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Die 7 Todsünden in der Gold- und Silberszene
Von: Anonymus, September 2008-09-09

Vorab: die Weichen sind nun schon seit Längerem gestellt und dass es in einer hyperinflationären Depression enden wird und enden muss, das dürfte für jeden, der sich mit der Materie ausreichend befasst hat völlig außer Frage stehen.
Der Weg dahin jedoch ist Terra Inkognito. Und wie so oft im Leben ist der Weg zumindest auch ein Teil des Zieles.

Warum ist der Weg zum Ziel für uns so wichtig?
Ich formuliere es mal so: Als ein Herr Rothschild nach Waterloo den Grundstein für seinen späteren märchenhaften Reichtum legte, wusste er nicht nur, dass ein Ereignis eintreten würde, er wusste auch ziemlich genau (d.h. bis auf ein paar Minuten / Stunden), wann genau dieses Ereignis eintreten würde. Das Ereignis, auf das er spekulierte (spekulieren, das kommt von vorhersehen) war nicht der Verlust der Schlacht von Waterloo durch Napoleon, sondern der Zeitpunkt, an dem die Marktteilnehmer der Londoner Börse von diesem Ereignis erfahren würden. Und diesen Zeitpunkt konnte er recht zuverlässig abschätzen. Genau diese Abschätzung in Verbindung mit seinem Informationsvorsprung verschaffte ihn einen Vorteil, den er völlig risikolos umsetzen konnte.
Wir hingegen wissen, dass die Märkte irgendwann erkennen werden, dass Papiergeld wertlos verfallen wird. Was wir nicht wissen, ist wann genau es so weit sein wird, dass die Märkte das erkennen und auch umsetzen werden. Daher sind wir nicht in der Lage, unsere Erkenntnisse völlig risikolos umzusetzen. Also sind wir um des Erfolges Willen gezwungen uns mit unseren Schwächen und Schwachpunkten auseinanderzusetzen.
Mir ist bewusst, dass meine Thesen viele Menschen vor den Kopf stoßen werden. Aber ich schreibe das auch nicht, um nett zu den Leuten zu sein oder um ihnen nach dem Munde zu reden. Das können Prostituierte bzw. Politiker viel besser.
Nun aber zu den 7 Todsünden

(1) Ungeduld: sämtliche Termine für einen möglichen, finalen Systemcrash sind verstrichen, das System existiert immer noch. Weder die US-Wahlen im letzten Jahr, noch die China-Olympiade und auch nicht die Präsidentenwahl oder das Ende der Bush-Regierung lassen das Ende des Systems zuverlässig terminieren. Solche „Todeszeitpunkte„ zu nennen ist daher dem Anliegen der Aufklärung eher abträglich, als dienlich.

(2) Gier: in Erwartung eines baldigen Systemumbruches versuchen viele vermeintlich „Wissende„ davon durch Termin- oder Hebelgeschäfte zu profitieren. Aus verschiedenen Quellen (z.B. Goldseiten) erfährt man immer wieder, dass solche Geschäfte für die vermeintlichen Spekulanten, die in Wirklichkeit wohl ehr Spieler und Zocker sind regelmäßig zu Extremverlusten führen, was Futures (Termingeschäfte) angeht und in Totalverlusten des eingesetzten Kapitals enden was Optionsscheine und KO-Zertifikate angeht. Interessant ist es festzustellen, dass in vermeintlichen Anstiegsphasen speziell von sonst ehr passiven oder von ganz neuen Mitgliedern in Internetforen Werbung für genau diese Art hochriskanter Zockereien gemacht wird. Solche Taktiken sind auch in Zusammenhang mit Penny Stocks („pushen„) bekannt. Die meisten Bemühungen ein sicheres und ein darüber hinaus möglicher Weise hochrentables Geschäft (gemeint ist die langfristige, physische Goldanlage) zu hebeln, werden scheitern. Und damit meine ich auch die Anlage ein Minenwerten. Die wenigsten Minen dürften die in sie gesetzten Investorenerwartungen erfüllen.

(3) Zerstrittenheit: die Goldszene im deutschsprachigen Raum ist total zerstritten. Es gibt viele tiefe Feindschaften und Grabenkämpfe zwischen den einzelnen Akteuren und das auf jeder Ebene. Ein Extrembeispiel: ich kenne beispielsweise Händler mit teils ehemals riesigen, jahrelang auf Lager liegenden Metallbeständen, die überhaupt kein Interesse an

Neukundschaft haben. Selbst dann nicht, wenn diese zwar über das Internet geworben wird, dann aber Ware gegen Cash im Laden einkauft. So etwas gibt es sonst nirgendwo. Andere Beispiele sind auf hartgeld.com nachzulesen, daher beschränk eich mich auf das eine von mir angeführte Beispiel. Erschreckend dabei: zu über 95 Prozent besteht in der Szene Konsens darüber, dass es mit dem Papiergeld zumindest mittelfristig zu Ende gehen dürfte.

