 (das wichtiger war, weil es sich zeitgleich um ein monatliches Schlußhoch handelte). Anders gesagt, das Hoch von 2006 lag im Tagesverlauf bei ungefähr 15, aber auf Basis des Schlußkurses lag es deutlich niedriger, da es schnell zurückkam. 2007 blieb der Stand jedoch hoch und der Kurs schloß um die 15 herum. Und ebenso wie Öl hat Silber die Tendenz, neue Höchststände zu erreichen, um dann auf den Stand vorheriger Höchststände zurückzufallen. So werden ehemalige Widerstandspunkte zu Unterstützungspunkten. Vor allem für Silber und Öl, weniger für Gold, ein sehr typisches Verhalten. In diesem Fall hat man also große und kleine Unterstützungen um 15 herum und ich kaufe gerne Silber unter 15 $, was 1/3 Rabatt auf den Höchststand vom März entspricht.

Es gibt jedoch eine weitere Unterstützungszone knapp unter 12,50. Dieses Niveau stellt das 50%-Retracement des gesamten Anstiegs von 3,50 auf 21,50 über die letzten 15 Jahre dar. Bedenken Sie erneut die 18 nach Lucas - dementsprechend läge die Obergrenze des aktuellen Rückgangs bei 61,8% oder -11 gemessen am Höchsttand von ungefähr 22 (was ebenfalls einem 50% Wertverlust entspräche), also zurück zum Tief vom Juli 2007 bei 11.

Morgan: Wie sehen Sie das Verhalten der Silberaktien in Folge des Tiefs, das wir gerade erreichen? Wie Sie wissen, ist der Ankauf physischen Silbers die Basis der Portfolios meiner Leser und wir investieren in die Top-Tier Aktien und spekulieren bei den Junior-Unternehmen. Einige meiner Leser sind natürlich auch auf dem Terminmarkt aktiv. Was glauben Sie, wie sich die Silber- und Goldaktien in nächster Zeit entwickeln werden?

Bensimon: Bergbauaktien, sowohl die Junior-Explorationsunternehmen als auch die größeren Industrieunternehmen, verhalten sich in der Regel wie Hybriden, teilweise entsprechend dem Aktienmarkt, teilweise entsprechend der Rohstoffe selbst. Im Laufe des letzten Jahres haben wir beobachtet, daß sich die Entwicklung der Bergbauaktien mehr an der Entwicklung der Aktienmärkte orientiert als an der Entwicklung der Rohstoffe, die in einigen Fällen noch angestiegen sind, bis sie vor kurzem den Höchststand erreicht haben und wieder zurückgefallen sind.

Die Bergbauaktien sind deswegen sowohl vom Abschwung auf dem Aktienmarkt als auch, vor allem in der jüngsten Vergangenheit, von den absinkenden Rohstoffpreisen betroffen. Interessant ist, daß die Bergbauaktien eine deutliche Wende erleben dürften, wenn wir Anfang Oktober das vorhergesagte Tief an den Aktienmärkten erleben werden. Man geht davon aus, daß der Aktienmarkt insgesamt in den nächsten 12-18 Monaten deutlich ansteigen wird, und da die Rohstoffe ebenfalls einen Aufwärtstrend aufweisen, sollten die Bergbauaktien beide Sektoren übertreffen.

Nachdem ihre Performance in der jüngsten Abschwungperiode eher schlecht war, haben die Bergbauaktien nun einiges aufzuholen. Betrachtet man also die Frage, welches Instrument geeignet ist, um während des nächsten großen Aufschwungs der Rohstoffe zu gewinnen, reichen die Möglichkeiten von ungehebelten Produkten bis zu gehebelten Produkten, von Bergbauaktien bis zu ETFs, Termingeschäften und Optionen. Hinzukommen eine Reihe physischer Produkte. Es gibt also tatsächlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten.

Aber innerhalb dieser Liste und abhängig von der Risikobereitschaft und den Zielen des einzelnen Anlegers usw. denke ich, daß es für jemanden, der eine Vorliebe für Bergbauaktien hat, ein sehr guter Zeitpunkt ist, um Bergbauaktien gegenüber physischer Ware vorzuziehen, einfach, weil sich die Kluft zwischen den Bergbauaktien und physischer Ware zum Vorteil der Aktien bewegen wird. Das war im letzten Jahr nicht der Fall, es war sogar das Gegenteil, doch jetzt sind wir auf Niveaus angekommen, die bei Minenaktien besonders niedrig sind.


Morgan: Sehr gut. Das entspricht auch meiner Meinung und dem, was ich geschrieben habe, nämlich, daß wir letztendlich erleben werden, daß die Minenaktien das Tief überwinden, wohlmöglich bevor die Rohstoffe Gold und Silber ihr Tief überwinden und wieder die Führung übernehmen. Normalerweise führen auf einem größeren Markt die Aktien die Rohstoffe, aber es ist hier keine alltägliche Situation. Und, wie Sie schon gesagt haben, Bergbauaktien sind Hybridaktien. Sie basieren auf Metallen oder Rohstoffen, aber es sind auch Aktien. Daran besteht kein Zweifel. Jetzt würde ich Sie gerne bitten, einmal den Goldmarkt und den Silbermarkt in der kommenden Aufschwungperiode zu vergleichen. Welcher Markt wird Ihrer Meinung nach den anderen übertreffen? Und wenn Sie ein Portfolio zusammenstellen müßten, wie würden Sie es gestalten?


