Gold- und Platinmarkt unter der Lupe
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Laut World Gold Council belief sich die Nachfrage nach Gold weltweit im 1. Quartal 2008 nur auf 701,3 Tonnen, rund 16% weniger als im Vorjahr, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Vor allem die Schmucknachfrage, auf die 2007 knapp 70% der Gesamtnachfrage entfallen seien, sei deutlich zurückgegangen: Mit Ausnahme von China, Russland, Vietnam und Ägypten sei in allen Regionen ein Rückgang zu verzeichnen gewesen. In Indien, dem weltweit größten Abnehmer, sei die Nachfrage um 50% eingebrochen. Auf der anderen Seite sei die Investmentnachfrage hoch gewesen: Mit knapp 73 Tonnen, doppelt so hoch wie im Vorjahr, sei vor allem die Nachfrage der ETFs eine wichtige Stütze gewesen. Auf der Angebotsseite sei die Minenproduktion um 3% gegenüber dem Vorjahr gefallen, während gleichzeitig das Angebot an Altgold um 30% gestiegen sei.
Gestern habe Johnson Matthey die lang erwartete Studie zum Markt für Platinmetalle vorgelegt. Wie erwartet habe der Platinmarkt 2007 im Defizit geschlossen: Während die Nachfrage vor allem wegen des hohen Bedarfs für Autokatalysatoren (+8,2%) und einer höheren industriellen Nachfrage (+6%) auf 7,03 Mio. zugenommen habe, sei das Angebot wegen hoher Ausfälle in Südafrika um gut 4% auf 6,55 Mio. Unzen gesunken. Im laufenden Jahr dürfte die Produktion wegen der Stromausfälle in Südafrika weiter rückläufig sein, während die Investmentnachfrage, die sich bereits 2007 nach dem Deinvestment im Vorjahr auf 170 Mio. Unzen belaufen habe, zusätzliche Impulse geben werde. Die Verknappung der Marktbilanz werde die Platinpreise weiter stützen.
(20.05.2008/ac/a/m)
Quelle: silberinfo.com