(4) Dummheit / Bequemlichkeit (fehlendes strategisches Denken): Der typische Käufer physischen Edelmetalls verhält sich meist leider nicht besonders geschickt. Er hat erkannt, dass es mit dem Papiergeld und mit der Zettelwirtschaft zu Ende geht und daher Edelmetall erworben. Und die Grundrechenarten beherrscht er auch, er kann daher sogar Preise vergleichen. Einige haben zudem noch die unter (2) angeführten Geschäfte getätigt. Oder sogar Steuern zu Lasten der Verfügbarkeit von mehrwertsteuerpflichtigem Metall „gespart„. Weil er Edelmetall dem Papiergeld vorzieht, ist er selbstverständlich long in Edelmetall und short bzw. knapp in Papiergeld. Das genau ist seine verwundbare Stelle: was ihm fehlt, das ist eine geeignete Strategie, um zusammen mit seinem Edelmetall das Ende der Zettelwährungen „Dollar„ und „Euro„ zu erleben. Der Weg dahin wird vielleicht noch sehr lang und sehr schwierig werden. Um das sicher zu stellen braucht jeder Edelmetall-Investor eine Strategie, dazu gehört unter Anderem (z.B. Lebensmittelbevorratung entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten) eine ausreichend bemessene, gut strukturierte Bargeldreserve. Neben den auf hartgeld.com angeführten kleineren, historischen Silbermünzen sind Banknoten (Scheine von 5, 10, 20 und 50 EUR) für die ersten, wenigen Wochen einer möglicher Weise gezielt eingeleiteten, kurzen Deflationsphase (Bargeldknappheit durch Bankenschließungen / Panik-Abhebungen bei Banken) unverzichtbar. Darüber hinaus halte ich es für ratsam, beispielsweise für den Fall, dass man es drauf ankommen lässt (Verknappungen, Bezugsscheinwirtschaft, Mangelwirtschaft sozialistischer Prägung) weitere Barmittel vorzuhalten. Diese jedoch in Banknoten anzulegen / vorzuhalten, das ist nicht nur sehr riskant, sondern auch unsinnig. Ich empfehle daher mindestens 6 bis maximal 24 Netto- Monatseinkommen in silbernen 10-Euro-Gedenkmünzen vorzuhalten. Solche Münzen sind sicherer als Bankkonten oder Bargeld im Save, weil ihr Wert heute bereits zu etwa 50 Prozent aus Silber besteht. Und diese Münzen daher eine Zwitterfunktion ausüben und in einer zeitlich begrenzten extremen Deflationsphase / Kontraktionsphase auch als Bargeld nutzbar sind. Meist scheitert es daran, dass die meisten Menschen nicht damit klar kommen, dass vermeintliche Wirtschaftlichkeit (Kaufpreis des Edelmetalls als Funktion von Euro je Gramm) nicht vereinbar ist mit einer sinnvollen gut abgestuften Vermögensstruktur und einer Strategie, die auch Unwägbarkeiten und Unsicherheiten versucht abzudecken. Bargeldknappheit beispielsweise ist mit das Letzte an was viele Goldkäufer denken. Und es passiert gerade an den Finanzmärkten immer genau das, womit die allermeisten am allerwenigsten gerechnet haben.

(5) Überheblichkeit (Unterschätzung der so genannten „Eliten„): Egal, ob man sie „Eliten„, „PPT„, „Zentralbanken„ oder sonst wie nennt, haben sie ihren Job, der seit den ersten kleineren Krisen 1998/2002 wohl primär darin besteht, den finalen Zusammenbruch Dollar / Euro hinaus zu zögern zumindest aus der Sicht ihrer ärgsten Gegner bislang äußerst erfolgreich gemacht. Beweisführung, siehe (1). Dabei machen viele „Goldbugs„ es ihren Gegnern / Feinden auch sehr einfach, indem sie ihnen durch grobe Fehler, unverzeihliche Schwächen und unverantwortliche Unterlassungen (siehe (2) bis (4)) immer wieder zuspielen. Und ihnen so erst die Mittel und die Werkzeuge in die Hand geben, das Unvermeidbare immer weiter zu verzögern. Egal, ob es Zertifikate, Derivate oder Futures sind: die darin investierten Gelder werden zu einem beträchtlichen Teil dazu verwendet, diese gegen die Investoren einzusetzen und damit entweder den Verlust der eingegangenen Anlagen für die Investoren (bei Optionsscheinen und KO-Zertifikaten) oder sogar den Verlust des verbleibenden Investoren-Vermögens (durch so genannte „Margin-Calls„, Nachschusspflichten bei Termingeschäften auch „Futures„ genannt) zu bewirken. Dabei geht man neben plumpen Verstaatlichungen teils äußerst trickreich vor, hier ein demnächst akut werdender Fall: Ich persönlich bin ebenfalls der Überzeugung, dass das emittierte Volumen der CDS (Anleihenversicherung gegen Zahlungsausfall) das Volumen der

