StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Gold - langfristig immer die zu favorisierende Anlagestrategie

Gold ist nicht langweilig


Gegenwärtig könnte man fast den Eindruck bekommen, nachdem Gold bis zu seinem markanten Aufstieg bis zur 1.000 USD-Marke Herzen, Augen und Gedanken der Anleger als der absolut zu favorisierende Inflationsschutz beherrschte, dass das gelbe Edelmetall nun langsam wieder in Vergessenheit gerät.

Nun, abzusehen war sie, die Korrekturbewegung! Sie mögen sich erinnern, in den vergangenen Monaten verlieh ich schon des öfteren meiner Überlegung Ausdruck, das dies geschehen müsse um einen starken spekulativen Faktor auszupreisen. Das letzte Mal am 3. April, als Gold gerade noch um die 900 USD-Marke herumrotierte. Damals schrieb ich: “Doch in den nächsten Tagen muss sich irgendwann ein neuer Trend herauskristallisieren und ich gehe davon aus, dass eine US-Dollar-Unterstützung dann auch den nötigen Druck auf die Rohstoffpreise ausüben wird und Gold dabei bis in einen Bereich um die 860-870 USD treiben könnte. Dann allerdings sollte das Edelmetall wieder eine starke Trendentwicklung erleben.“ Nun, gegenwärtig dümpeln wir gerade in dieser Preisspanne herum.

Und ich möchte nun an dieser Stelle vor allem einem Ausdruck verleihen: Gold ist nicht langweilig, nur weil gegenwärtig mehr über Öl als über Gold berichtet wird. Ganz im Gegenteil: Gold wird in meinen Augen erst jetzt wieder so richtig interessant!

Und das nicht nur, weil ich grundsätzlich davon ausgehe, dass Gold für die kommenden Jahre auf jeden Fall eine zu favorisierende langfristige Anlagestrategie ist, oder weil ein günstiger Kaufzeitpunkt allemal besser ist als ein teurer. Nein, ich habe tatsächlich auch meine Gründe!


ETF-Liquidierungen

Zunächst einmal möchte ich meiner Überlegung Ausdruck verleihen, dass wohl ein großer Teil der Korrekturbewegung in den letzten Wochen auf ETF-Auflösungen zurückzuführen ist. Seit dem Hoch bei 1.000 USD wurden im größten Gold-ETF etwa 2,6 Millionen Unzen an Gold liquidiert. StreetTracks verlor allein in den ersten beiden Korrekturwochen 1,3 Millionen Unzen. Sie sehen die Tendenz ist nun mittlerweile abnehmend.

Was ist der Grund dafür? Nun, Gewinnmitnahmen einerseits und der Ausstieg der kurzfristig orientierten Spekulanten, die nun langsam ihr Vertrauen wiederfinden, nachdem mittlerweile die Neigung zu Panikreaktionen abnimmt und nun langsam wieder in die Aktienmärkte zurückkehren, vielleicht auch ins Öl.

Aber eben, Sie erinnern sich, das ist gut, denn das wollten wir ja! Nun zu den Begründungen dafür, weshalb ich davon ausgehe, dass die langfristigen die Goldpreisentwicklung unterstützenden Faktoren intakt bleiben:

Welche Gründe eine starke Goldpreisentwicklung unterstützen: Das Angebot verringert sich
Zunächst einmal muss davon ausgegangen werden, dass die kommenden Jahre keine starke Ausweitung des Angebots mit sich bringen werden. Die bereits existierenden Minen, vor allem in Südafrika haben mit Produktionsrückgängen zu kämpfen. Längst müsste verstärkt in den Ausbau der bestehenden Minen investiert werden. Das mach die Förderung aber teurer - Open Pit Minen beispielsweise müssen tiefer werden. Dadurch erhöht sich das Gefahrenpotenzial für die Minenarbeiter. In diesem Umfeld muss man nach Minenbetreibern Ausschau halten, die bereits Investitionen vorgenommen haben und sich so für die Zukunft besser platzieren. Hinzu kommt aber auch noch, dass noch immer keine nennenswert großen neuen Lagerstätten gefunden, geschweige denn abgebaut werden. Auch hier muss noch viel Wasser den Berg hinabfließen, bis sich dies ändern kann.
Die physische Nachfrage wird wieder steigen
Ein großer Teil der physischen Nachfrage nach Gold geht auf das Konto der Schmuckindustrie. Deren Nachfrage zeigte sich rückläufig, als Gold die 1.000 USD-Marke überschritt. Nach der Korrekturbewegung und vom gegenwärtigen Preislevel aus betrachtet dürfte dieser Faktor nun bald wieder anspringen. Zumal auch im Hinblick auf den wachsenden Wohlstand in China und Indien, wo kulturell bedingt eine hohe Affinität der Menschen zu Gold besteht.

