Silber - ein Crash mit Superlativen
Freitag, 30. September 2011, 13:38
von Sven Weisenhaus
nachdem ich hier im Rahmen der Interviews für das Deutsche Anleger Fernsehen regelmäßig einen Blick auf den Gold-Chart geworfen habe, möchte ich auch den Silber-Preis nicht aus den Augen verlieren. Denn schließlich war hier seit meiner letzten Silber-Analyse am 9. September deutlich mehr Musik drin.
Schwindelerregendes Tempo in beide Richtungen
Den Begriff "schwindelerregend" hatte ich verwendet, um das Tempo der Aufwärtsbewegung im Silberpreis zu beschreiben. Und so kam ich auch recht schnell zu dem Fazit, dass es Sinn machen würde, genau wie bei Gold erst einmal günstigere Kaufkurse abzuwarten.
Nun, die wenigsten Leser wird der folgende Kursverlauf im logarithmischen Chart noch überraschen. Einige Leser dürfte er jedoch, trotz all der hier ausgesprochenen Warnungen, auf dem falschen Fuß erwischt haben (ich hoffe, es sind nur die wenigsten Unbelehrbaren).
(Quelle: CFX-Broker) Silber, Candlestick-Chart, Tageskerzen, logarithmisch
Es tut mir daher nun auch kaum Leid, den Finger in die Wunde zu halten und auf das "schwindelerregende Tempo" hinzuweisen, in dem es nun auch wieder runter ging.
Minus 38 % seit der letzten Analyse
Von knapp 42 USD zum Zeitpunkt der letzten Analyse bzw. meiner letzten Warnung (siehe Kasten im Chart und senkrechte Linie) ging es im Rekordtempo (so einen Crash gab es zuvor im Silberpreis noch nie) runter auf 26 USD und damit um zwischenzeitlich 38 % in die Tiefe.
Minus 34,6 % in nur 3 Handelstagen
Alleine vom 22. September bei noch im Hoch 39,75 USD ging es innerhalb von nur 3 Handelstagen (in Worten drei) auf das Tief am 26. September um 34,6 % !!! nach unten.
Minus 47,8 % vom Hoch am 25. April
Vom Hoch am 25. April bei 49,81 USD gesehen ist dies ein Kursverlust von sage und schreibe 47,8 %.
Gewinne von fast 11 Monaten ausradiert
Damit wurden die mühsamen Gewinne von fast 11 Monaten ausradiert, denn das Niveau von 26 USD erreichte der Silberpreis bereits am 4. November 2010.
Begrenzung des Trendkanals stoppt Kursrutsch
Damit aber nun genug der Superlative. Der ganze Kursrutsch bringt aus meiner Sicht auch noch viel erfreuliches mit sich in Bezug auf die hier vorgenommenen Chartanalysen.
Im logarithmischen Chart oben sieht man bereits, dass der hier schon seit langem verwendete Trendkanal den Crash stoppen konnte. Zwar geriet der Kurs im Rahmen der panikartigen Verkäufe kurzzeitig unter die untere Begrenzungslinie, konnte sich jedoch darüber stabilisieren.
Und auch die Dynamik der Abwärtsbewegung hatte ich so erwartet.
Wie geht es nach dem Crash bei Silber weiter?
So hatte ich in zweiten Teil der Analyse vom 9. September die Frage nach der nächsten dynamische Abwärtswelle mit Ja beantwortet.
Elliott-Wellen-Theorie wies den Weg in den Crash
Um zu diesem Ergebnis zu kommen, hatte ich mich auf die Theorie der Elliott-Wellen berufen. Und diese besagt, dass eine Korrektur stets einem ABC-Muster folgt, das in drei Wellen abläuft.
Abbildung: Korrektur verläuft als ABC-Muster
So schrieb ich: "Das bedeutet, dass nach einer ersten Abwärtswelle (Welle 1 bzw. A) eine Gegenbewegung (Welle 2 bzw. B) erfolgt und sich die Korrekturbewegung dann in einer zweiten Abwärtswelle (Welle 3 bzw. C) fortsetzt, bevor dann wieder ein neuer Aufwärtstrend einsetzt."
Und weiter: "Und diese zweite Bewegung erfolgt meist in ähnlicher Dynamik wie die erste."
Werfen wir nun also noch einen Blick auf den arithmetischen Chart.
(Quelle: CFX-Broker) Silber, Candlestick-Chart, Tageskerzen, arithmetisch
Auf die Frage eines Lesers, warum ich die Elliott-Wellen nicht an den Chart bei Silber geschrieben habe, habe ich nun hier im Chart entsprechend reagiert. Bereits am 10. September antwortete ich dem Leser:
"Hallo Lutz!
Ich denke und hoffe, dass es auch ohne visuelle Unterstützung verständlich ist, wo die Wellen A, B und C liegen.
Die Abwärtsbewegung vom Hoch bei ca. 50 USD bildet die Welle A, die aktuelle Aufwärtsbewegung die Welle B.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Weisenhaus"
Geht der Crash noch weiter?
Nun haben wir also auch die Welle C gesehen. Und diese war in der Dynamik tatsächlich genauso steil, wie die erste Abwärtswelle A. Fraglich ist nun natürlich, ob wir nun bereits wieder Kaufkurse haben oder ob der Crash nur eine Erholung einlegt. Dazu am Montag mehr.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende
Sven Weisenhaus
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