Bensimon: Im Großen und Ganzen ist das Verhältnis von Gold und Silber im Verlauf der letzten Jahre und Jahrhunderte zwischen sehr niedrigen und sehr hohen Werten stark geschwankt. Es gibt Perioden, in denen Gold Silber übertrifft, und andere Perioden, in denen Silber Gold übertrifft. Und das Verhältnis von Gold zu Silber kann sich in beide Richtungen entwickeln, denn beide Rohstoffe steigen oder fallen, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ein sinkendes Gold/Silber Verhältnis bedeutet Stärke von Silber, und kann daraus resultieren, daß beide Märkte im Verhältnis zum Dollar steigen, aber Silber steigt schneller und weiter als Gold. Dasselbe kann passieren, wenn beide Märkte fallen, aber Silber fällt weniger als Gold und kann so im Verhältnis zu Gold dazugewinnen. Es gibt auch Momente, in denen Gold fällt und Silber steigt, so daß sich das Verhältnis stark verändern kann (Schwäche von Gold/ Stärke von Silber).

Und genau das ist gerade der Fall: In den nächsten Jahrzehnten wird das Gold/Silber Verhältnis von 100 auf 15 abfallen. Derzeit schwankt es um 50-60, aber der Trend geht eindeutig hin zu einem deutlich niedrigerem Gold/Silber Verhältnis. Das bedeutet nicht, das Gold fällt. Wie ich vorher schon gesagt habe, wird Gold in den nächsten 13 Jahren um das Zehnfache von 260 auf 2600 ansteigen, und Silber wird noch stärker ansteigen als Gold. Das Verhältnis, das von derzeit 60 auf 15 abfällt, entspricht dem Vierfachen. Das bedeutet schließlich, daß Silber Gold in dem langen Zeitraum bis 2014 um das Vierfache übertreffen wird. Wenn Gold also seinen gegenwärtigen Stand von 900 in den nächsten fünf Jahren verdreifacht, hat Silber für den gleichen Zeitraum einen Zielwert von 160,00 $ - einen Anstieg um das 10-12fache des derzeitigen Standes, was bedeuten würde, daß Silber Gold in dieser Zeit um das 3-4fache übertrifft.

Die langfristige Perspektive ist also, daß sich Silber besser entwickeln wird als Gold. Ich würde deswegen Silber einen größeren Anteil in einem Portfolio geben als Gold. Ich besitze sowohl Silber als auch Gold und Platin, denn es ist normal, auf verschiedenen Märkten aktiv zu sein, aber ich glaube, daß Silber Gold langfristig übertreffen wird. Kurzfristig wird es zu einigen sehr interessanten Bewegungen im Verhältnis der beiden Märkte geben, die Silber vor allem im nächsten Quartal begünstigen werden. Wie schon gesagt, Silber nähert sich einem Unterstützungspunkt bei 15. Die nächste Ebene darunter liegt bei 12,50.

In einem vergleichbaren Abstand zum derzeitigen Stand verfügt Gold über einen relativen Unterstützungspunkt bei 835. Ich denke, daß diese beiden Niveaus sehr bald erreicht sein werden - vielleicht sogar noch vor der Veröffentlichung dieses Berichts. Ein Einbruch unterhalb dieses Niveaus würde auf eine Spanne bis zu den nächsten Unterstützungspunkten bei 790 und 12,50 deuten. 790 ist der in der Juli-Ausgabe von PolarView genannte Schlüsselwert.

Während der Bodenbildungsphase der nächsten paar Monate wird es noch nicht der Fall sein, daß alle Rohstoffe weltweit stark sind, wie es in einigen Perioden in den letzten Jahren beobachtet werden konnte. Es ist mehr eine Frage, welche einzelnen Rohstoffe einen besseren Wert als andere darstellen, welche ihre eigene Angebots-Nachfrage-Situation haben und welche technischen Gesichtspunkte Investitionen zu diesem Zeitpunkt begünstigen. Sind diese Schwankungen im Laufe des Jahres 2009 erst einmal überwunden, können beide Märkte für einige Jahre gemeinsam steigen. Beide Märkte werden deutliche Anstiege verzeichnen können, auch wenn Silber Gold eindeutig übertreffen wird.

Das nächste große Anstiegsziel für Gold ist 2100 im Jahr 2011. Es gibt natürlich noch Zwischenwerte für kurzfristige Geschäfte bis zu diesem Stand. Aber das nächste größere Level ist 2100 im Jahr 2011, ungefähr das Doppelte des diesjährigen Hochs. Für Silber gibt es ein wichtiges Ziel bei 40, das jedoch sehr wahrscheinlich früher mit einem der Zwischenhochs von Gold verbunden sein wird. Sie werden nicht bis 2011 warten müssen, um 40 für Silber zu bekommen, dieser Preis wird wahrscheinlich schon 2010 erreicht sein, und wahrscheinlich in Verbindung mit einem Goldstand auf 1700 oder 1800.


Weitere Informationen über Herrn Bensimons Veröffentlichungen und Dienstleistungen erhalten Sie auf seiner Website www.polarpacific.com. Die preisgekrönte Sonderausgabe von Polar Perspectives, die 30 Schlüsselmärkte behandelt und sehr schön aufgemacht ist, ist für 800 $ erhältlich. Der monatlich erscheinenden PolarView ist zum Preis von 300 $ pro Ausgabe erhältlich, ein Jahresabonnement für 3000 $ (12 Ausgaben zum Preis von 10).

Abonnenten des Morgan Report erhalten einen 20%igen Rabatt auf das Jahresabonnement des PolarView und sparen so 600 $. Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten, wenden Sie sich bitte per Email an Herrn Bensimon persönlich (david@polarpacific.com) und geben Sie an, ein Abonnent des Morgan Report zu sein.



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Quelle: Goldseiten.de