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Silber verliert 28% in vier Tage

Donnerstag, 05. Mai 2011, 20:17
Das interessanteste Ereignis der vergangenen Tage war der Einbruch des Silberpreises, der bis zur Aktuellen Stunde andauert und bis dato um 25 Prozent binnen einer Woche fiel. Nachdem der Silberpreis die psychologisch wichtige Zielmarke des Allzeithochs bei 50 US-Dollar erreichte, rieten wir in unserem Marktupdate zum Silber von Anfang letzter Woche (auch hier) dazu, bestehende Silberpositionen auf diesem Niveau abzusichern, da wir mittelfristig mit einem Korrekturziel bis an die 30-US-Dollar-Marke rechneten. Der Einbruch, der sofort und stark einsetzte, bescherte jenen, die sich auf diesem Niveau auch absicherten teilweise große Gewinne, da der Preis bis auf aktuell 36,0 US-Dollar abrutschte. Unsere Einschätzung für die Entwicklung des Silberpreises in den kommenden Wochen und Monaten finden Sie in diesem Marktkommentar unter dem Punkt „Technische Analyse“.

TECHNISCHE ANALYSE
In unserem Marktupdate zum Silber vom 26.04.2011 (auch hier) rieten wir dazu die bisher erreichten Kursgewinne im Silber abzusichern. Die zwei darauf folgenden Tage gab es mit einem erneuten Anstieg auf 49,5 US-Dollar noch einmal die Chance dies umzusetzen. Danach brach in den darauf folgenden vier Tagen der Silberpreis um 25% auf das heutige Tief von 36 US-Dollar ein. Zwei Marginerhöhungen an der CME binnen dieser zwei Wochen, sorgten weiteten die Korrektur zusätzlich noch aus. Außerdem gewann der US-Dollar zum Euro heute 2,5 Cent hinzu, was die Edelmetalle zur Handelseröffnung USA nochmals stark unter Druck brachte. Auf dem aktuellen Niveau konnte der Preis für Silber im zeitlichen Gleichklang mit Gold bei 1.500 USD eine erste Unterstützung finden. Silber findet bei 36,75 USD und 38 USD eine Unterstützung sowie durch den 50 Tage GD, der aktuell bei 39,2 USDollar verläuft. Von hier aus ist eine Gegenbewegung bis in den Bereich von 42 USD in den nächsten Tagen kurzfristig möglich.

Für einen weiteren Rückgang des Preises hat das gesamtwirtschaftlich noch zu positive Umfeld den Weg bisher nicht bereitet. Ein weiterer deutlicher Anstieg ist aufgrund der kommenden wirtschaftlichen Eintrübung aber auch nicht wahrscheinlich, weshalb wir in den nächsten Wochen mit einer Seitwärtsbewegung unter hoher Volatilität zwischen 37,5 USD und 45 US-Dollar rechnen. Danach sollte sich der Silberpreis im Zuge einer Kreditverknappung und dem Einbruch der Aktien- und Anleihemärkte zur letzten Korrekturwelle ausdehnen, die den Preis in den Bereich von 30 USD führen könnte. Die dann einsetzende sozialistische Geldpolitik sollte danach eine letzte Haussephase einläuten.

Auf Tagesbasis hat sich bisher kein erneutes Kaufsignal gebildet und Silber steht kurzfristig auf Verkauf. Mittel- und langfristig ist der Trend jedoch weiterhin intakt. Das fundamentale Umfeld ist weiterhin überaus positiv für langfristig weiter steigende Preise. Wer bis jetzt noch keine Absicherungsstrategien mittels Optionen, Optionsscheinen, Zertifikaten oder Short-ETCs gefahren hat, sollte kurzfristig auf der Hut sein, besonders bei Produkten mit geringer Restlaufzeit oder zu engen KnockOut-Schwellen. Diese Rücksetzer bieten Nachkaufgelegenheiten, um langfristig strategische Positionen weiter aufzubauen.

COMMITMENT OF TRADERS
Trotz des Anstiegs des Silberpreises bis zum 26. April, nahmen die Long-Positionen der spekulativ agierenden Anleger um 20% ab, was grundsätzlich sehr positiv zu werten ist. Vor diesem Hintergrund überrascht der starke Einbruch des Silberpreises in so kurzer Zeit doch etwas, besonders da sich die anderen Edelmetalle noch behaupten konnten. Mit dem starken Abverkauf in dieser Woche, dürften die Spekulanten weitere Kontrakte abgebaut haben, besonders da die Margin zweimal binnen kürzester Zeit angehoben wurde. Die Positionsentwicklung bei Platin und Palladium korrelierte wieder positiv mit der Erholung in der vergangenen Woche. Charttechnisch wichtige Widerstandsmarken konnten wieder nicht genommen werden, weshalb die immer nochrelativ hohen Long-Positionen weiter vor starken Rückschlägen warnen. Beim Öl sind die kurzfristig agierendenMarktteilnehmer immer noch auf extrem Hoch engagiert. Verstärken sich die rezessiven Kräfte in der Weltwirtschaft wieder, dann dürfte der Preis kurzfristig stärker unter Druck geraten. In dieser Situation, sollte sich auch der Preis für Silber nicht diesem Sog entziehen können.

FAZIT:
Zusammenfassung und mittelfristiger Ausblick
Die Märkte befinden sich gerade in einer liquiditätsgetriebenen Distributionsphase und haben sich von den fundamentalen Ereignissen zum Teil völlig abgekoppelt. Es finden sich jetzt immer neue Investoren, die aus Angst etwas zu verpassen, noch zu den hohen Preisen einsteigen und somit die weitere Hausse nähren. Dennoch finden die ersten Zweifel über die Aussichten ihren Weg in den Markt und die Stimmung beginnt sich langsam aber sicher einzutrüben. Die Standardaktienindizes sind an Widerstandsmarken angekommen. Spätestens im Mai oder Juni sollte sich die Situation dann deutlich eintrüben, die fundamentalen negativen Wirtschaftsdaten wieder in den Vordergrund rücken und die Märkte schließlich drehen.

AUTOR
Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Chef-Analyst bei pro aurum. Er untersucht die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor sowie verschiedener Fachpublikationen. Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen und der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Pro Aurum