StartseiteAllgemeinesBeständeAnlageformenAnalysenWissenswertesChartsHandelBlog

Wissenswertes:

Silber (Archiv)

Allgemeines über Edelmetalle

Papiergeldsystem

Erklärungsbegriffe

Krisenvorsorge

Allgemeines über Edelmetalle:

Nachrichten

Hersteller

Formen

Fachbegriffe

Aufbewahrung

Reinigung

Verhältnisse

Allgemein:

Startseite

News (RSS)

Link´s

Sitemap

Kontakt

Disclaimer

Goldfieber erfasst immer mehr Anleger

Gold nähert sich der magischen Marke von 1000 Dollar. Solange Inflationssorgen drücken und der Dollar serbelt, ist ein Ende des Ansturms ist nicht in Sicht.
Gold dämmerte die meiste Zeit vor sich hin. Der Preis dümpelte, die Anleger verdienten keinen Cent, verloren wegen der Inflation sogar Geld. Doch alle paar Jahrzehnte bricht das Goldfieber aus, und das Virus ist immer das gleiche: Eine scharf steigende Inflation unterspült den Wert des Papiergelds und Gold verspricht Schutz vor den turbulenten Finanzmärkten. Angetrieben wird das Edelmetall zudem durch Engpässe in Südafrika und China, den beiden grössten Produzentenländern.
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium sind seit Anfang Jahr mehr als Doppelte so stark gestiegen wie der Euro, der Franken oder der Yen (gegenüber dem Dollar). Während die Börsen stark korrigierten, kletterte der Goldpreis seit letztem September um fast 40 Prozent. Damals hatte Fed-Chef Ben Bernanke die Leitzinsen erstmals notfallmässig gesenkt. Das war für Marktakteure das Signal, dass die Notenbank die Notendruckmaschine anwarf, um die Wirtschaft über Wasser zu halten; zugleich aber die Teuerungsbekämpfung hinten anstellte.

Neue Goldfieberschübe
Die Vermutung, dass Bernanke die Inflationsgefahr vernachlässige, hat sich bestätigt. Das hat den Goldwert weiter angetrieben. Heute kostete die Unze 992 Dollar; was nominal dem höchsten je erreichten Preis entspricht. Real gesehen - aufgerechnet mit der Teuerung - kostete Gold 1980 über 2200 Dollar. Damals lag die Teuerung in den USA bei 14 Prozent, dreimal höher als heute. Doch entscheidend ist der Trend der Inflation. Und der zeigt nach oben; nicht nur in den USA, sondern auch in Asien und Lateinamerika.
Das Gegenstück dazu bildet der schwache Dollar. Da Gold gleich wie Öl und andere Rohstoffe in der amerikanischen Währung gehandelt wird, müssen sich die Produzenten im Rest der Welt mit einem höheren Preis schadlos halten. Dieser automatische Ausgleich wird noch überlagert durch ein in dieser Form nie gesehenes spekulatives Interesse.
Kleinanleger können sich erstmals so einfach wie professionelle Investoren am Goldboom beteiligen. Ihnen stehen eine Reihe von Indexaktien (Exchange Traded Fund oder kurz: ETF) zur Verfügung, die den Goldpreis spiegeln. Diese Gold-ETFs besitzen bereits über 650 Tonnen Gold und sind damit ein grösserer Spieler als die Europäische Zentralbank. Experten erwarten, dass sich Gold-ETFs bald den Beständen der Schweizerischen Nationalbank nähern. Das wären 1166 Tonnen.

Nachfrage auch in Asien
Neben den professionellen und amateurhaften Anlegern ist der wachsende Mittelstand in Indien und anderen asiatischen Ländern am Goldfieber mitbeteiligt. Gold gehört hier traditionell ins Sparschwein. Zugleich erlebten Produzentenländer in den letzten Monaten Rückschläge. Südafrika erlitt im Februar einen landesweiten Stromausfall. Die Produktion dürfte dieses Jahr um bis zu 20 Prozent fallen. In anderen Ländern kämpfen die Förderunternehmen mit steigenden Energie- und Baumaterialkosten.
Die Schätzungen der Bankanalysten schwanken, aber kaum jemand sieht eine schnelle Entspannung voraus. Dave Davies etwa, UBS-Experte in Südafrika, wäre nicht überrascht, Gold und Silber in Kürze um 20 Prozent höher zu sehen. Und selbst Prognosen von 2000 bis zu 3000 Dollar machen bereits die Runde. Aber: 1980 sackte der Goldpreis in nur zwei Monaten von 880 auf 500 Dollar ab; und erreichte 25 Jahren lang nie mehr den damaligen Höchststand.

Quelle: www.tagesanzeiger.ch