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Gold-Verbot in USA?

Von Martin Stephan, Chefredakteur Wahrer Wohlstand
US-Mint stoppt Goldmünzen Prägung. Händler ausverkauft. Regierung greift massiv in den Edelmetallhandel ein. Droht ein Gold-Verbot in USA?

Angebot und Nachfrage bestimmen im Prinzip die Preise in einem freien Wirtschaftssystem. Nun gut, das ist keine neue Erkenntnis! Ebenfalls nicht neu ist die Erkenntnis, dass die meisten Märkte im „modernen Zeitalter“ des siegreichen Kapitalismus gar nicht mehr frei sind, sondern mehr oder weniger direkt „gemanagt“ werden.
Zumeist geschieht dies aus Umverteilungsgründen, doch der Anteil an Manipulationen, die eine ungewollte Entwicklung von Seiten der regierenden Polit-, in Handelsunion mit der (be)herrschender Finanzkaste, verschleiern sollen, nimmt dramatisch zu.
Besonders eklatant entwickelt sich die Marktmanipulation aktuell bei den Edelmetallen. Dass die Regularien an der wichtigsten Gold-und Silber-Terminhandelsbörse, der New Yorker Comex, seit jeher die Leerverkäufer bevorteilt, weil schützt, wurde schon oft genug erwähnt und soll daher an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Vielmehr, und das ist neu, versucht die US-Regierung inzwischen massiv die Käufe von physischem Gold und Silber, und hier insbesondere den Erwerb der beliebten Edelmetallmünzen, zu behindern bzw. sogar zu verunmöglichen.
So ist es ein weltweites Phänomen, dass immer mehr Bürger gegen die Risiken des Finanzsystems und einen denkbaren Zusammenbruchs der aktuellen fragilen Strukturen, zumindest einen kleinen Teil ihres Vermögens in „greifbaren“ Edelmetallen anlegen möchten.
Obwohl dies alles andere als eine Massenbewegung ist (fragen Sie doch mal in Ihrem Bekanntenkreis nach, wer dort kürzlich Edelmetalle erworben hat…?), sind doch die Zuwächse auf Jahresbasis sehr deutlich. So stiegen am größten Handelsplatz der Welt für physische Edelmetalle, Dubai, die Goldumsätze in den vergangenen 12 Monaten um über 25 % an und Dubais Verantwortliche berichten über weiter stark steigende Käufe aufgrund des jüngsten Preisrückgangs.
Noch reichen die Handelsvolumina in Goldmünzen und –Barren nicht an jene von Schmuck (vor allem in Indien) heran, doch wird dies nicht mehr lange dauern. So vermelden auch europäische Edelmetallhändler Rekordabsätze im Goldbereich, fährt zum Beispiel die Österreichische Münze in Wien seit vielen Monaten Sonderschichten um die Flut an Nachfragen aus aller Welt nach den „Philharmoniker“-Goldmünzen wenigstens ansatzweise zu befriedigen.
Vor wenigen Monaten startete Wien zudem die Prägung der Silber-Philharmoniker um auch dieses Edelmetall anbieten zu können. An jeder geprägten Münze, die zudem auch ein offizielles Zahlungsmittel EU-weit darstellen, also einen festen Nennwert in Euro besitzen, verdienen Münzanstalt und Regierung Geld, sind daher nicht unglücklich über die aktuelle Entwicklung. Stirnrunzeln mag es eventuell einige Querstraßen weiter in Österreichs Metropole geben, denn die dortige Notenbank stellt das Gold für die Prägung der Münzen zur Verfügung – und die Bestände schmelzen permanent ab!
Doch nicht überall auf der Welt will man ein „freies Spiel der Kräfte“ im Edelmetallbereich tolerieren. Ein Blick in die USA lässt gar vermuten, dass „tolerieren“ und „Tollhaus“ den selben Wortstamm besitzen, denn völlig unverhohlen greift die US-Regierung in Form des Schatzamts bereits seit Monaten in den Edelmetallmarkt ein. Frei nach dem Motto:“Wenn es ärgerlicher Weise schon Nachfrage nach Gold und Silber gibt, muss es noch lange kein Angebot geben“ verweigerte die US Mint (gehört dem Treasury Department) zuerst die Produktion der beliebten Silber-Adler und seit Freitag vergangener Woche auch noch die der „Gold Eagles“. Gründe werden nicht genannt, auch nicht, wann die Münzbehörde denn wieder an die Prägung weiterer Edelmetallstücke denkt – still ruht der See!
