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Könnte sich der wahre Bullenmarkt bitte erheben?

Erinnern Sie sich noch an die alte Maxime der Wall Street: "Kämpft nicht gegen den Trend an?" Und jetzt denken Sie an einen anderen "Kämpft nicht gegen die Zentralbank an?" Nun, was passiert, wenn die Zentralbank gegen die Trends vorgeht, so wie sie es in jüngster Zeit getan hat? Welchem Axiom soll man dann noch glauben? Historisch hat die Zentralbank diesen Kampf verloren, bis der Trend bereit war, umzukehren.

Zugegeben, die Inflationspolitik der Zentralbank wird vermutlich dazu beitragen, dass das zu einem höheren, nominalen Dollarwert geschehen wird, als es andernfalls der Fall wäre. Nichtsdestotrotz gibt die historische Wahrscheinlichkeit dem Trend gegenüber der Zentralbank den Vorzug, wenn diese beiden Maximen aufeinander prallen. Doch lassen wir meine autistische Weisheit einen Augenblick lang außen vor.

Wir wollen uns überlegen, was die amerikanische Zentralbank für den Trend des Goldpreises tut - einen Trend, den sie, wie ich Ihnen nur äußerst ungern berichte, nicht bekämpft. Ich will es so zusammenfassen: Die Flugbahn dieses Bullentrends tendierte Richtung Norden, als Bernanke die Führung über das amerikanische Zentralbanksystem übernommen hat.

Die Politik, die von der Zentralbank unter Bernanke verfolgt wird, hat die Investitionsthese bestätigt und den Bullenmarkt bei Gold angekurbelt. Wie ein Experte zuletzt während eines Interviews auf Bloomberg feststellte: "Man muss mit dem Thema der Inflation gehen... es ist das Einzige, was noch funktioniert."

Nachdem man die Größe des neuen Term Auction Facility am vorvergangenen Wochenende von 60 Milliarden auf 100 Milliarden Dollar aufgestockt hat, stellte die Zentralbank ein weiteres innovatives Werkzeug vor, das dabei helfen könnte, die Liquidität im Bankensystem zu verwalten.

Dieses neue Mittel, das Term Securities Lending Facility (TSLF), wird den Primärhändlern bis zu 200 Milliarden Dollar in Schatzanleihen anbieten, als Gegenleistung für ein breites Spektrum an Sicherheiten, die die Zentralbank noch nie zuvor akzeptiert hat. Die Zentralbank hat außerdem Swaps mit anderen Zentralbanken erleichtert. Die Kontroverse besteht darin, dass die Zentralbank zwar seit 1980 die Erlaubnis hat, hypothekarisch gesicherte Wertpapiere als Sicherheit anzunehmen, sie hat sie aber noch nie im wahrsten Sinne des Wortes gekauft.

Und erst in jüngster Zeit traten Gesetze in Kraft, die es erlauben, dass sie sie tatsächlich als Zahlungsmittel nutzt - was bedeutet, dass sie sie kaufen kann, ohne dass sie deswegen einen anderen Anlagewert verkaufen muss.

"Goldbugs" haben die Gesetzesänderungen bei der Zentralbank mit Interesse verfolgt. Dieser Schritt sollte keinen von ihnen überraschen, aber er hat eine ganz besondere Bedeutung für die langfristigen Folgen und für den Goldpreis. Und auch wenn die Zentralbank die Reserven den Bank oder die monetäre Basis seit August nicht sehr erhöht hat, so hilft sie dem Bankensystem doch, einen Anstieg der Nachfrage nach Reserven hinauszuschieben, der durch Kriterien ausgelöst werden könnte, die in das Rahmenwerk Basel II eingebaut sind.

Das ist ein allgemein akzeptiertes Modell der Angemessenheitsstandards von Kapital. Indem die Zentralbank die Qualität der Bankreserven anhebt, selbst temporär, hofft sie, dass sie die Quantität der Reserven nicht erhöhen muss. Diese reichten bereits aus, um seit August eine Expansion von 800 Milliarden Dollar der breiteren amerikanischen Gesamtgeldmenge MZM anzutreiben.

Das sind 11% oder 15% im Laufe eines Jahres. Der höchste Anstieg seit 2002. Das ist ein bulliges Rezept für die Edelmetalle. Es gibt nichts Optimistischeres für Gold, als eine Situation, in der die Zentralbank nicht bereit ist anzuerkennen, dass sie Öl in ein wütendes Feuer gießt.