In meinen Augen gegenwärtig noch viel wichtiger für die Goldpreisentwicklung sind aber die negative Realverzinsung in Verbindung mit einer wachsenden Inflation.
Negative Realverzinsung macht Gold zur attraktiven Investment-Alternative
Werfen wir einen Blick auf die USA. Vermeintliche Ruhe scheint in die Märkte eingekehrt zu sein. Panikreaktionen nehmen ab. Negative Wirtschaftsdaten haben einen abnehmenden Einfluss auf das Verhalten der Marktteilnehmer. Das war zu erwarten! Und ist auch nicht verkehrt! Panikreaktionen waren noch nie meine Sache! Doch die Realität sieht eigentlich anders aus. Nach wie vor weitet sich die Inflation aus. In den USA wird die Inflationsrate "offiziell" mit um die 4% angegeben. Nach der massiven Zinssenkungsserie durch die FED liegt die Verzinsung der Ein-Jahres Schatzanweisung bei 2%. Nicht gerade toll, wenn Zinseinnahmen durch eine steigende Teuerungsrate effektiv aufgefressen werden. Gold ist in diesem Zusammenhang eine wesentlich lohnenswertere Alternative.

Dies zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit: in der Zeit negativer Realverzinsung von Mitte 2001 bis Frühling 2005 erlebte der Goldpreis die stärkste Wachstumsentwicklung in Jahrzehnten und stieg von 255 USD auf 455 USD pro Unze.
Tatsächlich ist die Inflationsrate in den USA sogar noch höher als offiziell angenommen
Eigentlich machen es rapide steigenden Lebensmittel- und Energiepreise jedem deutlich: die Teuerungsrate steigt. Man kann dieses Empfinden zwar auch als gefühlte Inflation abtun, aber sinnvoller ist es sich mit den Berechnungsgrundlagen zu beschäftigen. Sie mögen sich erinnern, ich habe schon öfter davon berichtet, dass in den USA seit der Clinton-Administration dem Consumer Price Index eine andere Berechnungsmethode zugrunde gelegt wird. Nach der alten Berechungsmethode allerdings erhält man einen Wert der fast doppelt so hoch liegt wie die offiziellen Angaben. Laut John Williams, der seine Ergebnisse laufend im Internet veröffentlicht, liegt der Wert gegenwärtig bei über 7%.

All diese Gründe führen mich zu der Überzeugung, dass der Goldpreis langfristig eine fundamental gesicherte starke Wachstumsentwicklung vor sich hat. Gerade im Hinblick auf die negative Realverzinsung stellt sich die Frage, warum sich das Szenario zwischen 2001 und 2005 nicht wiederholen sollte. Zumal nicht davon ausgegangen werden kann, dass die FED auf längerfristige Sicht gegen die Ausweitung der Inflation aktiv werden wird. Zinsanhebungen sind im Angesicht der nach wie vor fragilen US-Wirtschaft wohl nicht drin. Trotz der gegenwärtigen Pause in der Zinssenkungsserie. Hinzu kommt noch, dass die FED absolut nichts gegen Finanzspritzen zur Vermeidung einer Rezession hat. MZM, die Menge an Geld innerhalb der US-Wirtschaft, die leicht zugänglich ist für Aufwendungen ist seit dem vergangenen Jahr um 15% gestiegen.

So long liebe Leser. Die gegenwärtige Ruhephase ist wohl eher nur eine Ruhe vor dem nächsten Sturm, ein Sturm der aber Goldbullen nur Recht sein kann. Lesen Sie am Montag weiter. Morgen gibt’s an dieser Stelle wie gewohnt den Wochenrückblick.


© Miriam Kraus
Quelle: Auszug aus dem Newsletters Rohstoff-Daily / goldseiten.de