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Preisrückgänge zunächst beendet

28. August 2008 Der freie Fall, in dem sich die Preise für börsengehandelte Edelmetalle seit Mitte Juli vier Wochen lang befunden haben, scheint fürs Erste beendet zu sein. Sie stabilisieren sich, wenn auch unter starken Schwankungen. Nach Ansicht vieler Fachleute kann der Einbruch mit fundamentalen Argumenten nicht überzeugend belegt werden. Eine Ausnahme wollen manche von ihnen nur für Silber gelten lassen.
Der Auslöser des ausgeprägten Schwächeanfalls lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: die Erholung des amerikanischen Dollar. Hinzu kamen rein technische Einflüsse. Vor Beginn des Einbruchs hielt die Großspekulation (Hedge-Fonds) an den Terminbörsen für Gold, Silber, Platin und Palladium sehr hohe Netto-Kaufpositionen. Als die Notierungen, ausgelöst vom erstarkenden Dollar, ins Rutschen kamen, setzten sich kaskadenartig entfaltende Verkäufe ein, zumal zunächst keine Käufer mehr vorhanden waren.Preisrutsch bei Platinmetallen nicht nachvollziehbarEntscheidend für die langfristige Preisentwicklung ist jedoch letztlich immer die Situation an den einschlägigen physischen Märkten. Die Terminnotierungen überschießen wegen des starken Einflusses der Spekulation notorisch nach oben und unten hin, ohne dass angemessen darauf geachtet wird, was jeweils an den physischen Märkten geschieht.

Bei Platin und wohl auch bei Palladium hat der zurückliegende Preisverfall nach Ansicht vieler Experten alle nachvollziehbaren Dimensionen überschritten. Nachdem die Notierungen für Platin Anfang März den Rekord von gut 2200 Dollar je Feinunze erreicht hatten, fielen sie innerhalb zweier Wochen auf rund 1900 Dollar zurück. Von Mitte März bis Mitte Juli pendelten sie unter teils heftigen Schwankungen, um dann im Zuge der allgemeinen Schwäche auf fast 1300 Dollar einzubrechen. Seither haben sie sich in der Spitze auf rund 1500 Dollar erhöht. Am Mittwoch kostete die Feinunze Platin etwa 1440 Dollar.

Südafrikanische Minderproduktion verknappt Angebot
Das Edelmetall, das größtenteils zur Herstellung von Autokatalysatoren verwendet wird, ist sehr knapp und wird es wohl noch auf Jahre hinaus bleiben. Seit zehn Jahren sind ununterbrochen Produktionsdefizite verzeichnet worden, die die vorhandenen Vorräte nach Einschätzung von Fachleuten auf ein kaum noch zu unterbietendes Minimum sinken ließen.
Als Ursache der Versorgungsschwierigkeiten gelten einerseits der fast weltweit nachhaltig gestiegene Bedarf an Katalysatoren und vorübergehend auch die vor allem in Asien aufgekommene rege Nachfrage nach Platinschmuck. Andererseits ist die Bergwerksgewinnung des Edelmetalls in Südafrika, dem führenden Produzentenland, über Jahre hinweg hinter den Plänen zurückgeblieben. Dies lag zunächst an der starken Aufwertung des südafrikanischen Rand gegenüber dem Dollar und zuletzt an Störungen bei der Stromversorgung der Platinminen.

Konjunktursorgen
Der Preisverfall am Platinmarkt wird nun damit begründet, dass die physische Nachfrage wegen der zunehmenden konjunkturellen Schwierigkeiten vor allem in der Automobilindustrie spürbar sinken könnte. Zudem gelange immer mehr Platin im Zuge der Rückgewinnung aus verschrotteten Katalysatoren auf den Markt (Recycling). Nicht zuletzt wird darauf verwiesen, dass börsengehandelte Platinfonds (ETF) im Zuge der Baisse beträchtliche physische Mengen des Edelmetalls verkauft haben. Dem binnen kurzer Zeit aufgekommenen starken Angebot stand zunächst offenkundig eine zu geringe Nachfrage der Verarbeiter gegenüber, um den Preisverfall früher aufhalten zu können.
Dabei könnte auch eine Rolle gespielt haben, dass sich der Sommer an den Metall- und den Edelmetallmärkten häufig durch Abwesenheit industrieller Käufer auszeichnet. Händler berichten, inzwischen belebe sich das physische Geschäft jedoch wieder, und es sei deutlich zu erkennen, dass die verarbeitende Industrie zum Aufbau von Vorräten neige. Wegen der in ihren Ursachen nicht beseitigten Knappheit an Platin sei abzusehen, dass sein Preis wieder deutlich anziehe.

Quelle: http://www.faz.net