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Gold und die Inflation

Ja, die Inflation ... in aller Munde ist sie! Und trotzdem ist jetzt der Goldpreis gefallen. Die Frage nach dem Warum ist nicht so schwer zu beantworten! Der Rohstoff Gold ging mit seinem Bruder dem schwarzen Gold ...

Wir sehen dieser Tage den Abfluss des angehäuften spekulativen Kapitals an den Rohstoffmärkten. Eine längst fällige Korrekturbewegung, nachdem eben jene die nun ihr Kapital abziehen es zunächst wie die Verrückten hinein gepumpt hatten. Und ich sage bewusst wie die Verrückten, denn im Angesicht all der Schlagzeilen die über ihren Häuptern zusammenbrachen wie Banken/Finanzmarktkrise, drohende Rezession, wachsende Inflation reagierten sie wie eine aufgescheuchte Herde Elefanten. Losrennen und alle Aktienmärkte niedertrampeln. Dabei überschlugen sie sich fast um auch am Rohstoffkuchen mit zu essen. Und jetzt?! Jetzt wollen sie wieder zurück zur Normalität". Man kann sich ja nicht immer nur den Bauch mit Kuchen voll schlagen. Später wieder ...

Aber lassen wir da blumige Geschreibe! Noch einmal die Frage, warum hat Gold trotz Inflation nun mit korrigiert?! Nun zum einen natürlich, weil auch hier Kapital drin steckte, dass nicht auf eine langfristige Investition ausgerichtet war, sondern nur kurzfristig irgendwo zwischen geparkt werden musste.

Aber das ist nicht der einzige Grund!

Die Inflation verliert an Bedeutung

Eine gewagte Aussage, das sollte sie nämlich nicht! Doch gegenwärtig kann man das Gefühl bekommen, als würde diese Schlagwort ein wenig an Bedeutung verlieren. Zuvor war es noch eines der ganz groß geschriebenen und jetzt scheint man sich darauf geeinigt zu haben, dass die Inflation noch warten kann.

Zuvor war der Markt hin und her gerissen zwischen Rezession und Inflation, wusste im stagflationären Szenario nicht woher oder wohin er gehen sollte. Für welche Seite entscheiden? Was ist schlimmer? Fest gefahren! Und auch die stoische Haltung der FED ihren Leitzins einfach unverändert zu belassen, trug nicht zur Besserung bei. Im Gegenteil zuvor war diese Haltung noch als Anlass genommen worden den US-Dollar abzustrafen.

Aber jetzt ... ist alles anders! Der US-Dollar erfreut sich seiner Unterstützung. EUR/USD notiert mittlerweile schon bei 1,5423.

Aber vor allem ... die Ölpreise sind gefallen! Und das ist jetzt die Entschuldigung für alles. So wird in einigen US-Kolumnen bereits der Dallas-FED-Mann Richard Fisher belächelt, weil er zum fünften Mal in Folge für eine Leitzinsanhebung votiert hat. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hatten Statements von FED-Mannen die in Richtung Kampf gegen die Inflation" gingen tatsächlich noch eine Bedeutung.

Doch inzwischen verzeiht der Markt alles. Weil der Ölpreis gefallen ist, kann das mit der Inflation und der Teuerungsrate ja nicht so schlimm sein. Und so wird mittlerweile Ben Bernanke schon als Held gefeiert, weil der Leitzins bei 2% verbleibt. (Früher wars nicht so, da hat er aber das gleiche gemacht)

Endlich darf der Leitzins bleiben wo er ist und der Markt findet"s in Ordnung!

Welch Erleichterung, könnte doch die FED - wie ich schon so oft geschrieben habe - den Leitzins gar nicht anheben, auch wenn sie das wollte. Wichtiger ist jetzt Liquidität bereit zu stellen, den schlappen Bankensektor zu stimulieren. Allein die Ausweitung des Notfall-Kredit-Systems bis ins kommende Jahr spricht gegen eine Leitzinsanhebung.

Aber ganz so optimistisch in Bezug auf der fallende Ölpreis wird"s schon richten" sind sie ja selbst nicht, haben sich ja die Option freigehalten wenn nötig etwas zu unternehmen. Neben Fisher gab es da nämlich noch ein paar andere FED-Mannen-Wackelkandidaten die sich auch ein wenig Gedanken um die Inflation machen.

Und das ist auch wichtig, denn sie haben keinen Garantiefaktor dafür, dass die Ölpreise trotz gegenwärtiger Korrekturphase nicht weiterhin auf einem hohen Level bleiben. (Meine Meinung kennen sie ja - siehe Daily von gestern)

Und im Gegenteil dürfte diese FED-Poiltik, wenn sie denn durchschlagenden Erfolg haben wird, die Inflation noch ausweiten.

Beim Konsumenten ist sie ja sowieso längst angekommen. Dazu: gestern telefonierte ich mit einem guten Freund, der gegenwärtig seine Familie in den USA (North Dakota) besucht. Er berichtete mir von der großen Sorge ob der hohen Teuerungsrate. Beim Einkauf eines Kürbis und einer Hand voll Zucchini seien gleich 14 US-Dollar über die Ladentheke gegangen.

Ist das nun auch - wie bei uns - gefühlte Inflation?!

Wohl kaum ... offiziell liegt die Inflationsrate in den USA bei 5%. Bei uns 4,1%. Kein Wunder, dass die Einzelhandelsumsätze zurückgehen.

Wenn Sie nun aber wissen möchten wie hoch der CPI (Consumer Price Index) tatsächlich ist - nach der alten Berechnungsmethode- dann schauen Sie sich den zweiten Teil an.

Wenn Sie den Rohstoff-Daily schon länger lesen, dann kennen Sie ja sicher meine Vorliebe für den Chart den John Williams auf shadowstats.com bereitstellt.

Für alle anderen: John Williams berechnet den CPI, also den Inflationsindikator für die USA, nach der alten Berechnungsmethode, wie sie vor der Clinton-Ära angewandt wurde und stellt diese den Ergebnissen der neuen Berechnungsmethode gegenüber.

Dabei kommt erstaunliches zutage:

Blau gibt den CPI nach der alten Methode an und liegt - oh Wunder - um 3 Prozentpunkte über der offiziellen Inflationsrate nach der neuen Berechnungsmethode. Warum man die Berechnungsmethode wohl geändert hat?

So long liebe Leser. Ich halte es für gefährlich die Inflation nicht ernst zu nehmen ... früher oder später wird sie das aber wieder und dann steht wieder nur Gold mit seinen sicheren Armen bereit zum Trost ... morgen dann mehr zum Verhältnis zwischen Gold und Öl. Bis morgen.


© Miriam Kraus
Quelle: Auszug aus dem Newsletters Rohstoff-Daily