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12.06.2008
Gerhard Spannbauer
www.krisenvorsorge.com

Gold besitzt auch ohne Krise eine glänzende Perspektive

In solch unsicheren Zeiten wie wir sie aktuell erleben, fragt man sich wie und wo man
investiert und wie man seine Ersparnisse in die Zukunft retten kann. Ständig hört
man neue Hiobsbotschaften über belastete Bankentitel und die erbarmungslos
galoppierende Inflation tut ihr übriges. Die Aussichten für den privaten Anleger sehen
zurzeit wirklich sehr düster aus. Daher sind Alternativen zu Sparanlagen,
Festgeldern, Aktien, Fonds und Co. gefragt.
Unter dem breiten Angebot sticht dabei seit längerer Zeit das Investment in Gold
besonders hervor. In dem kürzlich erschienenen Special Report zu Gold wird dem
begehrten Rohstoff von der Erstebank (Sparkasse in Österreich) eine glänzende
Zukunft prophezeit. Die folgende Zusammenfassung der Kernpunkte dieser Studie
soll dem interessierten Anleger ein grundsätzliches Verständnis des Goldsektors
vermitteln und ihm differenzierte Investmentideen vorstellen.
Um die mannigfaltigen Gründe für die Goldpreisrally zu verstehen, gilt es zunächst
ein Verständnis für die Faktoren zu gewinnen, die Einfluss auf die Kurse nehmen.
Die Grundvorrausetzung ist dabei ebenso banal wie fundamental: Angebot und
Nachfrage bilden den Preis. Wie setzt sich jedoch das Angebot und Nachfrage im
Detail zusammen?
Betrachten wir zunächst das Angebot, welches von zwei Komponenten geprägt wird.
An erster Stelle steht die Minenproduktion, also die direkte Förderung von Gold, die
hauptsächlich in Südafrika, China, Australien und den USA lokalisiert ist. Die Minen
fördern jährlich knapp 2.450 Tonnen Gold. Im Jahr 2007 fiel die Produktion auf das
niedrigste Niveau seit 11 Jahren, weil die Goldproduktion in 8 der 12 wichtigsten
Fördernationen stagniert. Es wird vermutet, dass die Spitze der Förderung –der so
genannte Peak –ähnlich wie beim Öl bereits überschritten ist.