Nun könnte man meinen, dass sich die US-Amerikaner eben einfach für andere Edelmetallmünzen entscheiden würden, doch dem ist gerade von Seiten der Privatinvestoren eher nicht so. Die „Eagles“ haben nämlich eine lange Tradition, werden daher überwiegend nicht substituiert. Da „Eagles“, weder in Gold noch in Silber, aktuell lieferbar sind, denn auch die größten US-Händler sitzen fast alle auf dem Trockenen und versuchen schon verstärkt am Sekundärmarkt Ware heranzuschaffen, fällt der Edelmetallkauf der Privatanleger zumeist aus – und genau das ist auch erwünscht!
Denn nichts ist New York und Washington derzeit unangenehmer als zugeben zu müssen, dass die heimische Bevölkerung in Scharen den Dollar lieber in echtes Geld „umrubelt“. Wobei die Goldkäufe der heimischen Bevölkerung gleich doppelt stören. Zum einen lassen sie die Goldvorräte der New Yorker FED langsam schwinden (Silber besitzt die FED bereits nicht mehr), anderenfalls müssten Regierung oder FED am Markt Gold ankaufen, zum anderen lässt jeder Goldkauf die Kaufkraft schwinden, denn Goldkäufe (Hortung) vernichten Dollar, denn ein Rücktausch von Gold in Dollar wird so schnell nicht stattfinden.
In Zeiten der konjunkturellen „Abschwächung“ – inoffiziell befinden sich die USA bereits seit Ende 2007 in einer Rezession – sollten, zumindest nach Ansinnen Washingtons, die Dollar natürlich lieber ausgegeben als durch Goldkäufe „vernichtet“ werden.
Während an den Terminbörsen die viel beachteten Notierungen für Gold, Silber, Platin und Palladium den schwersten Einbruch seit Jahren erleben, sind echte Bestände dieser Edelmetalle nicht mehr verfügbar. Als Folge werden die Kursverluste von Kontrakt- oder Papier-Gold schon gar nicht mehr komplett an den Markt weitergegeben.
Die Behinderung des Angebots durch Washington führt damit tendenziell zu einer Entkopplung der Preise – und die tut auch Not. Denn die Kursverluste der letzten Wochen im Edelmetallbereich sind absolut lächerlich und durch keine fundamentale Entwicklung zu begründen.
Auch die gerne ins Feld geführte „Dollarstärke“ ist nichts anderes als ein Märchen, denn es handelt sich hierbei nur um den Beginn einer Euro-Schwäche. Wobei die Devisenhändler wie eine Meute aufgescheuchter Hühner reagieren. Erst tauscht diese Horde über Jahre die frisch geschaffenen Dollarmengen in Richtung Europa, weil die Welt eine neue Weltwährung bräuchte (Euro) und jetzt, wo der Euro und seine Teilnehmerstaaten selbst in unruhiges Fahrwasser geraten, fällt dieser Zockergruppe nichts anderes ein, als wieder zurückzutauschen in den guten alten „Greenback“.
Dabei haben sich die wirtschaftlichen Probleme in den USA zuletzt weiter verschärft, von daher wird zwangsweise in den kommenden Woche und Monaten der Zufluss in die Edelmetallmärkte nicht nur wieder anziehen, sondern sogar ungeahnte Zuwächse erreichen. Das weiß auch die US-Regierung und greift bereits vorsorglich in das Geschehen ein. Die US-Bürger sollen gefälligst mit ihren Dollars ebenso untergehen wie das politische Washington – der Verkauf von Rettungsringen wurde folglich ausgesetzt. Die einzig legitime Frage, die sich ein jeder beantworten darf, lautet daher: Wann genau hat wohl die US Titanic den Eisberg getroffen? Denn daraus leitet sich ab, wie lange der Kahn noch vorwärts treibt.
Nichts geschieht an den Finanzmärkten „rein zufällig“. So gut wie immer steckt ein System oder ein Grund dahinter. Während die markant steigende Nachfrage nach physisch vorhandenen Edelmetallen immer stärker – als weltweites Phänomen – ansteigt, fallen die Future-Kontrakte in den Kurskeller. Während die meisten Prägeanstalten zumindest versuchen die steigende Gold-, bzw. Silbernachfrage zu bedienen, stellt die US Mint einfach kommentarlos die Arbeit ein, ist der Markt an verfügbaren Münzen in den USA leergefegt.

Vielleicht plant das Schatzamt ja bereits den nächsten Schlag gegen die ungeliebten Konkurrenzwährungen? Wie bereist vor etwa 80 Jahren könnte man die Bürger ja einfach gesetzlich verpflichten, die privaten Schätze wieder abzugeben und gegen ein geringes Entgelt in Dollar zu tauschen! Jene Abtrünnigen wissen diesen dann wenigstens wieder zu schätzen…oder etwa nicht?

Quelle: www.mmnews.de