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Verfasst von Thorsten Proettel am 12.02.2008 um 7:00 Uhr

Edelmetalle: Koppelt sich Gold vom Dollar ab?

Pluszeichen bei den Edelmetallen

In der vergangenen Woche legten die Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium zwischen 1 und 4% zu. Damit entwickelten sich die Edelmetalle in einem Zeitraum positiv, in dem der US-Dollar gegenüber dem Euro fast 4 Cent an Wert gewonnen hat. Dies ist bemerkenswert, da sich Gold & Co. in den vergangenen Jahren stets gegenläufig zum Wechselkurs der USWährung entwickelten und bei einem stärkeren Dollar eigentlich eine schwächere Tendenz der Edelmetalle zu erwarten gewesen wäre. Die Abwärtsbewegung des Greenbacks scheint momentan jedoch ins Stocken geraten zu sein. Der Wechselkurs bewegt sich seit Oktober in einer Bandbreite von 1,43 bis 1,49 USD je Euro seitwärts.

Gegenbewegung beim Dollar nicht unwahrscheinlich

Für die Marktteilnehmer stellt sich deshalb die Frage nach den Perspektiven der US-Währung und die zu erwartenden Auswirkungen auf den Goldpreis. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf den Wechselkurs zählt der Zinsabstand der Europäer zu den USA. Dieser Nachteil für den Dollar wurde von vielen Marktteilnehmern jedoch schon vorweggenommen und hat deshalb an Wirkung auf die aktuelle Kursfindung eingebüßt. Zudem hat die EZB auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche erstmals eine mögliche Zinssenkung angedeutet. Legen die Frankfurter Währungshüter nun den Rückwärtsgang ein, dann verliert der Euro an Attraktivität. Auch die Kaufkraftparität, die bei einem Wechselkurs von etwa 1,20 erreicht wäre, spricht eher für einen Stopp des Abwertungslauf der US-Währung.

Auswirkungen dürften sich in Grenzen halten

Sollte der US-Dollar deshalb wieder stärker tendieren, dann entfällt für viele Anleger das Kaufmotiv der Absicherung gegen den schwindenden Außenwert des Greenbacks. Der Höhenflug des Goldpreises in der Vergangenheit darf deshalb nicht in die Zukunft fortgeschrieben werden. Allerdings sind mit Zinssenkungen in den USA und in Europa auch Reduzierungen des Realzinsniveaus verbunden. Bereits heute übersteigt die Inflation in den USA die Zinserträge bei 10jährigen Anleihen. Auch in Deutschland bleibt vielen Anlegern nach Abzug von Steuern und Preissteigerungen nicht mal eine schwarze Null. Somit gewinnt Gold an Attraktivität als Absicherung vor dem Wertverzehr durch Inflation. Im übrigen verlief die oben beschriebene Gold-Dollar-Entwicklung in der Vergangenheit nicht 1:1. Der auch auf Eurobasis gestiegene Preis deutet auf eine unabhängige, fundamentale Aufwärtsbewegung hin.

© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart