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26.05.2008 13:10
Leobener Montanuni holt sich Gold und Silber aus Autoabfällen

Neues Verfahren bietet Zugriff auf Edelmetalle und Metalle der Leichtfraktion.

Altfahrzeuge sind nicht nur eine erhebliche Menge Abfall, man kann sie auch als wertvolle Rohstoffquelle sehen. An der Montanuniversität Leoben wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem man aus den Altautos wertvolle Edelmetalle und Metalle wie Gold, Silber und Kupfer gewinnen kann. Dabei hat man vor allem nicht den konkreten Altmetallanteil, sondern die kunststoffreiche Schredderleichtfraktion im Auge.

Zerkleinerung der Autokarossen. Wenige Autos erleben ihr Dasein als Oldtimer, sondern landen als Wracks in der Schredderanlage. Die während der Zerkleinerung der Autokarossen mittels Windsichter abgezogenen, größtenteils nichtmetallischen Materialien wie Kunststoffe, Gummi, Holz, Textilien, Schaumstoffe, Erde, Glas und Steine bilden die Schredderleichtfraktion (SLF). Jährlich fallen österreichweit an die 110.000 Tonnen SLF an: Dazu gehören neben den Teilen aus der Altfahrzeugverwertung vor allem auch Schrott aus der Elektronikindustrie.

Trennung sehr schwierig. "Die Trennung von Metall und Kunststoff ist nicht zu 100 Prozent möglich. So finden sich an den Kunststoffteilen oft noch Metallreste - und die interessieren uns", so der Leobener Umweltingenieur Christoph Thaler, der ein Verfahren entwickelt hat, das es ermöglicht, die Metalle zu recyceln. "Die Schredderabfälle werden in ein Kupferbad eingebracht und auf ca. 1.200 Celsius erhitzt", erklärte Thaler. Die im Abfall vorhanden Metalle wie Zink, Nickel, Blei, Silber und Gold lösen sich bei diesen Temperaturen auf und reichern sich im Kupfer an. "Durch einen Raffinationsprozess können in weiterer Folge Gold und Silber vom Kupfer abgetrennt und weiter verarbeitet werden", so der Ingenieur. Neben den Wertmetallen entsteht auch Schlacke, die ebenso als Sandstrahlmittel verwertbar ist.

Elektronikschrott. In zahlreichen Versuchen wurde festgestellt, dass nach mehrmaligem Wiederholen der Methode der Anteil an Silber und Gold stark steigt. "Im dritten Durchgang hat sich der Goldgehalt vervierfacht", erklärte Thaler. Noch bessere Ergebnisse konnten mit Elektronikschrott erreicht werden. "Hier erhielten wir sogar Goldwerte, die mehr als zehnmal so hoch wie in Golderzen sind." Der Prozess sei zwar vom Verfahren her aufwendig, aber bei den derzeitigen Marktpreisen von Edelmetallen ist es auf jeden Fall rentabel.

200 Kilogramm verwertbare Schlacke. Hintergrund dieser Forschung sind verschärfte EU-Richtlinien für die Verwertung und Deponierung von Reststoffen. Die EU fordert, dass 80 Prozent der Automobile stofflich verwertet und fünf Prozent wieder thermisch der Energiegewinnung zugeführt werden müssen. Mit diesem neuen Verfahren bleiben von 1.000 Kilogramm Schredderleichtfraktion nur 200 Kilogramm verwertbare Schlacke übrig, der Rest kann wieder in den Produktkreislauf zurückgeführt werden.

Quelle: kleinezeitung.at