(Eigene Berechnungen beziehen sich bei allen Grafiken auf Daten der Erstebank)
Die weltweite Nachfrage liegt bei ca. 3600 Tonnen pro Jahr. Das bestehende Defizit
wird allein durch die zweite Komponente, das so genannte Sekundärangebot
ausgeglichen. Dies geschieht in erster Linie durch Recycling von Goldschrott und
durch Verkäufe von Goldreserven seitens der Zentralbanken. Seit geraumer Zeit sind
jedoch alle Komponenten des Angebots rückläufig.
Die Minenproduktion, als wichtigste Angebotskomponente, ist dabei am härtesten
betroffen. Die Gründe dafür sind sowohl in der Vergangenheit, Gegenwart als auch
zukünftigen Entwicklungen zu suchen. Während des extremen Preisverfalls von Gold
von 1980-2000 wurde die Goldminenbranche arg gebeutelt. Zahlreichen Goldminen
mussten schließen, Goldaktien verschwanden von den Listungen an der Börse und
nicht wenige Minengesellschafter wurden in den finanziellen Ruin getrieben. Grund
war die eingebrochene Nachfrage. Diese ohnehin dezimierte Zahl an Anbietern
konnte in den nachfolgenden Jahren nur unzureichend aufgestockt werden, da die
explodierenden Explorations- und Entwicklungskosten (Energie, Stahl, Mitarbeiter
etc.) ein enormes unternehmerisches Risiko bedeuten. So war - und ist es - für neue
Minengründer außerordentlich schwierig, Finanzierungspartner zu gewinnen.
Da die Ressourcen, die sich in geringen Höhen befinden und damit kostengünstiger
abzubauen sind, fast vollkommen erschöpft sind und Gold eine endliche Ressource
ist, gestaltet sich der Abbau zunehmend als kaum noch realisierbar. Er scheitert oft
an technischen oder an wirtschaftlichen Hürden. So können die restlichen
Vorkommen, die in tieferen Schichten liegen, nicht abgebaut werden, da die Technik
dem Menschen hier Grenzen setzt. Auf der anderen Seite wird Erz mit einem sehr
geringen Anteil an Gold nicht abgebaut, da es unrentabel ist. Für ein Gramm Gold,
das gefördert wird, müssen derzeit im Schnitt eine Tonne Gestein bewegt werden.
Weiterhin wird der Abbau durch immer strengere Umweltauflagen verteuert und
verzögert. In ihrem Kern sollen diese Gesetze die Schäden der hochgiftigen
Lösungen, die das Gold aus dem Gestein herauslösen, eindämmen. Besonders in
Kanada und Australien sind die entsprechenden Richtlinien sehr hart.
Dementsprechend wird der Abbau dort immer weiter eingeschränkt. Darüber hinaus
wird das Angebot der Minen durch nicht zu vernachlässigende politische Risiken
gegeißelt. Gerade in wichtigen Förderländern wie Zimbabwe, Peru, Venezuela,
Indonesien etc. ist die politische Situation sehr heikel und das Angebot wird durch
Enteignungen weiter verknappt.
Auch das Sekundärangebot schrumpft stetig. Es wird verhältnismäßig wenig Gold
recycelt, da es immer weniger Verkäufer gibt. In der Vergangenheit war oft zu
beobachten, dass das Recyclingangebot bei hohen Goldpreisnotierungen ebenfalls
stieg, da viele die ihren Schmuck etc. in Bargeld umwandeln wollten, und dabei einen
netten Gewinn machen konnten. Dies hat sich jedoch geändert. Trotz der hohen
Notierungen ist kaum ein Verkaufsdruck auf den Märkten zu spüren, da im
Allgemeinen davon ausgegangen wird, dass die Goldpreise weiter steigen werden.
Ähnlich verhält es sich mit der letzten Komponente des Angebots, dem Verkauf von
Gold durch die Zentralbanken. Um das Ungleichgewicht zwischen Angebot und
Nachfrage auszugleichen und um den Goldpreis zu drücken, waren die
Zentralbanken in der Vergangenheit von einer immensen Bedeutung, in dem sie
massiv Gold aus ihren Beständen verkauften. Nur so konnte die große Nachfrage
gestillt werden. Um bei Engpässen liquide zu bleiben ist dies auch weiterhin Praxis
bei den Notenbanken. Allerdings ist diese Entwicklung stark rückläufig, denn
Zentralbanken aufstrebender Länder, die reich an Bodenschätzen sind wie Bspw.
Russland kaufen massiv Gold, um Ihre Devisenbestände und die eigene Währung
abzusichern. Russland kündigte beispielsweise an, seinen Bestand von Gold an den
Gesamtreserven mehr als verdoppeln zu wollen. Die zunehmende Skepsis dem
Dollar gegenüber unterstützt diese Entwicklung. Dies dürfte auch auf andere Länder
mit großen Dollarreserven zutreffen, allen voran China. Diese Nation verfügt über
Devisenreserven von ca. 1,3 Billionen Dollar, davon derzeit nur ca. 4% in Gold
(Siehe nachfolgende Grafik). Würde alleine China - zwischenzeitlich der größte
Goldproduzent der Welt - den Goldanteil ihrer Devisen verdoppeln wollen, wäre der
Markt leergefegt und ein steiler Goldpreisanstieg programmiert. Angesichts der
fortschreitenden Dollarschwäche keine unrealistische Aussicht.

Fasst man die Entwicklung der Komponenten des Angebots zusammen, ergibt sich
folgendes Resümee: Das stetig sinkende Angebotsvolumen ergibt sich als Summe
von fallender Minenproduktion, rückläufiger Zentralbankverkäufe und einem relativ
konstanten Angebot an Goldschrott. Diese bietet ein intaktes Gerüst für weitere
Goldpreisanstiege, da die Nachfrage nicht durch das Angebot gedeckt werden kann.
Während das Angebot also regelrecht versickert, zeigt die Nachfrage eine genau
entgegen gesetzte Tendenz. Im vergangenen Jahr stieg die sie um vier Prozent (in
Tonnen). In US-Dollar waren es sogar 20 Prozent. Doch aus welchen Komponenten
setzt sich die Nachfrage eigentlich zusammen?

Es wird zwischen physischer und spekulativer Nachfrage unterschieden. Die
physische Nachfrage setzt sich dabei aus der Nachfrage von Schmuck und von der
Industrie zusammen. Die spekulative Nachfrage dient ausschließlich Investments.
Der Grund für das rasche Voranschreiten dieser drei vollkommen unterschiedlich
motivierten Nachfragen liegt einerseits an einem vermehrten Interesse der Anleger
an Gold und dem aufkommenden Wohlstand in Emerging Markets (Aufstrebende
Märkte), andererseits an der vermehrten Einsetzbarkeit von Gold in der Industrie.
Das spekulative Interesse der Anleger ist besonders durch Exchange Traded Funds
(EFT`s) vergrößert worden.
So ist der physische Goldbesitz von EFT`s zwischen November 2006 und November
2007 um 50 Prozent angestiegen. Auf der Käuferseite hat man es hier aber in der
Regel mit institutionellen Anlegern zu tun. Die Motivation für private Anleger in Gold
zu investieren, liegt darin begründet, dass der begehrte Rohstoff einen
Inflationsschutz bietet. Gerade in heutigen Zeiten von wachsender, globaler Inflation
steigt das Interesse an Gold daher regelmäßig. Abgesehen davon, ist Gold aufgrund
von wachsenden Diversifikationstendenzen seitens der Anleger stark nachgefragt.
Um alles auf eine Karte zu setzten, sind die Finanzmärkte viel zu unruhig und ein
Verlust viel zu wahrscheinlich. Daher wird Gold zunehmend im Depot beigemischt,
um die Risiken zu streuen. Commodities (Commodities sind Produkte, die als
Massenware verkauft werden und sich von anderen Produkten hauptsächlich
dadurch unterscheiden, dass sie auf Märkten gehandelt werden und daher auch
einen Preis haben.) sind in den Depots nach wie vor untergewichtet und versprechen
in Zukunft kräftige Kursanstiege.
Die physische Komponente wurde in der vergangenen Zeit besonders von dem
Aufstreben der Schwellenländer befeuert. Der indische, russische und chinesische
Markt schwemmt mit einer enormen Nachfrageflut auf den Weltmarkt und verschlingt
Großteile der Fördermengen. Da sich in diesen Ländern langsam gesellschaftliche
Eliten ausbilden, die sich vom Rest der Gesellschaft durch Luxusgüter abheben
wollen, werden riesige Schmuckmengen nachgefragt, die den Goldpreis nach oben
treiben. Außerdem haben die wachsenden Industrien der Emerging Markets einen
steigenden Goldbedarf. In der Industrie ist Gold aufgrund seiner ausgezeichneten
Wärme- und Elektrizitätsleitfähigkeit hoch geschätzt und wird immer häufiger in
elektrischen Geräten verwendet.
Langfristig gesehen befinden sich damit sowohl die spekulative als auch die
physische Komponente der Nachfrage in absolut intakten Aufwärtstrends, die gerade
erst richtig Fahrt aufgenommen haben. Ein weltweiter Konjunkturrückgang könnte die
Nachfrage nach Schmuck insbesondere in China und Indien deutlich reduzieren und
das positive Goldszenario drüben. Abgesehen davon schließt die Studie daher mit
der einem kurzfristigen Kursziel von 1200 US-Dollar und einem längerfristigen von
2300 US-Dollar pro Unze. Es wird weiterhin von einem steigenden Anlegerinteresse
in 2008 ausgegangen, was neben der Nachfrage aus den Emerging Markets als
Schlüsselfaktor für Kursanstiege gehandelt wird.
Diese Studie lässt einen möglichen Finanzcrash völlig außer acht. Jedoch besteht
hierfür eine konkrete Gefahr und sollte es zu einem Kollaps der weltweiten Finanzen
kommen, wird der Goldpreis höchstwahrscheinlich regelrecht explodieren.
Aufgrund der Tatsache, dass es offensichtlich eine extreme Manipulation auf dem
den Finanzmärkten und insbesondere dem Goldsektor gibt, kann man vermuten,
dass die „Obrigkeit“ es auch zukünftig schafft, Gold mit Tricks und Gesetzen „unten“
zu halten. Daher würde ich mindestens 50% in Silber investieren, da dieses
Edelmetall seltener als Gold ist und in der Industrie, Medizin und modernen Welt
unverzichtbar ist. Silber dürfte längerfristig nicht in dem Maße manipulierbar sein, da
dort der Markt stärker als die Politik und die Unterdrücker sein dürfte.
Gerhard Spannbauer
http://www.krisenvorsorge.com
PS: Den vollständigen Goldreport über 64 Seiten finden Sie zum Download z. Bsp.
unter http://www.goldseiten.de/content/artikel/erstebank-gold2008.pdf.