Vergessen Sie den Dollar und vergessen Sie Öl. Das sind nur vorübergehende Angelegenheiten. Der wahre Bullenmarkt steht kurz davor, sich zu erheben.

Wenn der Goldpreis bei über 1.000 Dollar steht, dann tut er das, weil die Zentralbanken zur schlechtest möglichen Zeit wie wahnsinnig inflationieren. Das bedeutet, dass ein guter, altmodischer Bärenmarkt an der Wall Street ausreicht, um die Zentralbanker geschlossen den Fuß aufs Gas drücken zu lassen und den Goldbullenmarkt aufrecht zu erhalten. Bislang haben die Edelmetallaktien sich dem allgemeinen Trend des Aktienmarktes seit August widersetzt.

Das ist so, wie es sein sollte, und es ist beachtlich, weil den meisten Berechnungen zufolge, Goldaktien heute, verglichen mit dem Goldpreis, teuer sind. Aber die Investoren beklagen sich über die mangelhaften Leistungen dieser Aktien im Verhältnis zu Gold und über die glanzlose Leistung ihrer Junior-Minen-Anlagen, die an der geschätzten Erholung des Sektors seit August, als der aktuelle Trend begann, überhaupt nicht teilgenommen haben.

Hier sind einige Erklärungen dafür: Vielleicht hat John Embry es auf der Goldkonferenz in Vancouver am Besten ausgedrückt, als er feststellte, dass die Goldaktien sich manchmal verhalten, wie eine Wette auf Gold, sich aber manchmal auch verhalten wie ganz einfache Aktien. Wir sollten es dabei belassen… aber das wäre nicht meine Art. Im Laufe der Geschichte konnte ich beobachten, dass Goldaktien anfällig für Abwärtstrends des Marktes sind, außer gelegentlich, während großer Bullenmärkte bei Gold, wenn sie dazu tendieren, sich kontrazyklisch zu verhalten - je weiter der Bullenmarkt fortschreitet.

Sie werden immer noch während Panikausbrüchen am Aktienmarkt fallen, wie es Aktien nun einmal tun, aber sie werden vermutlich umso stärker zurückkehren und ihre Trends dann besser halten. Doch seit 2004 halte ich an der Position fest, dass Goldaktien als Anlageklasse den Goldpreis bis zum Ende dieses ersten Anstiegs nicht übertreffen werden.

Ich denke das auch weiterhin, mit der Einschränkung, dass wir über durchschnittliche Goldaktien sprechen. Die Juniormärkte sind anders verkabelt. Sie korrelieren zuerst einmal nicht so gut mit den zugrunde, liegenden Trends bei den Rohstoffen. Meiner Erfahrung nach korrelieren sie besser mit den Einstellungen des Marktes gegenüber Risiken. Juniormärkte und Small-Cap-Märkte sind in allgemeinen Krisen des Marktes nie gut gefahren, weil sie typische riskante Anlagewerte sind und die Massen bei einer Verkaufspanik Risiken meiden. Die Edelmetallproduzenten mit größerer Kapitalisierung sind etwas anderes.

Die Gründe dafür sind gut fundiert. Aber in der Regel werden spekulative Anlagen gut funktionieren, wenn das Spielumfeld freundlich ist. Doch auch im Small-Cap-Rohstoffsektor wird es unvermeidlich Ausnahmen geben. Es bleibt abzuwarten, ob die Juniorgoldminen in der Lage sein werden, sich dem allgemeinen Trend des Marktes zu widersetzen, aber die Aussichten sind gut, dass es so sein wird. Viele davon sind heute günstig und die Angebotsgrundlagen für Gold werden knapper.

Die Produktion in vielen Gold produzierenden Regionen der Welt wird momentan durch Energieknappheit eingeschränkt und durch rapide teurer werdende Entwicklungskosten die eine Verschiebung verschiedener andernfalls viel versprechender Projekte verursachen.

Gleichzeitig brauchen die Goldhersteller Reserven. Die Large-Cap Produzenten sind auf der Jagd nach einwandfreien Anlagewerten im Bergbau. Und sie werden sich von einem Rückgang des Goldpreises um 20-30% nicht abschrecken lassen.


© Ed Bugos

Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Traders Daily" / Goldseiten.de