Edelmetalle - Frühsommerliche Kursschwäche
02:11 02.06.08
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Gold: In der letzten Woche wurde deutlich, dass die Goldkorrektur noch nicht zu Ende ist und sich sehr wahrscheinlich in saisonal typischer Manier über die Sommermonate hinziehen wird. Der Goldpreis sank bis am Freitag auf 886,10 USD/Unze, -38,10 USD/Unze gegenüber der Vorwoche.
Zur negativen Marktstimmung beigetragen haben mehrere Berichte über eine deutliche Abnahme der Goldnachfrage sowohl in den arabischen Ländern, als auch in Indien. Viele dieser Berichte bezogen sich auf das erste Quartal 2008, wo aufgrund der Rekordpreise auf USD-Basis tatsächlich ein Nachfrage-Rückgang verzeichnet wurde. Das Fazit vieler dieser Berichte, dass hier grundlegende Umwälzungen im Goldmarkt dieser Länder anstehen, teilen wir allerdings nicht. Gerade im arabischen Raum, aber auch in Indien sind viele Händler sehr geschickt darin, ihre Lager bei im Jahresverlauf eher tieferen Kursen zu füllen, um sich dann bei kurzfristigen Preispeaks mit Käufen zurück zu halten. Untermauert wird diese These durch Beobachtungen, dass die Goldnachfrage im laufenden zweiten Quartal bereits wieder angezogen hat. Zudem hat Gold in diesen Ländern einen hohen kulturellen Stellenwert, welcher sich nicht so rasch ändert. Zumal sich gerade in vielen asiatischen Ländern aufgrund des wirtschaftlichen Booms der letzten Jahre trotz dem Preisanstieg immer mehr Leute Goldkäufe leisten können.
Nach dem zuletzt sehr starken Anstieg rückläufig war auch der Ölpreis, was sich auf den Goldpreis ebenfalls negativ auswirkte.
Charttechnisch erwies sich die Rückeroberung des mittelfristigen Aufwärtstrends der letzten Woche als Fehlsignal. Dies ist ein klarer Hinweis, dass mit einer Verlängerung der Korrektur zu rechnen ist.
Silber: Der Silberpreis korrelierte auch in der vergangenen Woche stark mit dem Goldpreis und sank dem entsprechend um -1,32 USD/Unze auf einen Wochenschlusskurs von 16,87 USD/Unze. Wie so oft zeigte die Kursentwicklung beim Silber allerdings eine deutlich höhere Volatilität.
In unserem letzten Marktbericht gaben wir bereits unserer Erwartung Ausdruck, dass die Erholung der vorletzten Woche nicht nachhaltig wäre; und tatsächlich sieht es jetzt auch beim Silber sehr danach aus, dass sich die Kursschwäche über die Sommermonate hinziehen könnte, und eine nachhaltige Erholung erst im Frühherbst ansteht.
Der Silberminen-Index SIX schloss bei 88,69 Punkten, ein Verlust von -2,34 Punkten zur Vorwoche. Für den iShares Silver Trust Silber-ETF wird offiziell ein Inventar von 192,57 Millionen Unzen angegeben, unverändert gegenüber der Vorwoche.
Platin: Platin konnte sich dem allgemeinen Trend bei den Edelmetallen nicht entziehen und schloss bei 2006 USD/Unze, und damit -164 USD/Unze tiefer als in der Vorwoche. Dieser starke Kursrückgang wird allerdings durch einen Blick auf den Chartverlauf relativiert. Platin konsolidiert nach der Preisexplosion im ersten Quartal 08 auf einem hohen Niveau seitwärts und zeigt damit nach wie vor eine grosse Stärke.
Palladium: Palladium verbilligte sich im Wochenvergleich ebenfalls, und zwar um -17 USD/Unze auf 438 USD/Unze. Wir sehen Palladium gerade auch wegen den weiter steigenden Platin-Notierungen als chancenreich an, da langfristig ein Teil der Platinanwendungen durch Palladium substituiert werden dürften.
Verkaufspreise von Barren und Münzen: Ein Kilogramm Gold kostete am Dienstag Morgen in Zürich CHF 29’976.-, für einen „Maple Leaf“ aus Gold wurden CHF 982.- verlangt (Quelle UBS Zürich). In Frankfurt mussten € 18’644.-, bzw. € 604.- dafür bezahlt werden (Quelle Dresdner Bank).
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Quelle: Silberinfo.com
