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Neue Rekordstände bei Gold und Silber

27. Februar 2008 17:54
Liebe Leser,

von einer Abkühlung an den Rohstoffmärkten kann auch dieses Jahr keine Rede sein. Vor allem die Edelmetalle erreichen immer wieder neue Hochstände. Die Entwicklung hat sich in dieser Woche noch einmal deutlich beschleunigt: So kletterte der Preis für die Feinunze Gold auf über 950 Dollar und beim Silber fiel die Marke von 19 Dollar – das bedeutete den höchsten Stand seit 1980.

Wie so oft in der Vergangenheit ist ein Hauptauslöser für die aktuelle Stärke der Edelmetalle die Schwäche des US-Dollar. Und der Euro ist im Verhältnis zum Dollar über die runde Marke von 1,50 gestiegen. Damit ist die erste runde Marke schon gefallen und auch beim Silber und Gold sind die nächsten in Reichweite: Gold ist nur noch gut 40 Dollar von der 1.000 Dollar-Marke entfernt und beim Silber lockt die 20 Dollar-Marke pro Unze.

Gold-Silber-Rate als wichtiger Indikator

Und damit nicht genug mit den runden Marken: Bei diesem Stand liegt die Gold-Silber Rate bei 50:1. Dieser Wert gibt an, mit wie viel Unzen Silber man eine Unze Gold kaufen kann. 2001 lag dieser Wert noch bei 80:1. Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, ob das viel oder wenig ist, hilft ein Blick in die Geschichte. Bevor es moderne Währungssysteme gab, lag das Verhältnis von Gold und Silber immer bei rund 15:1. Das war eine historische Rate und die erklärte sich auch ganz einfach daraus, dass Gold deutlich schwieriger zu finden war, als Silber.

In den vergangenen 30 Jahren nun hat die Volatilität der Gold-Silber-Rate deutlich zugenommen. Vereinfacht gesagt: Eine höhere Rate zeigt die Stärke des Goldes und die Schwäche von Silber an. Geht die Rate aber zurück, dann legt der Silberpreis stark zu. Es heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass der Goldpreis zurückgeht, denn wie Sie wissen, kannte der Goldpreis seit 2001 eigentlich nur eine Richtung: nach oben. Damals kostete die Unze kurzzeitig rund 250 Dollar und eine Unze Silber gab es schon für weniger als 4 Dollar.

Klar ist aber, dass vor allem seit einigen Monaten Silber noch deutlich stärker gestiegen ist als Gold und wir uns_ jetzt eben der runden Gold-Silber-Rate von 50:1 nähern, bei einem Goldpreis von 1.000 Dollar und einem Silberpreis von 20 Dollar. Ist damit die Entwicklung zu Ende? Viele Experten sagen: „Nein“.

Sinkt die Rate, steigt der Goldpreis

David Morgan ist einer der angesehensten Silberexperten aus den USA. Ich habe ihn erst kürzlich auf der World Money Show in Orlando getroffen. Dort sagte er mir, dass Silber weiterhin vor einem starken Anstieg steht und dass dies vor allem Nachfrage-Gründe habe. So würden die industriellen Einsatzmöglichkeiten beim Silber in den kommenden Jahren stark zunehmen. Zusätzlich verwies Morgan noch auf das angestiegene Investmentinteresse beim Silber. Daher ist er auch davon überzeugt, dass wir bei der Gold-Silber-Rate wieder auf das historische Niveau von 15:1 zurückkehren werden. Was bedeutet das für die Preise? Das ist eine ganz einfache Rechenaufgabe. Gehen wir davon aus, dass Gold seine Aufwärtsbewegung weiter fortsetzt und bis auf 1.500 USD pro Unze steigt. Das ist vom aktuellen Niveau aus nur ein weiterer Anstieg um 50%. Seit Juli 2007 ist die Feinunze schon um 45% gestiegen – also ist ein solcher Anstieg gut möglich. Im gleichen Zeitraum ist der Silberpreis um 62% gestiegen, also schon deutlich stärker. Sollte sich diese Bewegung fortsetzen wird die Gold-Silber-Rate unweigerlich sinken.

Und dann rückt auch die Marke von 15:1 wieder in greifbare Nähe. Ich hatte zwar darauf hingewiesen, dass es sich dabei um die historische Rate handelt, aber wir hatten diese vor nicht allzu langer Zeit noch einmal: 1980. In dem Jahr galoppierte nicht nur die Inflation in den USA, sondern auch der Preis für Gold und Silber. Beide Metalle erzielten in dem Jahr ihre lange gültigen Höchststände. Und jetzt kommt der wichtige Punkt: Gold hat das Allzeit-Hoch aus dem Jahr 1980 schon lange geknackt, Silber jedoch noch nicht. Bei einem Goldpreis von 850 Dollar und einem Silberpreis von etwas mehr als 50 Dollar lag die Rate damals bei etwas mehr als 15. Sie sehen also, Silber hat noch sehr viel Luft nach oben im Verhältnis zum Gold.

Bis morgen,
Heiko Böhmer
Chefredakteur „Privatfinanz-Letter“