ihnen zu Grunde liegenden Wertpapiere deutlich übersteigt. Das bedeutet nichts anderes, als dass ein CDS auch im Insolvenzfall des Anleiheschuldners wertlos verfallen kann, nämlich dann, wenn der Käufer der CDS die Anleihe nicht besitzt und es ihn im Insolvenzfall auch nicht gelingt, die Anleihe zu erwerben. Warum wird es ihn das im Regelfall nicht gelingen? Weil nur die Versicherungen wissen, wie viele CDS sie herausgegeben haben und sie ganz gewiss eine einmal zum vollen Preis erworbene, Not leidend gewordene Anleihe nicht erneut verkaufen werden, um sie dann umgehend zusammen mit einer neuen CDS wieder zum vollen Preis angedient zu bekommen. Das ist in etwa so, wenn eine Versicherung 5.000 Häuser in einem Ort mit vielleicht 50 Häusern versichert hat, und der Ort dann total abbrennt. Dann werden sie (die Versicherungen) auch sehr darauf bedacht sein, maximal nur 50 Häuser zu bezahlen. Da werden sich Viele, die auf Zusammenbrüche spekuliert und Recht behalten haben noch ganz schön wundern. Weil sie es aus Profitgier versäumten, sich rechtzeitig mit dem Basiswert eindecken. Diese Leute wollten die Anleihen erst nahe Null kaufen…. Wie bereits angeführt, gilt auch hier: es passiert gerade an den Finanzmärkten immer genau das, womit die allermeisten am allerwenigsten gerechnet haben….

(6) Wehleidigkeit: Immer wenn die Edelmetallpreise mal nach unten schwanken geht das Jammern, das Gejaule und das Geschrei los. Ich schreibe hier ganz bewusst von Schwankungen und nicht von Einbrüchen. Schwankungen von 200 bis 300 Prozent innerhalb von 10 Jahren sind etwas völlig normales, wenn man Einzelaktien oder auch den „Wertverlauf„ von Kunstgegenstände beobachtet. Selbst bei Währungen, z.B. Euro/Dollar sind Schwankungen von 100 Prozent innerhalb von weniger als 10 Jahren möglich. Davon kann sich jeder selbst überzeugen, indem er entsprechende Charts anschaut. Solche Einbrüche haben wir beim Gold die letzten 15 Jahre nicht mal ansatzweise gesehen. Den einzigen richtigen Kurseinbruch gab es bei Silber: von ca. 2.800 DM/Kilo 1980 auf unter 200 DM/Kilo 1991. An alle Gold- und Silberjammerer: verkauft euer Metall und gebt das Geld jetzt aus, damit ihr zumindest noch einen Gegenwert dafür bekommt, denn bis zum Ende schafft ihr es sowieso nicht, das haltet ihr mental nicht durch. Für euch kann und wird es aller Voraussicht nach keine „Rettung„ mehr geben. Davon abgesehen gilt: Verluste bei Sachanlagen (z.B. Gold) infolge von Schwankungen sind, sofern man investiert bleibt im Regelfall temporär. Verluste infolge Geldentwertung / Forderungsausfällen sind hingegen immer endgültig. Daher auch der Spruch: Papier ist geduldig. Da hilft dann auch kein Jammern mehr.

(7) Unselbstständigkeit im Denken: jeder ist für seine Entscheidungen einzig und alleine verantwortlich. Niemanden würde es in dem Sinn kommen märchenhafte Gewinne aufgrund eines Tipps mit dem Tippgeber zu teilen. Artikel, Aufsätze und Beratungen können nur Empfehlungen und Anregungen geben, wie man seine Angelegenheiten regeln und angehen könnte. Nachdenken, Umsetzen und Machen muss jeder seinen Möglichkeiten, Erfahrungen, Erwartungen und Kenntnissen entsprechend selbst. Beim Kaufen, beim Verkaufen und beim Sterben ist jeder auf sich alleine gestellt, das nimmt einem keiner ab. Die Ausgangssituation ist für alle dieselbe, allein in unseren Möglichkeiten, unseren Kenntnissen und unserer Art Dinge laufen zu lassen oder zu regeln unterscheiden wir uns. Das ist, was uns als Individuen ausmacht. Und das ist auch gut so.

Quelle: Hartgeld.com